Außergewöhnlich, atemberaubend, akrobatisch – so lässt sich das „Feuerwerk der Turnkunst“ kurz und knapp beschreiben. Jedes Jahr aufs Neue begeistert die Show tausende Besucher in ganz Deutschland mit spektakulären Turn-Performances, bewegender Live-Musik und originellen Comedy-Einlagen. In diesem Jahr lädt das Sport-Event in das Paris der 20er Jahre ein.

Eine kleine Arena ist in der Mitte der Volkswagen-Halle in Braunschweig aufgebaut. Die ersten Matten liegen schon für die Turner bereit. Im Hellen gleicht der Veranstaltungsraum einer Sporthalle. Doch sobald das Licht ausgeht, befinden wir uns im Paris der 1920er Jahre. Beleuchtete Straßenlaternen stehen an jeder Ecke. Neben jedem von ihnen musiziert eine kleine Band mit Geigen, Klavier Gitarren und Schlagzeugen. Das Augenmerk liegt auf den jungen Sportlern, die Ratschläge und Saltos auf einer Matte aufführen. Um sie herum tanzen Männer und Frauen zusammen Paartänze. Dabei tragen sie nicht wie üblich Sportkleidung, sondern stattdessen Kleider, Hemden, Westen und Stoffhosen.
In diesem Jahr findet die 33. Auflage des „Feuerwerks der Turnkunst“ unter dem Motto „Opus“ statt. Das Thema zielt dabei auf die Zusammenarbeit vieler verschiedener Künstler ab: Akrobaten, Musiker, Techniker und noch viele mehr, die nur als Team solch ein beeindruckendes Kunstwerk zaubern können. Die Band „The Red Sox Peppers“ stellt während dieser Show die eigens komponierten Songs vor. Alle Beteiligten reisen für diese Veranstaltung jährlich von Ende Dezember bis Ende Januar durch die gesamte Bundesrepublik, um die Show in zweiundzwanzig Städten einem bunt gemischten Publikum zu präsentieren.
Eindrucksvolle Akrobatik-Nummern wechseln sich mit humorvollen Einlagen ab
Zu Paris gehören selbstverständlich damals wie heute auch Fahrräder, um sich in der Großstadt fortzubewegen. Die junge Sportlerin Viola Brand scheint sich auf Fahrrädern besonders wohl zu fühlen. So stellt sie sich freihändig mit ihren Füßen auf Lenker und Sattel oder macht einen Handstand. Jedes einzelne Kunststück sieht so leicht und schwerelos aus, wie sich die instrumentale Live-Musik dazu anhört. Ihre Darbietung wird mit anfeuerndem Applaus seitens des Publikums unterstützt. Besonders schön anzuschauen ist auch eine Tanzeinlage des Show-Teams. Mit leuchtenden Regenschirmen drehen sie sich in der Arena. Auf diese Weise sind die Tänzerinnen und Tänzer bestens auf das regnerische Wetter in der Stadt der Liebe vorbereitet.
Komiker Tobias Wegner bildet seit Jahren eine feste Größe der Sport-Show. Mit seinen tollpatschigen Turnversuchen erntet er Sympathie-Punkte beim gesamten Publikum. Zwischen den beeindruckenden Akrobatik-Einlagen, bei denen so manchem Besucher sprichwörtlich der Atem stehen bleibt, sorgt er für Gelächter und eine aufgelockerte Stimmung. Er überspielt so die Wartezeiten bis zur nächsten Performance. Dabei bleibt er dem Paris-Motto treu. Mit einem kleinen Boot segelt er beispielsweise gedanklich über die „Seine“, also den Hallenboden, oder er macht ganz galant einer jungen Akrobatin seine Aufwartung.
Vier Turnerinnen bilden zusammen eine Einheit
Die Musik wird ruhiger, als die Turngruppe „Avatar“ die Bühne betritt. Die vier jungen Asiatinnen treten in blauen Kostümen auf – und passen sich so farblich perfekt an die Lichtshow an. So gelenkig wie die vier Frauen möchte man gerne sein. Sie bewegen ihre Arme und Beine in alle Himmelsrichtungen. Dabei sind die Turnerinnen immer synchron; sie bilden zu jeder Zeit eine Einheit. Ihre Blicke wirken dennoch entspannt und gelassen. Der Höhepunkt ihrer Performance bildet eine gemeinsame Pyramide. Die Jubelrufe des Publikums spiegeln deutlich die Begeisterung der Besucher wider.
Das „Duo Air Skating“ lädt mit seiner Darbietung zum Träumen ein. Angela Kim tanzt im weißen Kleid auf Inline-Skatern über die Bühne. Sie strahlt wie eine Eiskunstläuferin auf der Eislaufbahn. Ihr Turnpartner Stuart McKenzie dreht sich derweil auf den Strapaten hin und her. Dann schweben sie gemeinsam in der Luft, beide am Seil. „Ich gehe durch die Straßen von Paris, hab immer schon geträumt von dir… Der Duft von Freiheit und Armour zieht durch die Gassen vor der Tür“, erklingt währenddessen das diesjährige Titellied. Gerade als der Zuschauer so richtig im Paris der 1920er Jahre angekommen ist, nähert sich die Show dem Ende zu. Die Turner kommen noch einmal einzeln auf die Bühne und bekommen ihren wohlverdienten Applaus. Die insgesamt 2,5 Stunden Zeitreise sind wie im Flug vergangen.
Das „Feuerwerk der Turnkunst“ als fester Termin im Kalender
Für viele Besucher ist das „Feuerwerk der Turnkunst“ ein fester Termin im Kalender. In jedem Jahr bietet die Show fantastische Turn- und Akrobatik-Darbietungen auf Rhönrad, Barren und Trampolinen. Das Motto der Veranstaltung sowie die Musik werden für jede Tournee neu festgelegt. Damit bleibt das Sport-Event immer ein ganz besonderes Erlebnis. Der Schwerpunkt lag dieses Mal nicht nur auf verschiedensten Tanz-Darbietungen, sondern auch auf einem bestimmten Ort und einer vorgeschriebenen Epoche. Dies ist für das „Feuerwerk der Turnkunst“ in diesem Jahr neu gewesen – und hat die Show wieder in ein großartiges Licht gerückt.
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