Erneuerbare Energien boomen seit den letzten Jahren. Fremdwörter wie „fossile Rohstoffe“, „Geothermie“ oder „Photovoltaik“ werden uns um die Ohren geworfen. Doch anfangen können damit nur wenige etwas. Was also hat es mit den Begriffen auf sich und wofür brauchen wir eigentlich diese erneuerbaren Energien?
Egal, ob zum Autofahren, Heizen oder für den Strom – wir benötigen in unserem Alltag viel Energie. Dafür wurden früher ausschließlich fossile Rohstoffe, also Materialen wie Öl, Gas oder Kohle benutzt. All diese Materialien eint, dass sie nicht wiederverwendbar sind. Problematisch hierbei ist, dass diese Stoffe endlich sind. Oft sind sie auch nur an bestimmten Orten erhältlich.
Es entsteht also ein starkes Abhängigkeitsverhältnis zu den Gebieten, in denen die Rohstoffe angebaut werden. Diese sind natürlich und werden aus der Erde entnommen. Zur Energiegewinnung werden sie verbrannt. Dabei entsteht leider ein enormer Ausstoß von Schadstoffen, der der Umwelt erheblich schadet.
In den letzten Jahren kam immer wieder der Wunsch danach auf, Möglichkeiten zu finden, um die Umwelt nicht so stark zu belasten. Und genau deshalb wurden die erneuerbaren Energien geschaffen. Sie verbrauchen keine Rohstoffe, um Energie zu gewinnen. Stattdessen nutzen sie dafür beispielsweise den Wind, das Wasser oder die Sonne. Diese Dinge kommen immer vor und können damit nicht verbraucht werden. Gleichzeitig stoßen sie keine schädlichen Stoffe aus.
Die fünf erneuerbaren Energien
1. Windkraft
Für die Gewinnung von Windenergie wird Wind genutzt. Eine Windkraftanlage (umgangssprachlich auch Windrad genannt) erzeugt Energie, indem der eintreffende Wind die Rotorblätter dreht. Ein Generator erzeugt durch diese Bewegung die Energie, ohne Ausstoß von Schadstoffen. Ein Nachteil hierbei ist, dass die Windräder unter Umständen sehr laut sein können. Zum Teil nimmt man sie auch als „Verschandelung“ der Landschaft wahr. Außerdem stellen sie eine Gefahr für Vögel dar, die von den Rotorblättern getroffen werden könnten.
2. Wasserkraft
Bei einem Wasserkraftwerk wird Wasser aus einem See auf einen Berg gepumpt. Anschließend fließt das Wasser wieder nach unten. Letzteres erzeugt Energie. Diese wird dann zum Heizen oder für Strom benutzt. Meist werden für den Vorgang des Hochpumpens Tageszeiten genutzt, in denen der Energieverbrauch geringer ist. Allerdings ist diese Variante nicht überall möglich, denn es wird ein Höhenunterschied benötigt (am einfachsten ein Berg) und ein natürlicher oder künstlicher See. Die andere Möglichkeit zur Gewinnung von Wasserkraft ist ein Wasserrad in einem Fluss. Das Rad dreht sich durch das Fließen des Wassers und erzeugt über einen Generator Energie.
3. Solarenergie
Solarenergie kennen wir inzwischen von vielen Hausdächern. Hier wird entweder eine Photovoltaikanlage (zur Gewinnung von Strom) oder Solarthermie (zur Gewinnung von Wärme) angebracht. Photovoltaik bedeutet allgemein die Umwandlung von Strahlungsenergie in elektrische Energie. Sonnenstrahlen treffen auf das Dach. Dort sind Kollektoren, sogenannte Panels, angebracht, welche die Sonnenstrahlen aufnehmen. In jedem Panel wird durch die Sonnenstrahlen Gleichstrom erzeugt. Anschließend läuft der Strom gesammelt in einen Wechselrichter.
Dieser wird in Wechselstrom umgewandelt. Anschließend kann er im eigenen Haushalt als Strom genutzt oder ins öffentliche Netz eingespeist werden. Bei der Solarthermie wiederrum erwärmen die eintreffenden Sonnenstrahlen in den Panels Wasser. Dieses warme Wasser läuft dann in den Heizkreislauf und erhitzt dadurch die Heizungen und Warmwasserboiler.
4. Erdwärme
Erdwärme kann man zum Heizen nutzen. Dies geht auf drei unterschiedliche Weisen: Entweder es werden Kollektoren in circa 1,5 Meter Tiefe gelegt. In diesen fließt Wasser, welches durch die eintreffenden Sonnenstrahlen erwärmt wird. Eine weitere Möglichkeit ist das Einsetzen von Sonden in circa 100 Metern Tiefe. Das sind Rohre, in denen ebenso Wasser verläuft. Durch die Erdwärme wird dieses erhitzt. In beiden Varianten fließt dieses warme Wasser im Anschluss in den Heizkreislauf des Hauses. Variante drei ist ein offenes System, das in der Bodentiefe das Grundwasser anzapft, durch das Haus und anschließend wieder zurückgeleitet wird. Die Verankerung im Boden und eine Verbindung mit dem Heizsystem eines Hauses ist allerdings auch sehr kostenintensiv.
5. Bioenergie
Bioenergie ist in vielen verschiedenen Formen und Technologien verfügbar. Sie kann sowohl zur Erzeugung von Strom als auch von Wärme genutzt werden. Im Gewerbebereich werden beispielsweise Biogasanlagen oder Biomasseheizwerke verwendet. Typische Biomassen sind Ölpflanzen wie Raps zur Erzeugung von Biodiesel oder Mais und Getreide zur Erzeugung von Biogas. Ebenso dazu gehören aber auch Hackschnitzel und Pellets , dies sind klein geschnittene beziehungsweise gepresste Holzstückchen, welche in der Hausheizung verbrannt werden. Die Biomassen sind im Vergleich zu anderen erneuerbaren Energien sehr vielfältig und unterschiedlich, sowohl im Preis als auch in der Umweltfreundlichkeit.
Was spricht dann dagegen, nur noch erneuerbare Energien zu nutzen?
Die Anschaffung von Anlagen zur Erzeugung und Nutzung von erneuerbaren Energien sind zu Beginn sehr hoch. Egal ob Windräder, Wasserkraftwerke, Solar- und Photovoltaikanlagen oder auch Geothermie- und Biomasseanlagen – alle sind hochmoderne Technologien und deshalb sehr kostenintensiv. Fossile Rohstoffe sind regelmäßige, gleichbleibende Kosten. Für erneuerbare Energien hingegen benötigt man lediglich die Anschaffung der entsprechenden Anlagen. Die Kosten fallen dabei allerdings auf einmal an und sind unter Umständen erst einmal erheblich höher, als weiterhin fossile Brennstoffe zu nutzen. Um hier einen aussagekräftigen Vergleich herstellen zu können, wird oft die Amortisationsdauer dieser Anlagen bestimmt.
Das ist der Zeitraum, nach welchem sich die Anlage „bezahlt“ macht. Also die Dauer, nach welcher die anfängliche Investition durch Einzahlungsüberschüsse in den kommenden Jahren zurückgewonnen wird. Diese umfasst bei Anlagen für erneuerbare Energien häufig mehrere Jahre, lohnt sich aber meist trotzdem, da diese Anlagen lange intakt sind und vor allem viel besser für die Umwelt sind. Auch der Staat hat diese Vorteile für die Umwelt erkannt und bietet von günstigen KFW-Krediten bis zu direkten Zuschüssen viele verschiedene Fördermöglichkeiten.
Fazit
Umweltfreundlichkeit hin oder her, warum sollte so viel Geld in erneuerbare Energien investiert werden, wenn die alten Methoden doch auch funktionieren? Natürlich hat jeder Mensch seine eigene Einstellung zum Lebensstil, die er auch selbst treffen und vertreten sollte. Ich bin der Meinung, dass nicht jeder ein perfekt nachhaltiges Leben führen muss. Oft hilft es schon, wenn jeder das leistet, was ihm möglich ist, ohne sich dabei unwohl zu fühlen. Denn wenn jeder einen Teil beiträgt, kann Großes erreicht werden.
Und auch aus Sicht des Glaubens ist es von Bedeutung, sich mit dem Thema Nachhaltigkeit näher zu beschäftigen. In Genesis 2,15 steht: „Gott, der Herr, brachte den Menschen in den Garten Eden. Er sollte ihn bebauen und bewahren.“ Gott erlaubt dem Menschen also, die Erde zu bebauen, befiehlt allerdings auch, sie zu bewahren. Somit hat der Gläubige auch eine eigene Verantwortung zum Schutz der Umwelt gegenüber dem Herrn.
Und wenn du bis jetzt immer noch nicht überzeugt bist, wird dich das sicherlich begeistern! Es hat sich nämlich gezeigt, dass sich erneuerbare Energien auf lange Zeit auch preislich lohnen. Nach einer gewissen Zeit sind die kostenintensiven Anlagen abgezahlt und man gewinnt ab diesem Zeitpunkt weiterhin die Energie ohne Kosten. Fossile Rohstoffe müssten immer wieder gekauft werden. Wer also erneuerbare Energien nutzt, handelt gleichzeitig umweltfreundlich und spart auf Dauer seine Kosten.
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