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Aktuelle Seite: Startseite / Religion / Der Synodale Weg: Ein Blick auf Pro- und Contra-Argumente

Der Synodale Weg: Ein Blick auf Pro- und Contra-Argumente

20. Februar 2020 von Fabian Brand Kommentar verfassen

Mit dem „Synodalen Weg“ hat ein Dialog begonnen, mit dem die katholische Kirche in Deutschland in den kommenden Jahren unterwegs sein möchte. Darüber wird momentan kontrovers diskutiert. Doch welche Pros und Contras gibt es eigentlich? Eine Übersicht.

In den vergangenen Wochen hat der sogenannte „Synodale Weg“ begonnen, auf dem die katholische Kirche in Deutschland in den kommenden Jahren unterwegs sein wird. Auf den Synodalversammlungen, die in unregelmäßigen Abständen tagen, beraten die Mitglieder der Deutschen Bischofskonferenz, Vertreter des ZdK, junge Menschen, Vertreter*innen geistlicher Dienste und Ämter und Einzelpersonen über unterschiedliche Fragestellungen. In der Vorbereitung auf den synodalen Weg wurden in vier Foren die Themen vorbereitet, die besonders auf den Synodalversammlungen diskutiert werden sollen. Dabei handelt es sich um die Foren: „Macht, Partizipation, Gewaltenteilung“, „Sexualmoral“, „Priesterliche Lebensform“ und „Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche“. Viel wird in den letzten Monaten über diesen synodalen Weg diskutiert. Doch welche Pros und Contras gibt es eigentlich für diesen gemeinsamen Weg, den die Kirche in Deutschland eingeschlagen hat?

Foto: © Synodaler Weg/Malzkorn

Pro

– Die Kirche steht unter einem Handlungsdruck. Die Ergebnisse der MHG-Studie zu sexualisierter Gewalt in der Kirche haben gezeigt, dass es einen großen Handlungsbedarf im Blick auf den Umgang mit Opfern und Tätern gibt. Außerdem wurden durch Aktionen wie Maria 2.0 Themen aufs Tableau gebracht, zu denen sich die Kirche verhalten muss: Es geht einerseits um das Aufbrechen von Machstrukturen und andererseits um den Zugang von Frauen zu kirchlichen Ämtern. Auch die Aufhebung des Pflichtzölibats war eine Forderung, die von den Teilnehmenden an der Aktion Maria 2.0 vertreten wurde. Die Kirche muss sich auf all das einlassen – dies geschieht nun im Rahmen des synodalen Weges, der diese Anliegen aufgreift und sie zur Diskussionsgrundlage gemacht hat.

– Die Kirche darf den „Zeichen der Zeit“ nicht aus dem Weg gehen. Das Zweite Vatikanische Konzil hat diese Zeichen mit großem Nachdruck zu Erkenntnisorten erhoben, an denen die Kirche Einsichten über sich selbst erlangt. Dazu ist sie genötigt, sich unvoreingenommen auf eine Pluralität an Meinungen einzulassen und in dieser Vielfalt ihr eigene Identität bestimmen. Auch dies wird mit dem synodalen Weg aufgegriffen, wenn die Kirche die Meinungen anderer nicht mehr einfach ausschließt, sondern sich auf sie einlässt und sie offen und ehrlich diskutiert. An den „Zeichen der Zeit“ kommt die Kirche nicht vorbei und es ist wichtig, sie wahrzunehmen und sich von ihnen her zu identifizieren.

– Die Kirche ist kein Selbstzweck, sie muss auf die Sorgen und Erwartungen von Menschen eingehen. Die Kirche ist „Zeichen und Werkzeug“ (LG 1), um das Reich Gottes in dieser Welt anbrechen zu lassen; sie ist eine nachrangige Größe, die da ist, um etwas anderes zu verwirklichen. Deswegen ist die Kirche immer wieder auf die Menschen verwiesen, sie muss aufmerksam hören, was sie bewegt und ihnen in ihrer Sprache das Evangelium verkünden. Daher ist es wichtig, sich mit den Menschen an einen Tisch zu setzen, ihnen zuzuhören und auf ihre Ängste und Hoffnungen zu reagieren. Der synodale Weg eröffnet der Kirche die Möglichkeit, angemessen auf das reagieren zu können, was die Menschen, zu denen sie gesendet ist, von ihr erwarten.

Contra

– Die katholische Kirche ist eine Weltkirche. Die Themen, die auf dem synodalen Weg verhandelt werden, betreffen zunächst einmal die Kirche in Deutschland. Aber Fragen rund um Zölibat, Machtverteilung und die Öffnung des Weihesakramentes für Frauen sind Themen, die auf weltkirchlicher Ebene geklärt werden müssen. In manchen Bereichen kann es keinen deutschen Sonderweg geben, einfach deshalb, weil dies Dinge sind, welche für die gesamte Kirche Bedeutung besitzen. Wenn also in Deutschland beschlossen wird, dass der Zölibat abgeschafft werden soll, heißt das noch lange nicht, dass dies Christen in Afrika, Asien oder Amerika genauso sehen. Letztendlich sind hier nur weltkirchliche Lösungen möglich.

– Der synodale Weg besitzt keine Verbindlichkeit. Um möglichst zügig einen Gesprächsprozess zu beginnen und damit auf die Erwartungen vieler Menschen zu reagieren, wurde eine Form gewählt, die es so bisher nicht gegeben hat. Im Gegensatz zu einer Synode, die man aber in Rom hätte billigen müssen, besitzt der synodale Weg keine Rechtsverbindlichkeit. Kein Bischof wird also aufgrund der Vorgaben des Kirchenrechts die Beschlüsse des synodalen Wegs umsetzen müssen. Die Ergebnisse dieses Weges erlangen erst dann Konkretheit, wenn sie in einem Bistum von einem Bischof in Kraft gesetzt werden. Wie und in welchem Umfang das geschieht, bleibt im Letzten jedem Bischof selbst überlassen.

– Ein Prozess, ohne konkrete Ergebnisse? Der synodale Weg versteht sich vor allem als Gesprächsprozess, bei dem unterschiedliche Themen diskutiert werden. Vor allem zwei Dinge lassen sich hierbei kritisieren: 1. In der Vergangenheit wurden zu bestimmten Fragen schon mehrfach Argumente ausgetauscht, was den Eindruck erweckt, es sei im Endeffekt bereits alles gesagt – alleine die konkrete Ausführung fehlt noch. Und 2.: Die Frage bleibt, wie konkret die Forderungen, die der synodale Weg stellen wird, am Ende tatsächlich werden.


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Fabian Brand

Fabian Brand

Fabian Brand, geboren 1991, kennt die Cafés im Heiligen Land mindestens genauso gut, wie die archäologischen Stätten. Nach seinem Theologiestudium in Würzburg und Jerusalem arbeitet er als freier Autor und genießt es, Bücher nicht zu lesen, sondern auch selbst zu machen. Inspiration für neue Projekte findet er sowohl auf dem Berg Zion als auch auf dem Staffelberg oder im heimischen Garten.
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Kategorie: Religion Stichworte: Aufbruch, Katholische Kirche, Kirche, Synodaler Weg, Zukunft

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Über Fabian Brand

Fabian Brand, geboren 1991, kennt die Cafés im Heiligen Land mindestens genauso gut, wie die archäologischen Stätten. Nach seinem Theologiestudium in Würzburg und Jerusalem arbeitet er als freier Autor und genießt es, Bücher nicht zu lesen, sondern auch selbst zu machen. Inspiration für neue Projekte findet er sowohl auf dem Berg Zion als auch auf dem Staffelberg oder im heimischen Garten.

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