Heimweh – ein Gefühl, das wir alle kennen, aber worauf wir wohl meist gerne verzichten. Oder? Vielleicht lohnt sich hier ein Perspektivwechsel. Zeigt uns Heimweh doch, was uns tief im Inneren besonders am Herzen liegt und wie wertvoll unser Zuhause für uns ist.
Montagnachmittag. Voller Erwartung und mit einem warmen, wohligen Gefühl im Bauch sitze ich vor meinem Koffer, packe die letzten Sachen zusammen und weiß nun endgültig: Morgen geht es nach Hause. Aber was ist das schon, ein „Zuhause“? Für den einen ist es die altbekannte Stadt, für den nächsten der geliebte Arbeitsplatz, der Dritte fühlt sich auf seinem Balkon mit Blick auf die Berge zuhause, aber viele – so auch ich – können sich überall zu Hause fühlen, sobald sie mit den richtigen Menschen dort sind.
Wie sehr freue ich mich auf die Zeit mit meinen Liebsten!
Obwohl ich natürlich mit einem weinenden Auge auf meine Zeit in Frankreich zurückblicke, die mir viele Chancen und Erlebnisse geschenkt hat, freue ich mich doch auch riesig auf die nun kommende Zeit im Kreise meiner Liebsten. Wie sehr fiebere ich darauf hin, endlich meine Geschwister und Eltern umarmen zu dürfen. Wie sehr, sie endlich bei mir zu haben, mit ihnen zu reden, zu lachen, zu weinen, zu schweigen. Wie sehr freue ich mich darauf, wieder tiefe Gespräche mit meiner Mutter führen zu können, gemeinsam mit meiner Familie zu Abend zu essen, meinen Bruder zum Lachen zu bringen oder meiner Schwester bei den Hausaufgaben zu helfen. Hier fühle ich mich wohl, hier gehöre ich hin, hier kann ich einfach Ich sein. Genauso freue ich mich auf die bevorstehende Zeit mit meinen Freunden. Auf die lustigen Spieleabende, die immer viel zu schnell vorbei sind. Die vielen Stunden des Austauschs, Redens, Lachens, die stets schneller an einem vorbeiziehen als der TGV, der mich morgen nach Deutschland bringen wird. Es sind vor allem die einfachen, alltäglichen Dinge, die einem fehlen können, wenn man für längere Zeit verreist ist.
Durch das Gefühl von Heimweh erfährst Du, was Dein wahres Zuhause ist
Nun aber zu etwas weniger Schönem: Kennst Du das Gefühl von Heimweh? Dieses ungute Ziehen im Bauch, welches sich vielleicht oft im Hintergrund hält, aber auch mal als Gewitterwolke deinen Alltag verdunkeln kann? Nach was sehnst Du Dich in solchen Situationen? Wenn Du dem auf den Grund gehst, erfährst Du, was für Dich Dein „Zuhause“ ist. Vielleicht findest Du es in Deiner Heimat, Deinen vier Wänden, Deiner bekannten Natur. Vielleicht in Deinem Campingbus, der mit Dir um die Welt reist, in den Armen Deines Mannes, Deiner Schwester, Deiner Freundin. Vielleicht auch einfach in Deiner gewöhnlichen Alltagsroutine, die Dir das Gefühl von Ruhe und Sicherheit gibt. Jeder hat eine andere, persönliche Definition von seinem „Zuhause“ und genau das ist es, was das „Daheimsein“ so besonders und einzigartig macht.
Heimweh ist dann auch etwas Schönes
Und sieh es einmal so: Dann ist doch Heimweh eigentlich auch etwas Schönes, oder? Wäre es nicht ein bisschen traurig, auf Reisen nie Heimweh zu haben? Sich nach nichts zurückzusehnen? Denn wer manchmal ein winziges kleines Bisschen Heimweh verspürt, kann sich sicher sein: Er hat ein Zuhause, nach dem er sich sehnt.
Valentin Schlott
“Denn wer manchmal ein winziges kleines Bisschen Heimweh verspürt, kann sich sicher sein: Er hat ein Zuhause, nach dem er sich sehnt.” – diesen letzten Satz finde ich sehr schön!
Johanna Mayer
Danke für Deine netten Worte!