Aktuell schießen Energie- und vor allem Gaspreise in die Höhe. Viele Haushalte haben die Erhöhung ihres Beitrags oder der Nebenkosten bereits per Post erhalten. Dies hat für viele Menschen finanzielle Folgen. Mit diesen fünf weiteren Tipps gelingt es dir dennoch, Geld zu sparen.
5. Energie in der Küche sparen
Zum einen sollte auf deinen Töpfen immer ein Deckel sein, wenn du etwas erhitzt und zum anderen solltest du so viel, wie möglich, den Wasserkocher statt der Herdplatte wählen. Ob Teewasser oder Nudelwasser (erst im Wasserkocher und dann in den Topf, wenn es gekocht hat): Der Wasserkocher ist schneller und verbraucht weniger Energie. Wichtig ist dabei, dass du nur ungefähr so viel Wasser kochst, wie du auch tatsächlich brauchst. Sonst verbraucht der Wasserkocher unnötig Strom. Aber denk auch hier daran, den Wasserkocher danach wieder aus der Steckdose zu holen.
Rechnungsbeispiele vom WWF: Du sparst rund 46 Euro sowie 100 Kilogramm Kohlendioxid im Jahr, wenn du bei ca. fünf Kochvorgängen pro Woche den Topfdeckel benutzt. Und wenn du an jedem Tag ein Liter Wasser kochst, sparst du jährlich ca. 40 Euro (90 Kilogramm CO2).
Ein weiteres Gerät, was in der Küche viel Energie verbraucht, ist der Kühlschrank. Lebensmittel im Kühlschrank brauchen ca. 6-7 Grad. Das heißt, in den meisten Kühlschränken reicht Stufe 2-3 (vor allem im Winter!). Die Gefriertruhe beziehungsweise das Eisfach braucht höchstens eine Temperatur von -18 Grad. Außerdem sollten die Geräte nicht neben einer Heizung oder dem Herd stehen und immer Abstand zur dahinter liegenden Wand haben. Wichtig ist, dass dein Kühlschrank immer gut gefüllt ist (wenn auch nur mit Wasserflaschen). Da die gelagerten Sachen auch wieder Kühle in den Raum abgeben und Luft ein schlechter Wärmeträger ist, verbraucht dein Kühlschrank dann weniger Strom.
Ganz wichtig ist das regelmäßige Abtauen deines Gefrierfachs bzw. deiner Kühltruhe. Das kann den Stromverbrauch zwischen 15 und 45 Prozent einsparen! Deshalb lohnt es sich, jetzt nochmal schnell abzutauen, bevor der Winter kommt! Dafür die Kühltruhe bzw. das Gefrierfach leeren, abschalten und einige Tage offenstehen lassen. Das Wasser auswischen oder ablaufen und den Innenraum wirklich komplett trocknen lassen. Dann kann das Gerät wieder angeschaltet werden.
Rechnungsbeispiel vom WWF: Eine Differenz von fünf auf sieben Grad spart rund 20 Kilogramm CO2 und damit zehn Euro jährlich.
Die Spülmaschine verbraucht, wenn sie komplett voll ist, weniger Energie und Wasser als dasd händische Spülen. Deshalb solltest du so häufig, wie möglich, in einer voll beladenen Spülmaschine spülen. Auch Spülmaschinen haben ein Sparprogramm, was meistens ausreicht. Du musst dein Geschirr auch nicht vorspülen. Die Spülmaschinen heutzutage schaffen das schon! Außerdem braucht man vielleicht nicht jeden Tag ein neues Glas oder eine neue Tasse und spart so unnötige Waschgänge ein.
Rechnungsbeispiel vom WWF: Bei 160 Spülmaschinengängen im Sparprogramm wird im Vergleich zur Handwäsche pro Jahr 80 Kilogramm CO2 und 35 Euro gespart.
6. Kurz Durchlüften statt Fenster kippen
Viele kippen gerne mal ihre Fenster und lassen diese über den halben Tag offen. Damit heizt du über Stunden die Luft deiner Umgebung mit. Das muss nicht sein! Der Klimawandel schafft die Erwärmung unserer Erdoberfläche auch ohne dein Zutun. 😉 Öffne lieber deine Fenster komplett für ein paar Minuten, alle paar Stunden. Das reicht, um die ganze Raumluft zu erneuern. Wenn du das Gefühl hast, dass deine Fenster nicht so dicht sind, wie sie sein sollten, geh mit einer Kerze entlang des Randes, um Schwachstellen auszumachen. Du kannst mit Vorhängen (nicht über der Heizung) oder Zugluftrollen unter den Fenstern und Türen den Verlust von warmer Luft minimieren. Wenn du im Eigentum wohnst, lohnt sich hier eine energetische Sanierung auf Dauer sehr!
Rechnungsbeispiel vom WWF: Du kannst so bis zu 610 Kilogramm bzw. 180 Euro pro Jahr im Vergleich zu ständig gekippten Fenstern bei kalten Außentemperaturen einsparen. Das ist enorm viel!
7. Wäsche waschen
Beim Wäsche waschen gilt: So wenig wie möglich, so viel wie nötig. Probiere auch mal, deine Sachen einfach rauszuhängen, wenn sie nur etwas müffeln. Das reicht häufig aus, vor allem bei Wollwäsche. Wasche deine Wäsche nur, wenn du die Waschmaschine vollkriegst, und nutze das Sparprogramm. Unsere Waschmaschinen und Waschmittel sind heute so gut, dass Koch- und Vorwäsche überflüssig sind. Wasche deine Wäsche höchstens bei 40 Grad, auch das spart kostbare Energie.
Viele Waschmaschinen haben bereits Ökoprogramme. Sie brauchen in der Regel etwas länger, sparen aber Wasser, Waschmittel und schonen deine Wäsche. Es gibt auch schon sehr viele und gute Ökowaschmittel, zum Beispiel von Sonett. Außerdem lohnt es sich, hartnäckige Flecken vorzubehandeln, zum Beispiel mit Gallseife. Trockne deine Wäsche an der frischen Luft. Das spart viel Energie. Wäschetrockner kannst du getrost auslassen oder entsorgen. Selbst bei kalter Luft trocknet deine Wäsche.
Rechnungsbeispiel vom WWF: Bei ca. 160 Waschgängen pro Jahr kannst du ohne Vorwäsche und mit 40 Grad statt 60 und ohne Trockner 250 Kilogramm CO2 einsparen und damit ca. 110 Euro.
8. Weiteres Einsparen im Bad
Das Badezimmer ist einer der Räume, die nicht so regelmäßig besucht werden. Am meisten Energie braucht dort der Föhn (deshalb nur, wenn wirklich nötig!), die elektrische Zahnbürste oder bei manchen der Heizlüfter. Letzteren kannst du durch Schälchen mit Salz ersetzen: Salz entzieht der Luft Feuchtigkeit und löst sich darin auf. Deshalb musst du die Schälchen regelmäßig ausgießen und neu befüllen. Die elektrische Zahnbürste solltest du nur dann in die Station stellen, wenn sie wirklich wieder neu geladen werden muss. Sie braucht nicht permanent aufgeladen werden, das ist sowieso nicht gut für den Akku.
Und ja ich weiß, das trifft jetzt manche hart, aber Duschen (kurz!!) ist energieeffizienter als ein warmes Vollbad. Das liegt vor allem daran, dass das Badewasser häufig viel wärmer gestellt wird und für ein Vollbad mehr Wasser gebraucht wird. Deshalb sollten wir alle diesen Winter eher Duschen statt Baden. Auch dabei gilt, trotzdem so kurz wie möglich und das Wasser beim Einseifen ausmachen. Vielleicht ist auch mal eine Session Trockenshampoo drin, statt zu häufig die Haare zu waschen.
Ein besonderer Tipp ist eine Wassersparbrause für deine Dusche. Damit sparst du nicht nur viele Liter Wasser (häufig die Hälfte!!), sondern auch Energie!
9. LEDs statt Glühbirnen
Tausche, wenn nötig, deine Glühbirnen durch LEDs aus. Ich bin dafür, dass wir das erst dann machen, wenn die Glühbirnen durch sind, damit nicht unnötige Ressourcen verschwendet werden (du darfst das natürlich machen, wie du magst). Wusstest du, dass Glühbirnen nur fünf Prozent der zugeführten Ener-gie für die Helligkeit nutzen und den Rest als Wärme abgeben? Lange Zeit wurde deshalb geraten, auf Energiesparbirnen umzusteigen. Diese beinhalten jedoch das giftige Quecksilber. Deshalb wurde auf LED-Birnen umgeschwenkt. LEDs sind gar nicht mehr so teuer, wie sie mal waren. Du bekommst sie sogar im Drogeriemarkt. LEDs brauchen bis zu 90 Prozent weniger Energie als herkömmliche Glühbirnen und sie halten auch viel länger (bis zu 20.000 Stunden, bei drei Stunden am Tag über 20 Jahre).
Rechnungsbeispiel von Utopia: Wenn du noch heute alle Glühbirnen und Energiesparlampen gegen LEDs austauschst, kannst du deinen Energiebedarf für Licht um bis zu 90 Prozent senken und damit bis zu 200 Euro an Stromkosten sparen – und natürlich viel CO2.
Wenn du unsicher bist, womit du anfangen solltest, hol dir Hilfe! Es gibt großartige Tutorials auf YouTube, (kostenlose) Beratungsangebote, die gefördert werden und gute Apps und Online-Checker, die dir helfen, deinen Verbrauch zu reduzieren. Wenn du Fragen hast, stell sie gerne hier unter dem Beitrag. Dann können wir gemeinsam überlegen, was du machen müsstest. 😊 Ich wünsche dir einen schönen Herbst und Winter und drücke uns allen die Daumen, dass wir nicht frieren müssen!
Quellen:
- WWF (2016): Energie sparen. Praktische Tipps für Ihren Haushalt.https://www.wwf.de/aktiv-werden/tipps-fuer-den-alltag/energie-spartipps/strom-sparen/, Abrufdatum: 20.09.2022.
- Ulf Matzen (2022): Gaskrise 2022: Wann und wie muss der Vermieter heizen? Internet: https://www.anwalt-suchservice.de/rechtstipps/wann_und_wie_muss_der_vermieter_heizen _24040.html
- Utopia 2022: https://utopia.de/ratgeber/energie-sparen-17-energiespartipps-haushalt/
- Umweltbundesamt (2022): Wie und wo muss ich Energie sparen= https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/energiesparen
- Bundesregierung (2022): https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/klimaschutz/energie-sparen/energiespartipps-im-alltag-2041874
Schreibe einen Kommentar