Die kleine Insel vor Portugal ist bekannt für seine steilen felsigen Küsten und für das Grüne, fast tropische Innere der Insel. Auf unserer fast zehntägigen Reise haben wir einiges von dieser unglaublichen Natur erleben dürfen und einige Insider-Tipps bekommen. Von einer Portwein-Tour bis zum höchsten Punkt Madeiras haben wir alles mitgenommen. Wanderfreunde, Weinkenner und Wasserratten sind genau richtig auf Madeira.
Unsere Ausflüge haben wir meist einfach direkt über Tui gebucht, da die Tagestickets im Vergleich zu anderen Anbietern vor Ort oft günstiger waren. Ich kann nur empfehlen, geplante Tagestouren zu buchen, sodass man auch von A nach B gebracht wird oder sich ein Auto mietet für ein paar Tage, um auch die Attraktionen im Landesinneren oder an den verschiedenen Küsten Madeiras mitzunehmen.
Die Insel ist flächenmäßig größer, als man denkt und, um auf die andere Seite der Insel zu kommen, können schon mal ein paar Stunden vergehen. Da wir in Funchal gewohnt haben für die Zeit, haben unsere Touren dort immer gestartet und auch geendet, was vollkommen passend war von der Entfernung zu den verschiedenen Orten. Wenn ihr euch ein Auto mieten wollt, empfehle ich dir, dich möglichst früh darum zu kümmern, damit es nicht zu teuer wird.
Portweintour bei Blandys
Portwein ist natürlich das Getränk, was bekannt ist für Portugal beziehungsweise auch für Madeira. Lange Zeit wusste ich nicht, dass der Name „Portwein“ nicht aus dem englischen „Hafen“ kommt, sondern eher aus der Region um Porto beziehungsweise aus Portugal stammt.
Wir haben uns dann bei dem Familienunternehmen „Blandy“ in Funchal angemeldet für eine Portweintour mit anschließender Verköstigung. Das Familienunternehmen besteht seit 1811 und wurde über Generationen weitervererbt. Heutzutage wird es in der sechsten oder siebten Generation auch immer noch von einem Familienmitglied geführt. Die Tour durch die Weinlager gab es auf Deutsch und dauerte etwa zwei Stunden. Während der Tour haben wir viel über die Herstellung und Verarbeitung des Weins erfahren.
Die alten Weinfässer werden seit mehreren Jahrhunderten gelagert und der Wein wird auch dort auf der Insel verkauft. Hauptsächlich wurden die produzierten Weine exportiert in andere Länder, wie Amerika, aber auch in viele Teile Europas. Am Ende der Führung durften wir noch ein paar der Weine probieren, die wirklich sehr unterschiedlich schmeckten. Portwein ist vom Geschmack nicht unbedingt mit normalem Tischwein zu vergleichen. Er schmeckt eher süßlich und auch etwas mehr nach Alkohol, was natürlich auch an dem etwas höheren Alkoholgehalt liegt. Für jeden, der gerne andere kulinarische Erfahrungen macht, ist es auf jeden Fall zu empfehlen, diese spannende Tour mitzumachen.
Ganz nach oben auf den „Pico de Madeira“
Eins der Must-Dos ist auf jeden Fall die Wanderung auf den Pico, den höchsten Berg Madeiras. Von Fuchal hat die Tour gestartet, in dem wir in einem kleinen Reisebus etwa zwei Stunden auf die erste Höhe des Berges gebracht worden sind. Die Straße führte schon an einigen unglaublich schönen Naturschauspielen vorbei. Die Schluchten und Serpentinen, die wir überfahren und umfahren haben, waren beeindruckend und zugleich auch ein wenig beängstigend. Wer nicht schwindelfrei ist, sollte nochmal darüber nachdenken, ob die Tour für einen selbst dann wirklich so das Richtige ist. Man gewöhnt sich aber schnell an die luftigen Höhen der Berge von Madeira. Die Wanderung geht etwa fünf bis sechs Stunden und mit ausreichenden Pausen sollte man auf jeden Fall einen ganzen Tag einplanen, den man dort oben verbringen kann.
Der Weg startet ganz oben auf einem der höchsten Punkte und zieht sich dann entlang des Gebirgskamms. Man wandert zuerst viel im Schatten auf der Nordseite der Felsen entlang. Da man sich dort in luftiger Höhe bewegt, ist lange Kleidung zu empfehlen, da es schon mal frisch werden kann. Hinterher wandert man zunehmend in der Sonne, wo es auch schon mal sehr heiß werden kann. Der ganze Weg ist geprägt vom Auf und Ab, in Form von zum Teil sehr steilen Treppen.
Wir haben eine geführte Wandertour gemacht, sodass man immer in der gleichen Gruppe von etwa 15 Personen unterwegs war. Unsere Wanderführerin hat uns auf dem Weg immer wieder einiges über die Natur und die Kultur Madeiras erklärt und bei gemeinsamen Pausen konnte man sich mit den anderen Menschen aus der Gruppe ein bisschen austauschen, was die geführte Tour sehr angenehm gemacht hat. An dem höchsten Punkt angekommen, war die Aussicht überragend und die Wolken lagen unter uns in den grünen Tälern.
Nach etwa vier bis fünf Stunden haben wir eine längere Pause von einer Stunde gemacht und sind dann gemeinsam nochmal etwa zwei Stunden abgestiegen zu einem Parkplatz, wo wir mit dem Bus zurück nach Funchal gefahren sind. Dadurch, dass man keine Strecke doppelt gesehen hat, konnte man die ganze Zeit neue Teile der Berge entdecken und es wurde nie langweilig. Insgesamt auf jeden Fall eine Tour, die jeder, der Madeira besucht, unbedingt machen sollte.
Auf dem Weg des Wassers
Madeira ist eine sehr grüne Insel mit vielen Bergen und Tälern und die Inselbewohner nehmen das komplette Wasser, was sie benötigen für ihren Alltag und die Landwirtschaft, aus der Natur. Damit das funktioniert, hat man einen großen Teil der Insel mit Wasserkanälen ausgestattet, die das Wasser aus den Bergen an die Küste befördern. Das Wasser kommt zum Teil durch Quellen, aber auch durch Verdunstung zustande. Dadurch, dass es in den Bergen oft nebelig ist, fängt sich das Wasser in der Vegetation und tropft dann auf die Erde, wo es dann in die Kanäle gelangt. Dadurch kommen erstaunlicherweise mehrere tausend Liter Wasser jedes Jahr zusammen, die die Bewohner natürlich auch brauchen.
Die Wanderung durch den Wald mit den 25 Fontes ging etwa vier Stunden lang und war für Einsteiger sehr gut zu machen. Der Weg war meist flach und auf gut befestigten Wegen. Auf der geführten Tour kamen wir an verschiedenen Kanälen und Wasserfällen vorbei. Die Wege waren recht schmal, sodass man immer wieder anderen Gruppen ausweichen musste. Insgesamt kann ich empfehlen, die Tour so früh, wie möglich, zu machen, weil es gegen Mittag beziehungsweise Nachmittag immer voller wurde und das ganze eher an Massenabfertigung erinnert als an Individual -Tourismus.
Die Tour war ein Rundweg, sodass wir alles nur einmal gesehen haben. Auf dem Rückweg sind wir durch einen langen dunklen Tunnel gelaufen, der auch wegen des Wassertransportes gebaut worden ist. Der Tunnel ist nicht ausgeleuchtet, sodass man am besten eine Taschenlampe oder sein Handy dabei hat. Durch unsere Wanderführerin haben wir wieder sehr viel über Madeira und die Natur dort gelernt, weswegen ich diese geführten Touren sehr empfehlen kann.
Christo Rei an der Küste und Nature Pool
Eine sehr große Christus-Statue steht etwa eine Stunde mit dem Bus von Funchal entfernt auf einer der vielen steilen Klippen. Die Statue erinnert von der Form her an die Christus-Statue über Rio de Janeiro, nur ist sie eben nicht so gigantisch groß. Auf der Klippe angekommen, sieht man von dort aus gut den Hafen von Funchal und die Stadt, die sich den Berg hinauf erstreckt. Vor einem liegt das Meer und mit einer kleinen Gondel kann man herunter zu einem Strand fahren. Die Gondelfahrt ist erschwinglich und bringt einen schnell die sehr Steile klippe hoch und runter. Der Strand dort ist ein Kiesstrand, wie viele der Strände auf Madeira.
Von daher unbedingt an Schuhe denken, die auch mal nass werden dürfen! Der Strand ist super schön und aus dem klaren Wasser kann man die steile Küste beobachten. Auf jeden Fall einer der schönsten Strände, die wir dort gesehen haben. Ein weiterer Strand, der super schön ist, ist ein Nature Pool in der Nähe von Funchal. Der Pool ist wie ein öffentliches Freibad – für kleines Geld zugänglich und super, um im Meer zu schwimmen. Über die Felsen führen Brücken zu kleinen weiteren Buchten und Aufenthaltsplattformen. Die Nature Pools heißen „Piscinas Naturais da Doca do Cavacas“ und liegen zwischen dem Praia Formosa und dem Praia Ponta Gorda.
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