„Ob ich auch an alles gedacht habe? Ob alles gutgeht? Was erwartet mich eigentlich?“ Diese und noch viele andere Fragen schossen mir durch den Kopf als ich mich auf den Weg um die Welt machte. Am Gate am Flughafen in Frankfurt fühlte ich mich etwas verloren und die Aufregung spürte ich bis in meine Haarspitzen. Im Auto auf dem Weg zum Flughafen hatte ich bemerkt, dass ich meine Armbanduhr vergessen hatte, ohne die ich normalerweise gar nicht aus dem Haus gehe. Umdrehen ging aber nicht mehr und so stellte ich mich darauf ein, die nächsten Monate „zeitlos“ zu verbringen.
Bollywood und Zahnpasta
Am Gate saßen um mich herum Frauen in Saris und Männer mit Turbanen, denn ich flog mit der Fluggesellschaft Air India. Sieben Stunden dauerte es bis nach Neu Delhi und von da aus waren es noch zwölf Stunden bis nach Melbourne. Schon dieser kleine Einblick in die indische Kultur war ein Erlebnis, vor allem das Essen: echt scharf, aber sehr lecker. Außerdem sah ich im Flugzeug meinen ersten Bollywood Film. Bei der riesigen Auswahl, wusste ich gar nicht, welchen ich anschauen sollte. Zum Glück half mir mein indischer Sitznachbar.
Der Flughafen in Delhi war total anders, als ich ihn mir vorgestellt hatte. Ich hatte eine laute, volle und unübersichtliche Halle erwartet, stattdessen war alles super sauber, leise, relativ klein und übersichtlich. Und natürlich hatte ich schon im Flugzeug bemerkt, was ich außer meiner Armbanduhr und trotz Packliste noch vergessen hatte: Meine Zahnpasta. Also kaufte ich mir mit US-Dollars in einem kleinen Laden indische „Himalaya Herbals Dental Cream“. Durch das Wechselgeld bin ich jetzt stolze Besitzerin von drei indischen 10-Rupien Noten mit Mahatma Gandhis Gesicht darauf. Leider sind das umgerechnet nur ca. 36 Cent.
Schokolade durchgeschleust
Bei der Ankunft in Delhi wurde ich wie eine Kriminelle bis auf die Knochen durchleuchtet, kontrolliert und abgetastet, in Australien dagegen war die Einreise trotz meiner Befürchtungen kein Problem. Die Australier sind normalerweise total streng, was die Sicherheit angeht. Das Flugzeug wurde kurz vor der Landung in Melbourne mit einer Art Desinfektionsspray eingesprüht, sodass bloß keine gefährlichen Bakterien eingeführt werden konnten. Außerdem darf man Lebensmittel nur unter ganz bestimmten Umständen einführen. Ich hatte aber meinen ganzen Rucksack voller deutscher Schokolade für die Gastgeschenke. Zum Glück war Schokolade aber laut dem netten australischen Officer okay – er wusste ja nicht, welche Mengen ich mitschleppte – und meine Taschen wurden weder durchleuchtet noch durchsucht. Als ich Deutschland verließ, waren es drei Grad, als ich in Australien ankam 43. Ein ganz schöner Schock, doch ich war froh, in dem ersten Land meiner Reise angekommen zu sein.
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