f1rstlife

Und was denkst du?

  • Startseite
  • Über uns
    • Redaktion
    • Stiftung
      • Machen Sie mit!
      • Spenden Sie!
  • Mitmachen
  • Newsletter
  • Spenden
  • Kontakt
  • Workshops
  • Engagement
  • Lifestyle
  • Sport
  • Religion & Philosophie
  • Meine Zukunft
  • Politik & Gesellschaft
  • Wirtschaft
  • Kultur
  • Liebe & Sexualität
Aktuelle Seite: Startseite / Kultur / Bücher – eine Ausschussware?

Bücher – eine Ausschussware?

8. Juni 2016 von Patricia Sontheim Kommentar verfassen

Früher war es noch ein Privileg der Gebildeten, heute ein vergessener Zeitvertreib der Massen. Wer liest heutzutage eigentlich noch regelmäßig? Ein Plädoyer für das Buch.

Bücher_flickr_Geriax
© flickr.com / Geriax

Ich komme aus einer Familie der Leseratten; mir wurde die Liebe für Bücher sozusagen mit in die Wiege gelegt. Mittlerweile ist das alte Kinderzimmer meines Bruders eine Bibliothek geworden und es gibt kaum einen Raum im Haus meiner Eltern, in dem man keine Bücher findet. Auch meinen engsten Freunden geht es ähnlich, doch außerhalb meines engeren Freundeskreises sind die begeisterten Leser rar.

Ich merke an mir selbst, dass ich immer weniger lese. Wenn ich mir überlege, dass es Urlaube gab, in denen ich innerhalb von 14 Tagen auch 14 Bücher gelesen habe, sieht das heutzutage ganz anders aus. Ich bin froh, wenn ich pro Woche ein Buch lese – und das ist verhältnismäßig noch verdammt viel. Von anderen werden zehn Bücher im Jahr schon als viel angesehen, doch letztendlich ist das weniger als ein Buch pro Monat – mir erscheint das furchtbar wenig.

Faust – Die Tragödie in der Oberstufe

Doch tatsächlich besitze ich mehrere Bücherregale voll mit Büchern, sowohl bei meinen Eltern daheim als auch in meiner eigenen Wohnung. Schon immer halfen mir Bücher dabei, einfach mal den Kopf auszuschalten. Indem ich mich in einer anderen Welt verlor, vergaß ich für einige Stunden meine eigenen Sorgen. Vielleicht ist genau das aber ein Problem für viele – Lesen fordert nun einmal Konzentration, die man von der Kindheit an trainieren muss. Wenn Eltern aufhören, ihren Kindern das Lesen nahezulegen, wird die Schule zur einzigen möglichen Quelle der Leseförderung.

Aber warum auch nicht? Immerhin ist die Schule genau dafür da. Lesen wird in jedem Schuljahr zunehmender vorgeschrieben. Doch es scheint, dass die alten Klassiker von Goethe, Schiller und ihren Kollegen eher abschrecken, als Lust auf mehr zu machen. Kein Wunder eigentlich, denn Faust, die Pflichtlektüre für alle bayrischen Abiturienten, ist auch kein einfacher Schmöker; es ist nichts für eine Gute-Nacht-Geschichte vor dem Einschlafen. Ich selbst bin eine der wenigen, die Faust tatsächlich gelesen hat – im Nachhinein war es aber eine Zeitverschwendung. Es soll zwar intellektuell wertvoll sein, einen solch imposanten Klassiker gelesen zu haben, doch ohne Vorinformationen verstand ich das im Blankvers geschriebene Drama gar nicht. Als wir es dann später im Unterricht besprachen, merkte ich erst, wie viel ich falsch verstanden hatte. Die Stunden, die ich damit zubrachte, mich durch das gelbe Reclam-Heft zu quälen, hätte ich mir also sparen können.

Das Problem bei der ganzen Sache ist lediglich, dass Literatur nicht mehr dasselbe ist, wie zu Zeiten von Goethe. Ein zeitgenössisches Werk komplett im Blankvers geschrieben findet man höchstens noch im englischen Kulturraum. Wäre meine einzige Quelle für die Begeisterung zum Lesen also die Schule gewesen, wäre ich heute wohl eine der vielen, die nur lesen, wenn sie müssen.

Internet und Fantasie – ein Konkurrenzkampf

Bücher waren für mich nicht nur eine Art Auszeit, sondern auch in meiner Erziehung und Entwicklung unglaublich wichtig. Ich bin überzeugt, dass ein großer Teil meiner lebendigen Fantasie und Kreativität darauf zurück zu führen ist, dass ich von klein auf viel gelesen habe. Das sind Fähigkeiten, die auch heutzutage im Berufsleben immer mehr gefragt sind. Zu fragen, „warum eigentlich nicht?“, anstatt einfach aufzugeben, wird geschätzt und innovative Ideen werden gesucht; auch wenn jeder dank des World Wide Webs schon alles gesehen hat.

Ironischerweise scheint gerade das Internet ein Grund dafür zu sein, weshalb so wenige heutzutage noch lesen; wer hat heute noch Interesse an einem Buch, wenn der Rest der Welt mit nur einem Mausklick entfernt ist? Wir Jugendliche, ich zähle mich hier sehr wohl dazu, verbringen unsere Zeit lieber auf Facebook, Youtube, Twitter und was es sonst noch so gibt. Dadurch haben wir alles, was man möglicherweise wissen kann oder will, immer in unseren Händen oder mindestens griffbereit. Mit den richtigen Stichworten findet Google alles. Anstatt also ein Buch zu lesen, googeln wir lieber die Zusammenfassung oder warten einfach auf die Verfilmung im Kino.

Die eigene Fantasie wird damit begraben, Nachdenken ist nicht mehr Pflicht und Bücher, tja, die werden dann zur Ausschussware. Dabei bieten sie genau das, was wir doch alle so dringend möchten aber auch brauchen: unbegrenzte Möglichkeiten und uneingeschränkte Freiheit außerhalb der eigenen Realität. Denn wie Albert Einstein schon so schön sagte, „Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.“


Hat Dir der Artikel gefallen? Dann hilf uns, gute Inhalte und jungen Journalismus zu unterstützen!
  • Bio
  • Facebook
  • Latest Posts
Patricia Sontheim

Patricia Sontheim

Patricia Sontheim, Jahrgang 1996, wuchs in der Nähe von München am Starnberger See auf. Schon während ihrer Schulzeit verbrachte sie mehrere Monate an einer High School in Kanada und nachdem sie ihr Abitur 2014 erlangte, ging sie für ein Jahr für einen Freiwilligendienst nach Ecuador. Seit dem Wintersemester 2015/16 studiert sie European Studies Major an der Universität Passau. Seit Jahren ist Schreiben ihre Leidenschaft, sowie auch Lesen, Tanzen und Zeichnen zu ihren Hobbies gehören. Sie spricht neben Deutsch noch fließend Englisch und Spanisch und lernt zur Zeit Russisch und Französisch an der Uni.
Patricia Sontheim
Patricia Sontheim

Latest posts by Patricia Sontheim (see all)

  • Bücher – eine Ausschussware? - 8. Juni 2016

Verwandte Artikel

  • Allgemeinbildung gleich Ausbildung?
  • Allgemeinbildung gleich Ausbildung?
  • Allgemeinbildung gleich Ausbildung?
  • Schule gestern und heute
  • Mi Quito bonito: Die Schule auf Rädern
  • Für mehr Finanzbildung an unseren Schulen
  • Allgemeinbildung gleich Ausbildung?
  • Das Bücherlieben in Zeiten des E-Books
  • Zwischen Leselust und Entdeckerfreude – die Leipziger Buchmesse
Twittern
Pin
Teilen16
16 Shares

Kategorie: Kultur Stichworte: Bildung, Bücher, Fantasie, Faust, Goethe, Internet, Konzentration, Lesen, Wissen

Newsletter

Patricia Sontheim

Über Patricia Sontheim

Patricia Sontheim, Jahrgang 1996, wuchs in der Nähe von München am Starnberger See auf. Schon während ihrer Schulzeit verbrachte sie mehrere Monate an einer High School in Kanada und nachdem sie ihr Abitur 2014 erlangte, ging sie für ein Jahr für einen Freiwilligendienst nach Ecuador. Seit dem Wintersemester 2015/16 studiert sie European Studies Major an der Universität Passau. Seit Jahren ist Schreiben ihre Leidenschaft, sowie auch Lesen, Tanzen und Zeichnen zu ihren Hobbies gehören. Sie spricht neben Deutsch noch fließend Englisch und Spanisch und lernt zur Zeit Russisch und Französisch an der Uni.

Schreibe einen Kommentar Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Über uns

firstlife-Redaktion
Gutes bewegen in der Realität. [Weiterlesen]

Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren
Unser Newsletter enthält Informationen zu unseren Produkten, Angeboten, Aktionen und unserem Verein. Hinweise zum Datenschutz, Widerruf, Protokollierung sowie der von der Einwilligung umfassten Erfolgsmessung, erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Folge uns

Facebook

Like

Instagram

Follow

Twitter

Follow

Home | Über uns | Redaktion | Mitmachen | Die Stiftung | Kontakt | Impressum | Datenschutz

Wir messen die Nutzung von f1rstlife mit Cookies und weisen Dich aus rechtlichen Gründen darauf hin.OKDatenschutzerklärung