Klingt verlockend, nicht wahr? Doch mit neuen Arbeitsmethoden kommen auch neue Herausforderungen auf uns bei der Arbeit hinzu. Was Du jetzt beachten solltest.
Unter Palmen, mit Meerblick, Kaffee schlürfend und entspannt – so sieht unsere Idealvorstellung von Remote-Arbeit aus. Wir lassen uns die Sonne auf den Kopf strahlen, sind gechillt, können uns die Zeit selber einteilen und frei entscheiden, ob wir um drei Uhr morgens oder 10 Uhr abends arbeiten. Und den Rest der Zeit genießen wir, wie einen Kurzurlaub, machen Sightseeing oder verbringen sie mit Meditation und Achtsamkeit.
Die Globalisierung hat viele Dinge mit sich gebracht, auch die Vorteile und Nachteile sind zahlreich. Das Internet und die junge Generation haben ebenso die Arbeitswelt revolutioniert und mittlerweile gibt es massenhaft Arbeitsformen, die früher undenkbar gewesen wären.
Doch wie machen wir das Beste daraus und ist das wirklich unsere Zukunft?
Berufsbezeichnungen, wie Influencer, Blogger oder Youtuber sind mitten in unsere Welt hineingewachsen und haben uns nachhaltig geprägt, indem sie zeigten, dass auch das eine Arbeit mit Potenzial sein kann, die uns erfüllt und nicht wenig Geld einbringt.
Home Office, Mobile Office, Remote
Heimarbeit hat spätestens seit der Corona-Pandemie extrem zugenommen und erfreute sich in der ersten Zeit großer Beliebtheit bei den zuvor ins Büro pilgernden Menschen. Doch nach einiger Zeit wurde es bei so manchen zum Alptraum: keine Freizeit, kein Leben und keine Privatsphäre mehr. Kein Abschalten und permanente Erreichbarkeit. Da käme das Mobile Office doch eigentlich noch gelegener, denn hier können wir von überall auf der Welt arbeiten, solange wir nur eine stabile Internetverbindung haben.
Es ist wirklich erstaunlich, dass unsere Großeltern nicht einmal im Traum daran gedacht hätten, dass Arbeit auch so funktionieren kann und oft fehlt hier auch das Verständnis und die Rücksicht auf die neuen Arbeitsweisen der jüngeren Generation.
Unsere Ansprüche sind ganz andere, als die unserer Großeltern
Die Welt unserer Großeltern war eine andere und vielleicht werden sie uns und unsere Ansprüche an das Leben niemals verstehen können. Wo es früher um Sicherheit, Knappheit und um das Überleben ging, haben sie das Beste daraus gemacht und sich angepasst. Sich einen Job gesucht, der sie vielleicht nicht glücklich machte, aber ihnen gerade genug Sicherheit bot, um zu überleben.
Wir hingegen sind die verwöhnte Generation, die in der Regel nicht viel von dem Leben in der Nachkriegszeit mitbekommen hat. Wir schmeißen vieles weg, haben jedes Jahr ein neues Smartphone und gehen manchmal auch verschwenderisch mit Ressourcen um. Auch wenn der Trend generell in Richtung Nachhaltigkeit geht, sind wir immer noch nicht so nachhaltig, wie die vergangenen Generationen, weil wir es nie wirklich sein mussten.
Bei uns geht es um Lebensqualität – Die berühmte Work-Life-Balance
Wir haben ganz andere Vorstellungen für unser Leben und manchmal geht es bei uns viel einfacher, als zuvor. Uns stehen Bildungswege offen, ein Sozialsystem, das uns im Notfall auffängt und meistens die Eltern, die uns auch Sicherheiten bieten können. Umso höher werden aber auch unsere Ansprüche. Wir wollen unser Leben leben und nicht verschwenden, wir wollen etwas bewegen, ohne manchmal bereit zu sein, uns selbst zu bewegen. Aus diesem Blickwinkel sieht die Welt so aus, dass auch Arbeitgeber sich früher oder später an uns anpassen müssen, an unsere Forderungen. Zumindest ein Stück weit.
Schweden hat bereits erfolgreich die 4-Tage-Woche ausprobiert, das Projekt Grundeinkommen ist ebenfalls eines dieser Versuche für mehr Unabhängigkeit und Individualität eines Einzelnen. Selbstständige arbeiten ebenfalls seit jeher im Home Office und von überall aus, solange es die Tätigkeit zulässt.
Wir werden mobiler und unseren Vorstellungen werden immer weniger Grenzen gesetzt. Denn wenn wir uns weniger Grenzen setzen, dann führt es auf Kurz oder Lang auch zu einem gesellschaftlichen Wandel.
Viele Arbeitgeber werben mit Remote Arbeit
Die Arbeit im Remote Format ist insofern immer beliebter geworden, als dass es auch für Arbeitgeber attraktiv ist, keine räumlichen Kapazitäten mehr zur Verfügung stellen zu müssen. Das bedeutet nicht nur signifikante Ersparnisse auf diesem Gebiet, sondern auch im Hinblick auf die Stromkosten, zu langen Kaffeepausen und die Frage nach der Produktivität. Allerdings wird es deswegen immer wichtiger, ein Vertrauensverhältnis zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer aufzubauen, damit die Arbeit reibungslos funktioniert und Ergebnisse geliefert werden.
Doch für uns als Arbeitnehmer stellen sich wieder ganz andere Fragen. Wie teilen wir uns die Zeit am besten ein? Wie schaffen wir es, konzentriert zu bleiben und auch mal einen Schlussstrich nach Feierabend zu ziehen? Und wie ist es mit den extra Kosten für das Home Office, die für uns anfallen? All das stellt uns vor ganz neue Herausforderungen und wir müssen uns wieder einmal an ein neues Leben anpassen. Aber auch vor mögliche neue Chancen, die bereits in unserer Fantasie vorhanden sind. Und diese Chancen sind ganz schön großartig, wenn wir sie richtig zu nutzen wissen.
Wie arbeiten wir denn nun am besten?
Die Extrakosten kann man natürlich durch die Steuererklärung geltend machen und somit einen Teil dieser wiederbekommen, was schon mal erfreulich ist. Konzentriert bleiben über einen längeren Zeitraum ist jedoch nicht gerade einfach. Deswegen muss es sorgfältig trainiert und belohnt werden. Gerade im Home Office haben wir die Möglichkeit, uns nicht permanent anderen Personen auszusetzen, sondern auch mal die Ruhe zu genießen und uns Pausen einzulegen, wenn wir es für richtig halten. Das fördert oft nicht nur unser Wohlbefinden, sondern auch unsere Konzentration.
Mit dem Schlussstrich wird es dann etwas kniffliger, vor allem wenn wir an einem eigenen Projekt arbeiten, das uns auch in der freien Zeit gedanklich beschäftigt. Hier ist etwas Kreativität für die Freizeit angesagt. Wir müssen uns etwas überlegen, um einerseits von den Gedanken wegzukommen und andererseits auch etwas wirklich Spannendes zu erleben. Auch Entspannungsübungen oder feste Routinen können uns dabei unterstützen, etwas runterzukommen und uns die Achtsamkeit zu schenken, die wir verdienen.
Ein ganz wichtiger Faktor ist ebenfalls Selfcare, also die Achtsamkeit und Selbstfürsorge, die oftmals zu kurz kommt, wenn wir auf uns allein gestellt sind. Zu erkennen, dass wir gerade Zeit für uns brauchen oder dass wir vielleicht ausgelaugt und müde sind, ist keineswegs eine Schande. Wir sind Menschen und keine Maschinen, deswegen dürfen wir uns Fehler erlauben und auch mal nichts tun, wenn uns das gerade Erholung verschafft. Deswegen dürfen wir uns noch lange nicht wie Versager fühlen, denn in Wirklichkeit sind wir die Erfolgreichen von morgen, die eine neue Art zu Leben etablieren werden.
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