Du kannst dieses Jahr nicht zusammen mit deiner Familie Weihnachten feiern? Kein Problem! Unsere Autorin Elisabeth gibt dir fünf Tipps mit auf den Weg, mit denen deinen Weihnachtsfest auch alleine unvergesslich wird.
Der Geruch von Zimt und getrockneten Orangenschalen schwebt auf einem Hauch warmer Luft vorbei der vom Kamin herüberzieht. Vier Kerzen flackern fröhlich vor sich hin. Grüne Zweige biegen sich sanft unter der Last lustiger Figuren und goldener Sterne. Die Menschen auf den nassen Straßen lächeln in sich hinein und eine Gruppe junger Menschen verteilt Schokoladentafeln an der Ecke zwischen der Bushaltestelle und dem großen Stadttannenbaum. Am Bahnhof findet eine glückliche Familie nach der anderen wieder zusammen.
Jedes Jahr legt sich mit dem Einbruch des Winters eine Langsamkeit, eine Stille über die Welt (lässt man mal den verrückten Geschenkesuchrausch aus dem Spiel), als würden wir die Luft anhalten um zu sehen, ob der Frühling auch dieses Jahr wieder kommen wird. Es ist die Zeit der Ruhe, der Besinnlichkeit. Aber vor allem, ist es die Zeit, in der wir uns in unseren Familien zusammenfinden. Aber was ist, wenn Du das Fest der Familie ohne Familie verbringen musst? Du musst arbeiten, dein Studiengang hat dich ans andere Ende der Welt geführt, du hast den Zug verpasst oder auch zur Abwechslung einfach mal wieder: Corona. Welcher Grund auch immer dafür verantwortlich ist: Es ist noch lange kein Grund traurig oder melancholisch zu sein, wenn Du dieses Jahr an Weihnachten alleine bist.
Gerade in diesen schwierigen Zeiten, in denen man seine Freunde nur noch beschränkt sieht, man seine Kollegen nur abgehackt in Zoommeetings hört, in denen ermutigende Lächeln unter Masken versteckt sind und in denen Umarmungen von halbfremden Menschen eher ein mulmiges Gefühl als Freude auslösen, kann der Gedanke, nun auch noch Weihnachten alleine verbringen zu müssen, einen einsam fühlen lassen und auf das Gemüt schlagen.
Damit das nicht passiert und du Weihnachten so genießen kannst, wie es sein sollte, habe ich dir hier meine bewährten Tipps für Weihnachten ohne Familie aufgeschrieben:
1. „Sie wurden zu einer Zoomkonferenz eingeladen“
Aber hallo: Eine gute Sache hat dieses Corona-Covid-Desaster jawohl: Wir sind mittlerweile alle Profis in sämtlichen Onlinefunktionen, Apps, Computerhandytechnologien… was es eben alles so gibt. Sprich dich doch mit deinen Familienangehörigen ab und vereinbart eine Uhrzeit zum Telefonieren per Zoom (alternativ: Bigbluebutton, Skype, Microsoft Teams…)
Pssst!! kleiner Tipp: als Veranstalter des Zoommeetings kannst du deine nervigsten Familienmitglieder auch einfach stummschalten :)) Aber Spaß beiseite: So kannst du deine Familie wenigstens kurz sehen oder vielleicht sogar an einer bestimmten Familientradition von euch teilhaben, und ihnen persönlich sagen, was Du ihnen wünschen möchtest.
2. Mit Freunden feiern
Für Weihnachten und auch die Zeit davor spielt Nächstenliebe eine elementare Rolle. Zwischen buntem Geschenkpapier, Letzte-Minute-Einkäufen und panischen Rezept-Suchen vergisst man schnell mal, worum es eigentlich bei diesem besonderen Fest ursprünglich ging.
Und am Ende geht es doch darum, zu teilen, was man hat und vielleicht ein wenig Halt und Ruhe zu finden in einer ansonsten hektischen Welt. Deine Freunde laden dich bestimmt gerne ein zum Weihnachtsessen mit ihren Familien. Oder es geht ihnen genauso wie Dir und sie können nicht zu ihren Familien. Weihnachten im Freundeskreis – das klingt für mich fast harmonischer als mit der Familie 😉
3. Naturweihnachten
Zugegeben: Wenn Du nicht gerade in der Nähe des Äquators angesiedelt bist, spürst Du vermutlich deine Zehen nach drei Stunden draußen nicht mehr. Aber wenn Du nicht ganz so empfindlich bist: Verbringe Weihnachten draußen! Sei es eine Skitour in den Bergen, ein Spaziergang im Wald, ein Iglu bauen, im Regen tanzen – falls es nicht kalt genug für den Schnee ist – gehe im Meer oder in einem See schwimmen, schnapp dir deine Hängematte, schlaf unter den Sternen. Hör´ der Natur zu, was sie dir zu erzählen hat. Gehe einfach ganz in dich und verbringe ein bisschen Zeit mit dir selbst.
4. Geben statt nehmen
Dir geht es vielleicht nur dieses Jahr so – aber andere haben nie eine Familie um sich, mit der sie die Weihnachtszeit verbringen können. Sieh´ dich um. Aufmerksam. Denn zwischen all den Familien am Bahnsteig gibt es auch einzelne Personen, auf die niemand wartet, die ihren Koffer alleine heimziehen werden.
Überlege dir eine Kleinigkeit, dieses Jahr kommen „free-hugs“ vielleicht nicht so gut an, aber du kannst zum Beispiel selbstgemachte Plätzchen verteilen, aber auch einfach ein Lächeln zum richtigen Zeitpunkt kann für eine andere Person bereits einen Unterschied machen. Denke an das, was du zurückgeben kannst dieses Jahr.
5. Und zuletzt:
Ich finde persönlich, dass wir ziemlich hohe Erwartungen an Weihnachten haben. An diesen einzigen Tag. Und irgendwie muss das doch gar nicht sein. Die Liebe, die wir teilen; die Aufmerksamkeiten, die wir anderen Leuten an Weihnachten zukommen lassen; die besonderen Momente, die wir miteinander teilen: Sie kommen aus dem Herzen.
Und deshalb musst Du auch nicht auf einen bestimmten Tag warten, um all diese Gefühle auszudrücken. Es kommt nicht nur auf diesen einen Tag an. Nimm den Stress und den Druck, den man sich selbst auferlegt, heraus. Spüre in dir, was dich bewegt, was deine Familie für dich bedeutet – jeden Tag.
Das ist übrigens keine Entweder-Oder-Liste: Tobe dich aus, probiere von allem ein bisschen was, wenn du möchtest. Ich wünsche Dir einen wunderschönen Tag, auch ohne deine Familie. Frohe Weihnachten!!
Schreibe einen Kommentar