Das Erwachsensein bringt viele Überraschungen mit sich, manchmal verändern wir uns auch grundlegend. Woran du merkst, dass du erwachsen wirst/bist:
1. Die kleinen Dinge sind wirklich wichtig
Wenn du früher gedacht hast, dass du große Dinge bewegen wirst und dass nur deine Erfolge im Leben wirklich zählen, dann lernst du jetzt, dass es nicht immer darauf ankommt. Manchmal sind gerade die kleinen Erfolge die, die uns weiterbringen und verändern. Manchmal ist das kleine Glück ganz groß, denn wir entwickeln neue Prioritäten und Ansichten in unserem Leben. Wir verstehen, was uns wichtig ist und was eher nicht. Und es ist ganz egal, ob andere Menschen das verstehen, oder nicht. Denn es geht um uns und wir können gut in uns hineinspüren. Wertschätzung ist nur eines der vielen Tools, die uns auf unserem Lebensweg weiterhelfen und uns erden. Und wir müssen die kleinen Dinge schätzen können, um die großen Dinge umso mehr zu genießen.
2. Gesunde Ernährung ist zwar teuer, aber zahlt sich aus
Vielleicht hast du als Jugendliche/r nach Fastfood gesehnt oder übermäßig viele Süßigkeiten gegessen. Und im Moment des Verzehrs fühlte es sich gut an. Das wars aber auch schon. Du machst die Erfahrung, dass Rosenkohl oder Spinat doch nicht so abartig sein muss. Es kann sogar eine leckere Pizzazutat sein, die nur richtig gewürzt sein muss. Minimalistisch zu leben und sich gesund zu ernähren, ist bei vielen beliebt geworden. Oftmals entdecken wir Gerichte neu, die wir in der Jugend regelrecht gehasst haben. Wir erkennen plötzlich, dass vegetarisches oder veganes Essen gar nicht so fad schmecken muss, wie wir früher gedacht haben. Und wir erkennen auch, dass Qualität meistens ihren Preis hat. Dafür lernen wir auch, mit unseren Finanzen umzugehen und auf Dinge zu verzichten. Dadurch werden wir später mehr zu schätzen wissen, wenn wir uns alles leisten können.
3. Sport ist nicht Mord
Wenn du an den Schulsport denkst, bekommst du Gänsehaut. Das lästige Umziehen, Schwitzen und Völkerball. Dennoch hatte all das seine Berechtigung, der Sportunterricht hat uns auf das Leben vorbereitet. Bevor zu jetzt lachst: Wir haben dadurch Muskeln trainiert, sind beweglich geblieben, und haben ein Teamgefühl genossen. Und wenn wir schlau sind, hat es uns sogar Methoden gezeigt, die wir alleine nachmachen können. Spätestens bei den ersten Rückenschmerzen macht sich ein nicht aktiver Lebensstil inklusive Bürojob bemerkbar. Irgendwie war es also doch ganz nett, einmal in der Woche zum Schulsport gezwungen zu werden?
Vielleicht hast du einen guten Stoffwechsel, aber selbst der wird dich nicht retten, wenn du den ganzen Tag am Tisch sitzt. Du wirst zunehmen, unbeweglicher werden und dich träger fühlen. Aber du wirst auch erkennen, dass du das verändern kannst. Du kannst jeden Tag die Entscheidung treffen: Ob du im Bett bleibst oder Joggen gehst, was du isst, wie du dich kleidest. Dein ganzes Leben ist eine Abfolge von Entscheidungen, Aktionen und Reaktionen. Und steter Tropfen höhlt den Stein. Auch wenn wir keine schnellen Erfolge sehen können, können wir doch mit kleinen Entscheidungen vieles in unserem Leben verändern.
4. Ein Mittagessen mit guten Freunden ist mehr wert, als eine Party voller Unbekannter
Nach der Schule leben sich Freundschaften oft auseinander. Denn oft sind dann die Umstände, die uns zusammengeschweißt haben plötzlich weg. Der Mathelehrer, über den wir uns gemeinsam aufregen konnten, spielt in unserem Leben keine Rolle mehr. Deswegen bleiben hier nur die wichtigen Freunde, zu denen wir eine tiefere Bindung aufgebaut haben. Wo wir früher vielleicht oberflächlich waren und auch oberflächlichen Kontakt geschätzt haben, verändern wir uns plötzlich. Wir entwickeln eigene Ideale, Ziele und Vorstellungen.
Eine Zeit des Umbruchs und deswegen gibt es keinen Platz mehr für bestimmte Kontakte. Aber das ist in Ordnung. Dieser Umbruch ist nötig, um dich von einer Raupe zu einem Schmetterling zu machen. Die Erfahrung, die du jetzt machst, machst du nicht allein. Du veränderst dich und damit auch ein klein wenig die Welt. Du erkennst dich und auch andere. Und du erkennst, was du schätzt und was nicht. Du bist nicht mehr der Mensch, der durstig nach Aufmerksamkeit und Unterhaltung auf große Partys gehst und sie zur Priorität machst. Wie bereichernd ist dagegen ein Kaffee mit einem Menschen der dich versteht, der dich kennt und schätzt?
5. Du wirst deine Eltern gut verstehen
Ja, richtig gehört! Als Kinder oder Jugendliche schwören wir uns oft, dass wir alles anders machen. Besonders wenn es in der Familie Streit oder Meinungsverschiedenheiten gibt, ist dieser Gedanke präsent. Wenn wir jedoch erwachsen werden, erkennen wir plötzlich, dass alles nicht so einfach ist. Wir verstehen plötzlich, warum die Mutter genervt war oder es nach der Arbeit nicht zu unserem Theaterstück geschafft hat. Ja, wir verstehen Dinge, die wir früher nicht einmal gesehen haben.
Und dann geschieht das Wunder: Wir lernen, unseren Eltern zu verzeihen. Das, was wir für dramatisch gehalten haben, war vielleicht nicht so. Wir sehen plötzlich, wie viel sie uns gegeben haben und wie dankbar wir dafür sein können, eine Familie zu haben. Eltern zu haben, die uns aus Liebe kritisiert und angespornt, aber auch immer getröstet haben. Und selbst wenn wir ihnen noch innerlich vorwürfe machen sollten, haben wir keine Ausreden mehr: Es liegt in unserer Hand und wir verändern unser Leben ab jetzt selbst!
6. Wenn du deine Ziele erreichst, fühlt es sich nie so an, wie du es dir vorgestellt hattest
Wir alle kennen die Heldenfilme, in denen der Held am Ende gewinnt und endlich die verdiente Anerkennung bekommt. Und auch wir wollen so sein. Wir wollen Heldentaten vollbringen und gefeiert werden. Und wir tun vieles dafür. Doch oft kommt es anders: Der langersehne Abschluss, die erste Beziehung, die erste Wohnung. Das alles ist etwas Großes und Bewegendes in unserem Leben und doch fühlt es sich ganz anders an, als wir uns das vorgestellt hätten. Ganz eigenartig, denn nur wir tragen die Verantwortung. Das soll es gewesen sein? Das ist es also, das Erwachsenenleben?
Und wir erinnern uns daran, wie wir als Kinder darauf hin fieberten, endlich erwachsen zu werden, um uns all die ersehnten Süßigkeiten zu kaufen und auszuschlafen. Wir müssen erst damit umzugehen lernen, um unseren Erfolg und die schönen Seiten des Lebens neu zu ordnen. Mit den Freiheiten umzugehen lernen. Und ein ganz neues Lebensgefühl zu entwickeln um zu erwachsen. Wir sind nun der Schmied unseres Glückes und es erfordert Zeit, diese Kunst zu erlernen. Diese Zeit sollten wir uns bewusst nehmen, damit wir darauf bauen können.
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