Der Backpack ist gepackt und meine Reise durch Australien beginnt. Doch jedes Mal, wenn ich in ein Flugzeug steige, fängt das Kribbeln von neuem an. Tausend Fragen schießen mir durch den Kopf. Ich werde nervös und aufgeregt zugleich. Was erwartet mich in der neuen Stadt? Werde ich mich zurechtfinden? Habe ich vielleicht etwas im letzten Hostel vergessen? Genau dieses Gefühl der Ungewissheit ist es, welches das Reisen so aufregend und begehrenswert macht.

Im September 2015 hieß es für mich bereits zum zweiten Mal “Goodbye Deutschland”. Ich hatte mich entschlossen, ein Work-and-Travel-Jahr in Australien einzuschieben, bevor ich mein Studium beginne. Denn wann, wenn nicht jetzt? Mit diesem Gedanken plante ich also nach dem Abitur für einige Monate zu arbeiten und dann im September nach Australien zu reisen. Gesagt, getan. Am 20. September packte ich meinen 60-Liter-Backpack randvoll, bis ich ihn kaum noch selbst tragen konnte und am nächsten Tag ging es los zum Flughafen.
Schon mit 16 Jahren reiste ich für zehn Monate in die USA, um in Nebraska ein Jahr an der High School zu verbringen. Doch dieses Mal war es ein komplett anderes Gefühl, als ich mich von meiner Familie und meinen Freunden verabschiedete. Dieses Mal wartete am Flughafen keine Gastfamilie auf mich und ich würde nicht in einem Haus leben, das ich schon auf Bildern gesehen hatte. Dieses Mal konnte ich mir überhaupt nicht vorstellen, was auf mich zukommt. Ich habe zwar einige wenige Dinge im Voraus geplant – den Flug gebucht, das Visum beantragt, Versicherungen abgeschlossen. Doch mehr als diese grundlegenden Dinge habe ich nicht geplant. Denn der Plan eines Work-and-Travel-Jahres besteht eben genau darin, keinen Plan zu haben. Es ist eine Reise ins Ungewisse. Trotz allem sitze ich drei Monate später hier in Melbourne, überglücklich damals in das Flugzeug gestiegen zu sein und habe mich nun entschlossen, auf f1rstlife über meine Reise durch Australien zu berichten.
Bevor man ein solches Jahr antritt, hört man schon von einigen Leuten, dass man an dieser Herausforderung wachsen wird und zu sich selbst findet. Doch man wird die Wahrheit dieser Aussagen erst verstehen, wenn man seine Ängste wirklich überwindet und es durchzieht. Diese Erfahrungen durfte ich schon ansatzweise in den letzten Wochen machen, in denen ich Sydney gesehen und im Outback gelebt habe. Schon in diesen wenigen Wochen musste ich so einige Schwierigkeiten überwinden und habe dadurch viel über mich selbst, meine Grenzen und mein Leben gelernt. In den nächsten Monaten könnt ihr hier über meine Erfahrungen, meine Erlebnisse und die kulturellen Unterschiede zwischen Australien und Deutschland lesen. Außerdem werde ich für diejenigen unter euch, die auch ein solches Jahr oder auch nur einige Monate in Australien planen, einige Tipps und Tricks des Backpackerlebens verraten.
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