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Aktuelle Seite: Startseite / Engagement / La dolce vita – Meine ersten Tage in Forlì und mein erster Unitag

La dolce vita – Meine ersten Tage in Forlì und mein erster Unitag

27. Mai 2016 von Andrea Schöne Kommentar verfassen

Nach sieben Wochen Sprachkurs in Bologna hieß es: Abschied nehmen und auf zu neuen Abenteuern. Zwei Semester Auslandsstudium an der Zweigstelle der Universität Bologna in Forlì standen mir bevor. Wie meine ersten Eindrücke von der Stadt waren und wie ich ins Studium gestartet bin, erfahrt ihr hier.

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alle Fotos © f1rstlife / Andrea Schöne

Ich packe meine Koffer zum zweiten Mal

Nun hieß es in Bologna ein zweites Mal Koffer packen und das Auto meiner Eltern war so voll gepackt, als würde ich nach Italien auswandern wollen. Zunächst zog ich für die ersten zwölf Tage in ein Art Hotel der Universität ein, da mein Zimmer im Studentenwohnheim noch nicht einzugsfertig war. Der Rezeptionist Giuseppe empfing mich sehr freundlich und ich freute mich sehr meine ersten italienischen Gespräche führen zu können. Zu meiner weiteren Freude war das Hotel auch mit einem Zimmer für Rollstuhlfahrer und einem Zugang ohne Treppenstufe, allerdings mit einer schrecklich quietschenden Türe ausgestattet.

Ausgestattet mit einem Schlüssel für meinen Raum und für die Türe hatte ich völlige Bewegungsfreiheit. Ich war sehr aufgeregt, da ich nicht wusste, was mich alles in meiner Studienstadt Forlì erwarten würde und welche Erfahrungen ich machen darf. Ein neues Kapitel meines Italien-Abenteuers hatte begonnen.

Erste Kontakte mit Erasmusstudenten

Meine allerersten Kontakte zu Austauschstudenten fand ich im Juli durch eine Gruppe auf Facebook. Später installierte ich auf meinem Handy extra WhatsApp, da dies ausschließlich als Kommunikationsmedium unter den Austauschstudenten genutzt wurde. Eine Studentin erstellte eine Gruppe mit dem Titel „Forlifuckers“ für alle Auslandsstudenten.

Um den Anschluss nicht zu verpassen, traf ich mich gleich am ersten Abend mit ein paar Austauschstudenten. Viele waren schon seit zwei Wochen in der Stadt. In Forlì fand an diesem Tag ein großes Fest statt, die sogenannte „Notte verde“, die „Grüne Nacht“.

Nachdem ich sieben Wochen lang vor allem meine Italienischkenntnisse erweitert habe, fiel es mir sehr schwer, auf einmal Englisch zu sprechen. Da nicht alle Austauschstudenten Italienisch sprechen, einigten sich schnell alle darauf, ausschließlich Englisch zu sprechen. Es wurden auf scherzhafte Weise viele Landesklischees ausgetauscht. Beispielsweise zeigte mir eine Studentin aus Rumänien das Video „German language compared to other languages“.

Und ich versuchte ein paar Spaniern das Wort „Weintraube“ beizubringen, während wir über das Fest schlenderten. Dafür erkannte ich sehr schnell die Ähnlichkeiten zwischen dem Spanischen und Italienischen und dass Schweden den Sinn eines deutschen Satzes wegen der Ähnlichkeit zwischen der schwedischen und deutschen Sprache erfassen können. So entsteht Völkerverständigung auf ganz einfache Weise. Den ersten Abend habe ich sehr schön in Erinnerung, auch wenn aus den Kontakten des ersten Abends keine Freundschaften entstanden sind.

Mein erster Unitag oder: Der Orientierungssinn einer toten Brieftaube

Wahrscheinlich war ich an diesem Tag noch aufgeregter als an meinem ersten Schultag. Total verschlafen und etwas zu spät machte ich mich mit meinen Unisachen und einem von Google Maps abfotografierten Bild von der Wegbeschreibung zur sogenannten „Teaching Hub“ auf.

Zugegeben: Mein Orientierungssinn ist der einer toten Brieftaube. Dennoch kamen noch weitere Hürden hinzu, denn die Straßenschilder in Forlì sind zum Großteil nicht lesbar und ich hatte bisher nicht mehr als die Hauptpiazza der Stadt erkundet. Ich irrte die gleiche Straße rauf und runter und fand sogar die richtige Straße, aber erkannte den Weg nicht. Daher kam ich letztendlich durch Fragen und weiteres Ausprobieren doch an meinem Ziel an. Allerdings eine halbe Stunde zu spät.

Gefunden! So sieht die Teaching Hub aus.
Gefunden! So sieht die Teaching Hub aus.

Peinlich berührt schon an meinem ersten Unitag schlecht aufzufallen, wo ich doch auch noch eine permanente Zuspätkommerin bin, huschte ich mit einem „Scusi“, auf Deutsch „Entschuldigung“, in den Vorlesungssaal und suchte mir unter den Blicken aller Studenten in dem riesigen Saal einen Sitzplatz.

Der Professor gab nüchtern wie wohl in jedem Land eine Einführung in die Themen seiner Vorlesung, allerdings verstand ich wegen fehlender Wortschatzkenntnisse nicht alles.

Während der Pause in der Vorlesung, die in jeder italienischen Vorlesung, die ich bisher erlebt habe, obligatorisch ist, fielen sich die italienischen Studenten freudestrahlend in die Arme und ich hingegen saß alleine da. In diesem Moment fiel mein Fremdheitsgefühl noch einmal ganz besonders auf und ich hatte gehofft, dass die eine oder anderen mich zumindest nach meinem Namen fragen würde. Selbst traute ich mich aber auch nicht ein Gespräch zu beginnen.

Sprachliche Probleme auf dem Auslandsamt

Nach der Vorlesung musste ich auch schon gleich weiter zum Auslandsamt, das mich zu einer Besprechung erwartete. Nach einer weiteren Suche erwartete mich bereits eine sehr freundliche Mitarbeiterin des Auslandsamts und sprach mit mir sehr schnell auf Italienisch.

Da ich es mir als Ziel gesetzt habe am Ende meines Italienjahres gut Italienisch sprechen zu können, habe ich versucht, alles auf Italienisch zu regeln. Weil ich sehr für meine italienischen Mails an das Amt gelobt wurde, war mir schnell klar, warum mit mir so schnell Italienisch gesprochen wurde. Zugegebenermaßen hat mir ein sehr guter Freund meine Mailentwürfe übersetzt, da ich sichergehen wollte, dass auch wirklich alle Informationen ohne Sprachmissverständnisse ankommen.

Ich bekam sämtliche Unterlagen für die Uni überreicht und endlich auch einen Stadtplan. Danach fand gleich die Besprechung statt und ich wurde wieder für meine sehr guten Italienischkenntnisse gelobt. Zu welchen Problemen die Annahme führte, dass ich angeblich sehr gut Italienisch spreche, erfahrt ihr in den nächsten Artikeln.

Ich wusste nicht genau, was mich bei der Besprechung auf dem Amt erwarten würde. Letztendlich saß ich sieben Mitarbeitern der Universität und einer Studentin gegenüber, die ehrenamtlich behinderten Studierenden hilft und alle haben auf einmal mit mir auf Italienisch eingeredet und sämtliche Fragen gestellt.

Beispielsweise sollte ich erklären, wann ich in meinem Alltag Hilfe benötige. Allerdings lässt sich das nicht so einfach erklären, da dies stets von den Gegebenheiten vor Ort abhängt. Ohne es zu wollen, habe ich damit vermutlich die Angestellten ziemlich vor den Kopf geschlagen und die Sprachprobleme kamen noch dazu. Ein Mitarbeiter sprach nämlich kein Englisch und irgendwann war ich sprachlich so verwirrt, dass nur noch eine Mitarbeiterin, die auch Deutsch sprach, mir weiterhelfen konnte.

An dieser Stelle möchte ich Studenten mit Behinderung, die ein Auslandsstudium planen einen Rat mit auf den Weg geben: Sprecht lieber sofort ab, in welcher Sprache ihr alle Probleme und Fragen klären könnt und wer euch dabei weiterhelfen kann. Sonst kann dar Gang zum Auslandsamt sehr nervenaufreibend werden.

Erster Besuch im Studentenwohnheim

Der Hof vom Studentenwohnheim
Der Hof vom Studentenwohnheim

Letztendlich einigten wir uns darauf, nun alles vor Ort anzuschauen. Der Weg von der Uni bis zum Wohnheim war erstmal sehr beschwerlich für mich, besonders, da ich noch nicht wusste, welche Straßen für mich am besten geeignet waren. Zu dem Wohnheim führte auch eine Straße mit einem sehr alten Kopfsteinpflaster, was mich doch zum Nachdenken brachte, wie ich dort zurechtkommen soll.

Lorena, eine Mitarbeiterin des Wohnheims, zeigte uns mein Zimmer. Ich hatte mich für eine eigene Wohnung mit eigener Kochnische und Bad entschieden. Nur leider war es sehr schwer für mich, die Tasten des Aufzugs zu erreichen und ich konnte das Schloss nur schwer aufsperren. Dazu kam, dass ich an diesem Tag unausgeschlafen und nach der ganzen Sucherei einfach nicht fit genug war.

Die Mitarbeiter sprachen miteinander auf Italienisch und führten mich zu einem anderen Appartment, was für zwei Personen gedacht ist. Die einzige Bewohnerin Rita, öffnete uns und man zeigte mir das Zimmer hier. Auch dieses sagte mir zu und das Schloss konnte ich gleich beim ersten Versuch öffnen. Daher wurde nach Absprache mit Rita beschlossen, dass ich nun hier einziehen sollte.

Schon seit tausenden Jahren reist die Menschheit auf diesem Planeten von einem Land in ein anderes und wenn es dem Menschen dort besser gefällt, bleibt er. Andere Male wird er gezwungen, seine Heimat zu verlassen. Ich selbst bin aus beiden Gründen nach Italien gegangen. In meinem Studiengang ist ein Auslandssemester obligatorisch, auf der anderen Seite hat es mich schon immer fasziniert, im Ausland zu leben. Nach neuen Monaten muss ich sagen, dass meine Vorstellungen davon allerdings eher naiv waren. Was genau ich damit meine, werdet ihr in den folgenden Artikeln erfahren.


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Kommt aus Ingolstadt, wohnt jetzt aber für ihr Masterstudium in "Global Cultures" in Bologna. Sie arbeitet als freie Journalistin unter anderem für bento, ze.tt, jetzt.de und Perspective Daily. Als Referentin hat sie schon Workshops über Inklusion und Behinderung für Leidmedien, die KU Eichstätt-Ingolstadt und das Inklusionsnetzwerk Reutlingen gegeben.
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speaker | journalist @jetzt @PDmedien @firstlife @uebermedien @EditionF_com , B.A. in Political Science, Sociology and History | Fotos: Kurt Steinhausen
@die_Luca_ Da darf man auch ruhig pissig werden. - 11 Stunden ago
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Kategorie: Engagement Stichworte: Ausland, Auslandssemester, Behinderung, Bildung, Erasmus, Italien, La dolce vita

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