„The Chosen“ ist die erste mehrteilige Serie über das Leben Jesu. Die Zuschauer sehen sein Leben durch die Augen der Apostel. Dabei werden auch menschliche Erfahrungen aus der Bibel neu beleuchtet. Ronja Peters, die in der Serie den fiktiven Charakter „Ramah“ synchronisiert, war im September in Düsseldorf. Dabei wurde deutlich, dass auch sie, ganz persönlich, eine Verbindung zu Jesus fand.
Ronja Peters: Ihr Weg zu Gott und ihre Geschichte mit „The Chosen“
Sie kam aus einem atheistischen Elternhaus, erzählt sie – bis sie einen katholischen Mönch in Bayern kennenlernt – und der sie von Jesus begeistert. Tatsächlich nicht in einer katholischen Kirche, sondern in einer evangelikalen Freikirche.
“Ich spürte plötzlich die krasse Liebe Gottes”, erzählt sie voll Eifer. Doch dieses Gefühl, diese Liebe Gottes, ist für sie völlig neu. Sie verdrängt es, spricht mit anderen über ihre Erfahrung und erhält von ihnen einen guten Rat: Bitte Gott um Rat.
Sie betet – und erhält folgende Antwort: „Ja, ich bin da und ich werde dich nie mehr allein lassen.“
Mich persönlich erinnert dieses Zitat an die Offenbarung Gottes vor Mose auf dem Berg Sinai, wie im Buch Exodus 3,14: „Ich bin der: „ICH-BIN da“!“ Diese Zusage gilt insbesondere, wenn wir dem Tod oder anderen schweren Schicksalsschlägen ins Auge blicken. Wenn auch alle uns verlassen, Gott bleibt. Darauf können wir als Christen immer vertrauen.
Nach ihrer Bekehrung, so schildert Ronja, war sie von einer tiefen Offenheit erfüllt. Sie wäre sogar bereit gewesen, alles hinter sich zu lassen, um als Missionarin nach Afrika zu gehen. Auch in dieser Situation hat sie Gott um Rat gebeten. Sie wusste nicht, ob er wolle, dass sie Synchronsprecherin bliebe oder ob sie tatsächlich Missionarin werden solle. Dann erhielt sie einen Anruf vom deutschen Vertrieb und Versand der Serie „The Chosen“ mit der Anfrage, ob sie „Ramah“ ihre Stimme leihen würde. Dies war das Zeichen Gottes, auf das sie gewartet hatte.
Auch im Synchronstudio wird Ronja immer wieder von ihrem Glauben berührt. Hier begegnet ihr, wie sie erzählt, immer wieder eine große Neugier auf das Christentum. Besonders berührt sei sie davon gewesen, mit einem Praktikanten, sowie mit einer Sekretärin gebetet zu haben. Es ist so wie der Regisseur der Serie Dallas Jenkins einmal gesagt hat: „Wir wissen nicht, wo Gott uns braucht. Wichtig ist, dass jeder seinen Beitrag dazu leistet.“
„Ramah“ stirbt – Eine Begegnung mit dem Himmel
Achtung Spoiler: In der Serie “The Chosen” stirbt “Ramah” auf brutale Weise durch die Hand des römischen Prätors Quintos. Viele Teilnehmer, die davon an diesem Abend zum ersten Mal erfahren, sind betroffen.
Sie nutzen die Gelegenheit, nun mit Ronja über ihre persönlichen Erfahrungen, über ihre besondere Begegnung mit dem Himmel zu sprechen. Sie erzählt uns davon, dass sie im Jahr 2022 Tetanus hatte und dem Tod sehr nahe gewesen ist. Trotz Impfung sterben noch immer neun von zehn Menschen jährlich an dieser Krankheit. Das macht nachdenklich. Es beweist, wie zerbrechlich das menschliche Leben ist und bleibt. Ronja berichtet über diese Zeit:
„Ich bin dem Tod mehrfach entronnen. Als ich das Ende von Ramah gesprochen habe, erinnerte ich mich an die eigene Nahtoderfahrung. Ich wollte nicht zurück. Es war so schön. Im Himmel gibt es keine Zeit. Dort würden alle auf mich warten. Es würde einen Wimpernschlag dauern, bis ich meine Eltern und meine Geschwister wiedersehen würde. Ich hatte Depressionen danach, weil es so wunderschön gewesen ist.“
(Ronja Peters)
Als sie das sagt, nimmt sie einigen Teilnehmern die Angst vor dem Tod. Sie zeigt ihnen außerdem, wie wertvoll auch das Ende des Lebens ist. Niemand sollte das Ende seines Lebens allein verbringen. Doch aufgrund der Tatsache, dass der Tod eines geliebten Menschen mit viel Schmerz für die Hinterbliebenen verbunden wird, wird der Gedanke daran gern verdrängt. Er offenbart unsere verletzlichsten Momente. Im Arbeitsleben kann er sogar ein Hindernis für die eigene Leistung oder die der Kollegen sein. Wir sollten sterbende Angehörige immer begleiten. Auch wenn es schwierig ist. Niemand sollte allein und umgeben von Kabeln, Schläuchen und Maschinen sterben müssen.
Ein Gebet für Solingen
Wir haben im Anschluss ein Gebet für Solingen gesprochen. Ich fand es schön, dass Ronja uns hierin unterstützt hat.
Priester: „Der gewaltsame Tod von „Ramah“ in der 3. Folge von „The Chosen“ steht auch symbolisch für die vielen ungerechten Tode unserer Zeit. Heute beten wir besonders für die drei Menschen, die am 23.08.2024 bei einem Stadtfest in Solingen durch die Hand eines islamistischen Attentäters völlig unvermittelt aus dem Leben gerissen wurden.“
Ich: Der sogenannte „Islamische Staat“ bekannte sich zu dem Anschlag und sieht ihn als einen Racheakt für all die Massaker der von ihnen bezeichneten „christlichen Kreuzritter“ in Bosnien und Herzegowina, in Palästina, in Syrien sowie dem Irak.“
Ronja: „Jesus sagt, „Wer zum Schwert greift, wird durch das Schwert umkommen.“ Hier liegt der Grund, warum wir als Christen keine Rache üben dürfen, sondern für unsere Feinde beten sollen, damit der Kreislauf des Bösen endlich unterbrochen werden kann und nicht noch größer wird.“
Gemeinde: „Lasst uns also in diesem Sinne beten für die Opfer des Attentäters von Solingen, sowie für alle Menschen, die wie „Ramah“ völlig unvermittelt und ohne jegliche Schuld aus dem Leben scheiden mussten. Lasst uns auch beten für all jene, die als Hinterbliebene jetzt um die Ermordeten trauern. Und lasst uns auch für den Attentäter beten, dass er zur Einsicht kommt, welche furchtbare Tat er begangen hat, dass er bereut und umkehrt.“
Es war besonders schön zu sehen, wie einige sich während dieses besonderen Gebets in tiefer Verbundenheit an den Händen fassten. Angesichts solcher Anschläge wie in Solingen, müssen wir als Christen zusammenstehen. Wir dürfen uns nicht weiter spalten lassen.
Dank an alle
Ich möchte an dieser Stelle jedem danken, der an diesem Abend gekommen ist. Dieser Dank gilt insbesondere Ronja, die extra aus Berlin angereist ist. In diesen Zeiten sind so schöne Zeugnisse des Glaubens, wie wir sie alle an diesem Abend gehört haben, von einem unschätzbaren Wert. Dieser Dank gilt aber auch Norbert Fink, der als Priester die Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt hat und diesen Abend überhaupt erst möglich gemacht hat. Vielen Dank an alle, die diesen Abend unvergesslich gemacht haben.
Johannes Spörl
Vielen lieben Dank für den Bericht von dem tollen Abend. Wäre zu gerne dabei gewesen. Vor allem der Beitrag der Synchronsprecherin hätte mich interessiert. Aber von München war die Anfahrt für nur einen Abend dann doch zu weit.
Jonas
Es gibt bestimmt noch mehr Gelegenheiten