Florian lebte im dritten Jahrhundert im Österreich und fiel auf grausame Weise der Christenverfolgung zum Opfer. Heute wird er als Patron der Feuerwehren verehrt. Ein Beitrag zu seinem Gedenktag von Benedikt Bögle.

Der heilige Florian war Soldat in der Provinz Noricum, im heutigen Österreich. Was wir über ihn wissen, geht über legendenhaftes Wissen kaum hinaus. Irgendwann wurde der römische Soldat pensioniert; das könnte daran gelegen haben, dass er sich zum Christentum bekehrte. Von nun an lebte er in St. Pölten, einer Stadt nahe Wien. Wenig später kam der römische Statthalter in die Gegend, um nach Christen zu forschen und sie zu verfolgen.
Fürsprecher für andere Christen
Insgesamt vierzig Christen konnte der Statthalter ausfindig machen und ließ sie in den Kerker werfen. Florian erfuhr davon und wollte seinen Schwestern und Brüdern im Glauben zur Seite stehen – auch wenn das bedeutete, sich selbst der Verfolgung auszusetzen. Der ehemalige Soldat ging zum Statthalter, um dort für die Freilassung der eingesperrten Christen einzutreten – ohne Erfolg. Ganz im Gegenteil: Nun wurde auch Florian festgenommen und dazu angehalten, sich vom Christentum loszusagen. Der überzeugte Gläubige weigerte sich und wurde zunächst mit Knüppeln und Eisenstangen geschlagen, bis seine Schulterblätter brachen.
Grausame Todesarten
Doch damit nicht genug: Florian wurde zum Tode verurteilt. Wie in unzähligen anderen Heiligenlegenden sticht auch hier die unfassbare Grausamkeit der Todesart hervor. Auch wenn wir keine gesicherten Kenntnisse im Sinne einer verlässlichen Geschichtsforschung zu diesen Todesarten und zu den gefolterten Heiligen haben, lässt sich doch an der Existenz der Legenden und ihrer Ausgestaltung feststellen, dass die Hinrichtungen der Christen über den reinen Tod hinausgingen. Es ging nicht einfach nur darum, die Christen zu töten – vielmehr darum, durch unsägliche Qualen nicht nur ihren Willen zu brechen, sondern auch ein Exempel zu statuieren. Der heiligen Agatha von Catania wurden so etwa ihre Brüste mit scharfen Eisen zerstückelt, Katharina von Alexandrien wurde vor ihrer Enthauptung gerädert.
Tod im Wasser
Und auch Florian traf ein schweres Los: Er wurde mit einem Stein um den Hals in den Fluss Enns gestürzt, bis er ertrank. Später wurde seine Leiche an Land gespült, von einer Christin gefunden und bestattet. Heute gilt Florian als Patron der Feuerwehren, er wird vor allem bei Bränden angerufen. Sehr viele Heilige der katholischen Kirche gelten als Patrone für bestimmte Menschen, Situationen oder Berufsgruppen. Das Patronat eines Heiligen kann sich dabei ganz unterschiedlich entwickeln. Einige Heilige etwa sind Patrone für eine bestimmte Berufsgruppe, weil sie ihr selbst angehörten. Bei anderen entwickelte sich ein Patronat aus der Todesart: So wurde etwa der heilige Dionysius in Paris enthauptet; heute wird er bei Kopferkrankungen angerufen.
Fürsprecher bei Gott
Florian soll einmal durch sein Gebet ein brennendes Haus gerettet haben. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass diese Legende erst durch seinen Tod im Wasser – das ja Feuer löschen kann – entstand und sich von daher eine besondere Verantwortung des Heiligen für Feuer und Brände entwickelt. Wie auch immer: Christen glauben, dass Heilige bereits im Lichte Gottes leben. Dort können sie Fürsprecher für die verschiedenen Anliegen der Menschen sein, ganz besonders in schwerer Not und schlimmen Katastrophen.
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