Beim diesjährigen und insgesamt zehnten „Red Wednesday“, organisiert vom weltweiten katholischen Hilfswerk „Kirche in Not“ (ACN) haben über 200 Pfarreien teilgenommen. Mehr als 1.000 Kirchen und öffentliche Gebäude wurden rot beleuchtet. Eine Übersicht.
„Wir freuen uns, dass unsere Aktion immer mehr Zulauf und öffentliche Beachtung findet“, erklärte Florian Ripka, Geschäftsführer von ACN in Deutschland.
1.300 Teilnehmer im Fuldaer Dom und ein Bischof aus Nigeria
Das Team des Hilfswerks war in diesem Jahr unter anderem in Berlin, Freiburg, Augsburg, Balderschwang, Mainz, Paderborn, Fulda und Frankfurt am Main unterwegs. Als weltkirchlicher Gast war Bischof Gerald Mamman Musa aus Katsina im Norden Nigerias gekommen. Er setzt sich in der von Terroranschlägen erschütterten Region für den interreligiösen Dialog ein. Weitere Gäste von ACN: Benediktinerabt Nikodemus Schnabel aus Jerusalem und der Afrikamissionar Pater Hans-Joachim Lohre, der sich in Mali ein Jahr lang in der Hand von Islamisten befunden hatte.
Ein Höhepunkt in diesem Jahr war ein ökumenischer Gebetsabend in der Kathedrale von Fulda mit der Band „Koenige und Priester“. Der gebürtige Ägypter Kiro Lindemann berichtete, wie sein Glaube ihm half, den Attentätern zu vergeben, die Teile seiner Familie getötet hatten. „1.300 Menschen waren in Fulda mit dabei. Das war ein starkes Zeugnis der Solidarität und der Gemeinschaft mit unseren bedrängten Glaubensgeschwistern“, berichtete Ripka. Im Rahmen des diesjährigen „Red Wednesday“ hat ACN auch die deutsche Ausgabe des Berichts „Verfolgt und vergessen?“ vorgestellt. Darin wird die Verfolgung von Christen und anderen religiösen Minderheiten in 18 Ländern dokumentiert.
Verfolgte Christen finden auch weltweit Beachtung
In zahlreichen anderen Ländern fanden ebenfalls Aktionen zum „Red Wednesday“ statt, ein paar Beispiele:
- In Frankreich fand zum 15. Mal eine „Nacht der Zeugen“ unter anderem in Paris, Rennes und Versailles statt. Die wiederaufgebaute Hauptstadt-Kathedrale Notre-Dame, die Basilika Sacré-Coeur und Kirchen am Wallfahrtsort Lourdes erstrahlten im roten Licht.
- In Spanien nahmen 200 Pfarreien an der Solidaritätsaktion teil, darunter die Kirche Sagrada Familia in Barcelona und die Almudena-Kathedrale in Madrid.
- In Nordirland war ein Gottesdienst an der Monumentalstatue des Nationalheiligen Patrick in Saul im County Down einer der Höhepunkte. Erzbischof Linus Neli aus dem Bundesstaat Manipur im Osten Indiens sprach über die christenfeindlichen Angriffe, die 2023 die Region erschüttert hatten.
- In Großbritannien nahmen zahlreiche Politiker des Unterhauses an Veranstaltungen von ACN teil, darunter die stellvertretende Premierministerin Angela Rayner.
- In Kanada wurden 2024 rund um den „Red Wednesday“ rund 40 Veranstaltungen organisiert – so viele wie noch nie, teilte das dortige Zweigbüro von ACN mit.
- In Chile und Mexiko wurde an die zunehmende Gewalt gegen Christen in den südamerikanischen Staaten erinnert. Unter anderem wurde die Kirche Veracruz in Santiago de Chile rot erleuchtet, die 2019 von Demonstranten in Brand gesteckt worden war.
Weitere teilnehmende Länder waren Österreich, Portugal, Italien, die Schweiz, Kolumbien, Belgien, die Niederlande, Polen, die Tschechische Republik, Ungarn, die Slowakei, Australien und die Philippinen.
Den „Red Wednesday“ gibt es seit 2015
ACN hat die Aktion „Red Wednesday“ 2015 ins Leben gerufen, um auf verfolgte Christen und Verstöße gegen das Menschenrecht auf Religionsfreiheit aufmerksam zu machen.
Die Veranstaltungen rund um den „Red Wednesday“ in Deutschland können im YouTube-Kanal von ACN unter https://www.youtube.com/@KIRCHEINNOTDeutschlandACN nachgesehen werden.
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