Robin Hollstein trifft sich in dieser Interviewserie mit verschiedenen Personen aus dem Sportbereich. Ob Leistungssportler, Sportjournalisten oder Manager ist zweitrangig, denn es geht darum, dass sie ihren Traum verwirklicht haben: Sport ist ihr Beruf geworden. In der vierten Ausgabe geht es erstmal zurück in Richtung Fußball. Er leitet das Start-up Impect, ist den meisten Fans jedoch als Spieler von Bayer 04 Leverkusen bekannt: Stefan Reinartz.
Wenn ihr die Serie bereits kennt, könnt ihr die nächsten beiden Absätze überspringen. Dann folgt der individuelle Teil zu den Hintergründen des Gesprächs mit Stefan Reinartz. Wer direkt das Video sehen will, findet es am Ende!
Jedes übliche Interview beschäftigt sich mit dem Werdegang der einzelnen Personen. Das wäre aber doch zu einfach, denn den Lebenslauf des jeweiligen Menschen könnte ohnehin jeder im Internet nachschauen. Sicherlich finden sich einzelne Abschnitte davon auch in dieser Serie wieder, aber bei einer Länge von 30+ Minuten ist das fast unvermeidbar. Die Herausforderung in meinen Gesprächen liegt darin, dass die Besonderheiten ans Licht kommen. Manchmal sind es kleine Geschichten und Anekdoten, Einzelheiten die ein Erlebnis geprägt haben oder auch überraschende Fakten, die die Gäste selbst über sich nicht kannten. Daher geht es um viel mehr als nur um den Weg in den Job, was durchaus auch andere Bereiche berührt. Diese könnten dem Sport teilweise nicht ferner sein.
Zwar steht der Sport im Mittelpunkt des Interviews, aber er ist ja nicht für jedermann interessant. Da YouTube aber die „Startcards“ abgeschafft hat, gibt es nun in der Videobeschreibung eine Art Kapitelauswahl, die zu den einzelnen Themenbereichen führt. So kann jeder entscheiden, ob er das ganze Gespräch sehen möchte oder nur eine bestimmte Auswahl. So kann man einen Ausflug weg vom Sport machen oder sich das Interview einteilen, wenn man gerade nur ein paar Minuten hat.
Mittlerweile ist es schon rund zwei Monate her, als ich mit ganz viel Glück zu den Gewinnern einer Verlosung gehörte. Als 11Freunde-Leser habe ich daran teilgenommen, um eventuell zwei der zehn begehrten „Ziviltickets“ zu gewinnen. Das Schicksal meinte es echt gut mit mir und ich durfte mit meinem Bruder hin. Dort kommen jegliche Sportjournalisten, Spieler, Trainer und sonstige Prominenz zusammen, um die besten Bundesliga-Akteure der Saison zu prämieren. Zwar stand ich nur als Leser auf der Gästeliste, doch als angehender Sportjournalist gab es keine bessere Möglichkeit, um Kontakte zu knüpfen. Abseits vom Saisonstress und Ligaalltag feiern dort zwischen Currywurst-Empfang und Grillbuffet die unterschiedlichsten Leute zusammen. Mit dem gesamten Trainerteam von der TSG Hoffenheim am Tisch zu sitzen, war einfach schon der Wahnsinn.
„Er war so cool drauf: Da hab ich Stefan danach einfach mal angequatscht.“
Doch dann kam irgendwann der Auftritt von Stefan Reinartz, der als Laudator für Robert Lewandowski fungierte. Als Fußballfan kennt man ihn als Teil der Bundesliga, manche als Teil des eigenen Ultimate Teams in der Videospielreihe Fifa, doch grob außerhalb Leverkusens reicht es oft nicht für mehr Wissen über ihn. Dadurch hat er auch alle überrascht: Seine Gags aufzuschreiben ist leider bei Weitem nicht so lustig wie die Livesituation. Auf die Frage „Was machst du denn jetzt nach deinem Karriereende?“ von WDR2-Moderatorin Sabine Heinrich antwortete er sinngemäß: „Nine to Five! Dienstag bis Donnerstag – Alles ganz easy.“ Die 11Freunde-Redakteure haben ihn auch als die Überraschung des Abends in der Folgewoche bezeichnet. Er war so cool drauf: Da hab ich ihn danach einfach mal angequatscht.
Im Interview wirkt es zumindest auf mich so, als würde er nur ungerne Lob annehmen, aber ich muss sagen, dass er abseits der Show und der Bühne genauso cool ist. Er hat mir sofort zugesagt und mich angerufen, um den genauen Termin festzusetzen. Als der kurz vor der Saison wegen des Hoffenheim Qualifikationsspiels gegen Liverpool ausgefallen ist, hat er für mich auch noch nach 17 Uhr, sogar an einem Montag, die Zeit für das lange Gespräch.
Die ganze Atmosphäre hat mich beeindruckt: In den Räumen seiner Firma „Impect“ steht beispielsweise im Eingangsbereich eine kleine Vitrine, bestückt mit verschiedenen signierten Fußballtrikots, die als schlichte Dekoration dienen, jedoch wahrscheinlich jeweils eine eigene Geschichte in sich tragen. Das Gespräch am frühen Abend startet gut, wird dann aber durch einen Recherchefehler etwas holprig in den ersten Minuten. Aber ab dem Punkt, an dem wir über Leverkusen reden geht es aufwärts und die Zeit immer schneller um: Am Ende steht ein 42-minütiges Gespräch, das sowohl die humorvolle Seite von Stefan Reinartz zeigt, als auch seine beeindruckende und sehr ausgereifte Haltung gegenüber diversen Themen.
Danach haben wir noch relativ lange über diverse Dinge gesprochen: Was ich unter Dorfjunge beziehungsweise Dorfmentalität verstehe, deckt sich bei ihm mit der Heimatverbundenheit. Das Stadionerlebnis aus Ingolstadt, als Fans „Stefan Reinartz“ singen und vieles mehr. Auf der Heimfahrt sind mir noch so viele Dinge eingefallen, aber die hätten alle den Rahmen gesprengt. Dass er am Ende zeitweise mit dem Ball tippelt oder leicht jongliert, zeigt wie sehr er dem Sport und seinem Kindheitshobby noch immer verbunden ist.
Lieber Stefan, falls du bis hierhin gelesen hast, möchte ich mich zum Abschluss bei dir bedanken: Einfach für deine aufrechte und geradlinige Art und das Vertrauen einem Unbekannten mit einem solchen Interview eine große Chance zu geben.
Allen anderen, die hier angekommen sind, wünsche ich viel Spaß mit dem Video!
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