f1rstlife

Und was denkst du?

  • Startseite
  • Über uns
    • Redaktion
    • Stiftung
      • Machen Sie mit!
      • Spenden Sie!
  • Mitmachen
  • Newsletter
  • Spenden
  • Kontakt
  • Workshops
  • Engagement
  • Lifestyle
  • Sport
  • Religion & Philosophie
  • Meine Zukunft
  • Politik & Gesellschaft
  • Wirtschaft
  • Kultur
  • Liebe & Sexualität
Aktuelle Seite: Startseite / Religion & Philosophie / Ostern: Was Christen feiern

Ostern: Was Christen feiern

13. April 2017 von Benedikt Bögle Kommentar verfassen

An Ostern feiern die Christen das Leiden, Sterben und Auferstehen Jesu Christi. Sie glauben, dass Jesus dadurch die Macht des Todes gebrochen und den Weg zur Auferstehung eröffnet hat. Dieser Glauben zeigt sich in den Texten vom Karfreitag und der Osternacht, wie unser Autor Benedikt Bögle erklärt.

© Pixabay

Es scheint, als wäre alles verloren. Drei Jahre lang war Jesus in Israel unterwegs, um die Menschen mit seiner Predigt zu erreichen. Er verkündete die Liebe Gottes und heilte Kranke. Er vergab Sünden und erzählte den Menschen von Gott. Für ihn haben seine Jünger alles aufgegeben. Weil er sie berufen hatte, sind sie losgegangen, ihm hinterher. Und jetzt hängt dieser Jesus am Kreuz. Geschunden, geschlagen, gebrochen. Sein großes Leid berichtet der Evangelist Johannes in seinem Passionsbericht (Johannesevangelium 18,1-19,42), der in den katholischen Gottesdiensten am Karfreitag vorgelesen wird.

Von den Freunden verlassen

Jesus weiß genau, was ihm blüht: Die Machthaber in Jerusalem wollen ihn am Kreuz hängen sehen. Er ist ihnen mit seiner Predigt zu einer Bedrohung geworden. Dennoch flieht er nicht aus Jerusalem, obwohl das noch gut möglich wäre. Im Gegenteil: Er wartet direkt auf die Soldaten, die ihn festnehmen möchten. Einer seiner Apostel, einer seiner Freunde hat ihn verraten. Anschließend kommt Jesus zum Hohepriester Kajaphas, der führt ein erstes Verhör durch. Während Jesus dort über seine Lehre ausgefragt wird, wartet sein Jünger Petrus vor dem Haus. Dort wird er erkannt und mit Jesus in Verbindung gebracht. Dreimal leugnet Petrus das, er behauptet, Jesus nicht zu kennen. Der nächste seiner Freunde hat ihn verlassen.

Jesus, der König

Jesus kommt zu Pilatus, dem Statthalter der Römer in Jerusalem. Dort wird er angeklagt, Pilatus soll ihn zum Tod verurteilen. Lange will Pilatus dieses Urteil verhindern, er sieht bei Jesus keine Schuld. Am Ende aber beugt er sich dem Pöbel, der laut schreiend die Hinrichtung Jesu fordert. Das Urteil ist gefallen, Jesus muss das Kreuz auf seine Schultern nehmen und auf den Hügel Golgota tragen, auf dem diese Hinrichtungen stattfanden. Über das Kreuz Jesu befestigte Pilatus ein Schild, auf dem stand: „Jesus von Nazareth, der König der Juden.“ Das war die Anklageschrift, es gab die Schuld an, wegen der Jesus ans Kreuz geschlagen wurde. Auf Latein, Griechisch und Hebräisch standen diese Buchstaben über dem Kopf Jesu.

Stärke im Tod

Das ist zugleich das theologische Programm dieser Stunde. Denn der Evangelist Johannes ist überzeugt: Das ist eigentlich keine Anklageschrift. Es ist die Wahrheit. Indem dieser Zettel in der Sprache Israels, aber auch in den beiden großen Weltsprachen der damaligen Zeit verfasst war, wird diese Aussage zugleich von innen her aufgesprengt. Jesus ist der König der Juden, aber eigentlich ist er der König der ganzen Welt. Das ist das große Paradoxon des christlichen Glaubens: Nie ist Jesus stärker als in diesem schwachen Augenblick. Denn durch sein Leiden und durch seinen Tod hat er den Tod besiegt. Durch seinen Tod hat er sich ganz auf die Seite der Menschen gestellt, ihr Schicksal ganz geteilt.

Auferstehung am Morgen

Und trotz dieser frohen Botschaft ist der Karfreitag für Christen ein Trauertag. Das gilt auch noch für den folgenden Karsamstag, der ganz in Stille, ohne besondere Gottesdienste gefeiert wird. Erst in der Osternacht ändert sich das. Nach uralter Tradition versammeln sich die Christen in der Nacht, am Übergang zum frühen Morgen. Der Grund liegt im Bericht von der Auferstehung Jesu, der in dieser Messfeier auch vorgetragen wird (Matthäusevangelium 28,1-10). Am frühen Sonntagmorgen kommen zwei Frauen zum Grab Jesu. Sie wollen seinen Leichnam mit Balsam salben. Dazu war am Karfreitag keine Zeit mehr. Der Sabbat, an dem alle Arbeit ruhen muss, war schon zu nahe. Das wollen sie jetzt nachholen. Als sie jedoch zum Grab kommen, bebt die Erde, ein Engel Gottes kommt und wälzt den Stein, mit dem im alten Orient oft Gräber verschlossen waren, zur Seite. Die Botschaft des Engels: „Ich weiß, ihr sucht Jesus, den Gekreuzigten. Er ist nicht hier; denn er ist auferstanden, wie er gesagt hat.“ Jesus hat den Tod besiegt. Die große Macht des Todes konnte ihn nicht festhalten. Dem großen Gott musste selbst das unausweichliche Sterben nachgeben.

Der Tod hat nicht das letzte Wort

Zugleich drücken die Christen an Ostern ihren Glauben aus, dass durch diese Auferstehung nicht nur der Tod Jesu überwunden ist. Was Christus durch das Kreuz und die Auferstehung getan hat, betrifft jeden Menschen. Das zeigt auch der in der Osternacht gelesene Text aus dem Römerbrief des Apostels Paulus (Römerbrief 6,3-11): „Wenn wir nämlich Jesus gleich geworden sind in seinem Tod, dann werden wir mit ihm auch in seiner Auferstehung vereinigt sein.“ Jesus ist den Weg aller Menschen gegangen. Er wurde geboren, lebte und starb. So sehr er lebte wie alle Menschen, so hat er das ganze Schicksal der Welt doch auch gewendet: Durch ihn hat der Tod nicht das letzte Wort, sondern die Auferstehung.

Gott handelt in der Geschichte

Damit wird Ostern zum Wendepunkt der ganzen Geschichte. Deshalb denken die Christen in der Osternacht auch an das ganze Heilshandeln Gottes, also an alle seine Taten, die er wegen der Menschen vollbracht hat. In insgesamt sieben Lesungen aus dem Alten Testament wird von der Erschaffung der Welt berichtet, die Gott ganz auf den Menschen ausgerichtet hat. Es ist die Rede von Abraham, der zum Schein seinen Sohn Isaak opfern soll, von Gott aber im letzten Augenblick noch abgehalten wird. Die Gläubigen hören auch die Erzählung vom Auszug aus Ägypten, als Gott sein versklavtes Volk befreite und durch das gespaltene Meer führte. All diese große Taten Gottes münden dem Glauben der Christen nach in die Auferstehung. Jetzt hat Gott den Tod besiegt und das Leben errungen. Das ist die Mitte des christlichen Glaubens. Was am Karfreitag so aussieht, als sei alles vorbei, als gäbe es keine Zukunft mehr, hat sich jetzt gewandelt: Es ist nicht alles vorbei. Es geht erst richtig los, dem Leben entgegen.


Hat Dir der Artikel gefallen? Dann hilf uns, gute Inhalte und jungen Journalismus zu unterstützen!
  • Bio
  • Latest Posts
Benedikt Bögle

Benedikt Bögle

Benedikt Bögle geboren 1994, ist Katholischer Theologe und freier Journalist. In Regensburg studiert er Rechtswissenschaften. Ihm ist es wichtig, religiöse und gesellschaftliche Themen in den Mittelpunkt zu stellen: lebendig, lebensnah, überzeugend. Am liebsten arbeitet er mit und über Menschen - schließlich kann es ja kaum etwas Spannenderes geben.
Benedikt Bögle

Latest posts by Benedikt Bögle (see all)

  • Jesus begegnen – Ein Gespräch in der Nacht – Teil 1 - 26. Februar 2021
  • Syrien: „Sanktionen stürzen Menschen ins Elend“ - 19. Februar 2021
  • Hieronymus Ämiliani: Dienst an den Pestkranken - 8. Februar 2021
  • Kirche in Not: Angriff auf Christen, doch die Gemeinde wächst - 21. Januar 2021
  • Weihnachten in der Pandemie - 23. Dezember 2020

Verwandte Artikel

  • Ostern: Von Tod und Leben
  • Ostern: Von Tod und Leben
  • Palmsonntag: Jesus – ein König?
  • Der Herr ist auferstanden... – doch was bedeutet das konkret?
  • Was die Suche nach Ostereiern mit der Auferstehung Jesu zu tun hat
Twittern
Pin
Teilen36
36 Shares

Kategorie: Religion & Philosophie Stichworte: Auferstehung, Bibel, Christus, Geschichte, Jesus Christus, Karfreitag, Kirche, Kreuz, Kreuzigung, Osterfest, Ostern

Newsletter

Benedikt Bögle

Über Benedikt Bögle

Benedikt Bögle geboren 1994, ist Katholischer Theologe und freier Journalist. In Regensburg studiert er Rechtswissenschaften. Ihm ist es wichtig, religiöse und gesellschaftliche Themen in den Mittelpunkt zu stellen: lebendig, lebensnah, überzeugend. Am liebsten arbeitet er mit und über Menschen - schließlich kann es ja kaum etwas Spannenderes geben.

Schreibe einen Kommentar Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Über uns

firstlife-Redaktion
Gutes bewegen in der Realität. [Weiterlesen]

Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren
Unser Newsletter enthält Informationen zu unseren Produkten, Angeboten, Aktionen und unserem Verein. Hinweise zum Datenschutz, Widerruf, Protokollierung sowie der von der Einwilligung umfassten Erfolgsmessung, erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Folge uns

Facebook

Like

Instagram

Follow

Twitter

Follow

Home | Über uns | Redaktion | Mitmachen | Die Stiftung | Kontakt | Impressum | Datenschutz

Wir messen die Nutzung von f1rstlife mit Cookies und weisen Dich aus rechtlichen Gründen darauf hin.OKDatenschutzerklärung