Im Rahmen des Projektes „Youth for sustainability“ bringt unsere Autorin Lina Malessa Jugendlichen näher, was es bedeutet, ökologisch und sozial unbedenklich einzukaufen. In diesem Artikel erfahrt ihr mehr darüber, wie ihr als Einzelner beim Einkauf von Lebensmitteln einen Beitrag zum Umweltschutz leisten könnt.

Den meisten von uns ist durchaus bewusst, dass viele unserer Produkte nicht regional hergestellt, sondern einmal um die halbe Welt geflogen werden. Wir wissen auch, dass nicht überall auf der Welt Arbeitskräfte fair bezahlt werden. Und dennoch gehen die wenigsten einen Schritt weiter und setzen sich damit auseinander.
Wo soll man da auch anfangen? Ist es nicht unendlich aufwendig und teuer, „regional“, „fair“, „nachhaltig“ oder „bio“ einzukaufen? – Nein, schon wenn ihr nur auf ein paar kleine Dinge im Alltag achtet, könnt ihr nachhaltiger, fairer und umweltfreundlicher einkaufen. Und das ohne großen Aufwand zu betreiben, komplett auf etwas zu verzichten oder mehr Geld auszugeben. Denn jeder kleine Schritt zählt.
Was bedeutet „nachhaltig einkaufen“ überhaupt?
Unser Konsum von Lebensmitteln hat einen großen Einfluss auf unsere Umwelt. Die Bundesregierung gibt an, dass ca. 20 Prozent der Treibhausgase unserem Konsum zuzuschreiben sind [1]. Eine Möglichkeit, unseren ökologischen Fußabdruck zu minimieren ist es, „nachhaltig einzukaufen”. Das bedeutet, auf unser Kaufverhalten zu achten. Wir kaufen Produkte, die umweltfreundlich und energiesparend hergestellt werden und im besten Falle recycelbar verpackt, also zur Wiederverwertung geeignet, sind. Außerdem sollten die Menschen, die die Produkte herstellen, unter fairen Bedingungen arbeiten und entlohnt werden.
Nachhaltigkeit fängt vor der Ankunft im Supermarkt an
Egal wie häufig oder selten ihr Lebensmittel kauft, ihr könnt jedes Mal einen Beitrag dazu leisten, unsere Umwelt zu schützen. Das fängt schon bei eurem Weg zum Supermarkt an. Sucht euch doch einen Supermarkt in der Nähe, den ihr zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichen könnt. Oder verbindet den Einkauf mit der Fahrt mit der Bahn oder dem Bus zur Schule.
Bereits bevor ihr in den Supermarkt geht, solltet ihr euch fragen:
- Was brauche ich heute aus dem Supermarkt?
- Ein wichtiger Beitrag zur Nachhaltigkeit ist es, Lebensmittel nicht im Überschuss, ohne nachzudenken, zu kaufen, nur um sie später wegzuwerfen.
- Was habe ich noch zu Hause?
- Manchmal vergisst man, was eigentlich noch im Kühlschrank ist und verbraucht werden müsste. Auch dieser Gedanke kann einer möglichen Verschwendung vorbeugen.
- Habe ich eine Tasche dabei?
- Jedes Mal eine neue Tüte an der Kasse zu kaufen, bedeutet umso mehr Plastik- oder Papiermüll. Dabei ist es so einfach, eine schöne, wiederverwendbare Tasche mitzunehmen.
Gemüse und Früchte aus aller Welt
Für uns ist es selbstverständlich, im Supermarkt zu jeder Zeit die verschiedensten Früchte und Gemüsesorten zu erhalten. Wenn ihr einen Blick auf die Schilder geworfen habt, ist euch vielleicht aufgefallen, dass diese Früchte wie Blaubeeren oder Himbeeren oft einen langen Transportweg hinter sich haben.
Achtet also bei der Obst- und Gemüsewahl auf regionale und saisonale Produkte. Trotzdem müsst ihr natürlich nicht das ganze Jahr auf beispielsweise leckere Beeren verzichten – denn im Sommer bekommt ihr sie auch frisch aus Deutschland und bei nahezu jedem lokalen Bauernhof. Und auch wenn ihr kein ausgeprägtes Wissen darüber habt, was gerade saisonal ist, ist das nicht allzu schwer. Denn auf den meisten Schildern oder Verpackungen steht, wo die Produkte herkommen.
Verpackungsmaterial reduzieren
Wo wir direkt beim nächsten Thema wären – den Verpackungen. Wenn ihr schon euren eigenen Beutel mitgenommen habt, achtet doch auch einfach darauf, eher unverpacktes Obst und Gemüse zu nehmen und es in eurem Beutel zu verstauen, anstatt für jedes Teil eine neue Tüte zu nehmen. Wer Angst vor dem Dreck auf dem Kassenband hat – das Obst und Gemüse sollte so oder so zu Hause gründlich abgewaschen werden. Auch bei den verlockenden To-Go-Produkten kommt oft viel Verpackungsmaterial dazu. Vielleicht habt ihr ja die Zeit, anstelle eines Fertigsalates einen frischen Salatkopf und weitere Zutaten zu kaufen. Das ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern schmeckt auch besser und ist gesünder.
Label zur Orientierung?
Bei den anderen Produkten wie Milch, Käse, Fleisch oder Fisch könnt ihr auf Zeichen wie „bio“ „lokal“ oder „fair“ achten. Ihr werdet bemerken, dass gar nicht unbedingt jedes lokale Produkt teurer ist als ein importiertes. Aber Achtung, es gibt auch Label, die eher zu Marketingzwecken erschaffen wurden und keiner offiziellen Zertifizierung unterlegen. Wenn ihr euch unsicher seid, fragt einfach einen Mitarbeiter aus dem Supermarkt oder schaut bei Interesse unter https://label-online.de nach, welche Etiketten wirklich seriös sind. Auch bei der Getränkeauswahl könnt ihr auf das Label achten und zu Mehrweg- statt Einwegflaschen greifen. Denn nicht jede Pfandflasche ist automatisch eine Mehrwegflasche.
Welche Alternativen zu klassischen Supermärkten gibt es?
Wenn ihr mögt, könnt ihr natürlich auch regionale Wochenmärkte besuchen, die lokalen Bauernhöfe in eurer Nähe unterstützen oder zu einem Bioladen gehen. Auch wenn damit manchmal tatsächlich etwas höhere Kosten verbunden sind – gerade die lokalen kleinen Bauernhöfe benötigen uns, um weiter bestehen und ihre Mitarbeiter fair bezahlen zu können. Und noch dazu ist das Obst und Gemüse vom Bauern oft auch wesentlich frischer und gesünder für euch als die Erdbeeren aus Marokko.
Ganz gleich, wo ihr gerade einkauft, verzichtet doch einfach auf den Druck des Kassenbons, wenn ihr ihn nicht braucht. So leistet ihr ohne große Mühe einen weiteren Beitrag zu unserem Umweltschutz.
Take aways für den Alltag
Wir möchten euch dazu ermutigen, im Alltag mit mehr Aufmerksamkeit und kleinen Handlungen dazu beizutragen, an unserem Umweltschutz und der Nachhaltigkeit mitzuwirken. Wie ihr gelesen habt, gibt es dafür schon beim Einkaufen einfache Möglichkeiten. Wir haben für euch noch einmal die wichtigsten Punkte zusammengefasst:
- Achtet schon auf dem Weg zum Einkauf darauf, euch umweltfreundlich zu verhalten, geht zu Fuß, nehmt das Fahrrad oder die Bahn
- Denkt immer daran, eine Tasche für euren Einkauf mitzunehmen
- Kauft möglichst wenig verpackte Produkte (v.a. Obst und Gemüse)
- Kauft wiederverwendbare Produkte (z.B. Mehrwegflaschen)
- Kauft nur das, was ihr wirklich braucht
- Verzichtet, wenn möglich, auf den Druck des Kassenbons
Quelle:
- https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/nachhaltigkeitspolitik/nachhaltig-leben/nachhaltig-einkaufen-wie-geht-das–319046
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