Wenn ich sagen würde, dass ich keine Angst vor Terror habe, dann wäre das gelogen. Neben all dem Terror und der damit verbundenen Angst gibt es trotzdem etwas, das nicht unterschätzt werden darf und vor dem wir vielleicht noch mehr Obacht haben sollten. Gedanken zu den Anschlägen in Brüssel.

Natürlich habe ich Angst. Aber eigentlich will ich keine Angst haben. Und ich weiß auch, dass das der Gesamtsituation nicht hilft. Angst schränkt mich ein und das will ich nicht. Und für alle Rechtspopulisten sind die Anschläge von Brüssel eine willkommene Steilvorlage um gegen Flüchtlinge zu hetzen und ihre undemokratischen Forderungen zu rechtfertigen.
Was ist in Brüssel passiert?
Am Dienstagmorgen ereignete sich in Brüssel eine Serie von Anschlägen. Bisher ist laut Medienberichten zufolge bekannt, dass es zwei Explosionen am Flughafen Zaventem gab sowie eine weitere in der U-Bahn-Station Maalbeek. Am Flughafen sollen 14 Menschen ums Leben gekommen sein, offiziell bestätigt wurde die Zahl der Toten allerdings noch nicht. Brüssels Brügermeister sprach in einer Pressekonferenz am Mittag von mindestens 20 Toten in der Metrostation. Die U-Bahn-Station Maalbeek befindet sich in unmittelbarer Nähe zum EU-Parlament, der EU-Kommision und dem Rat der EU. Terrorismusexperten beschäftigen sich seit dem Morgen außerdem mit der Frage, ob es einen Zusammenhang zwischen den Anschlägen und der Festnahme des Terroristen Salah Abdeslam von vergangenem Freitag gibt. Abdeslam war unter anderem an den Pariser Attentaten im November letzten Jahres beteiligt uns befand sich seit dem auf der Flucht. Offiziell wurde bislang noch kein Zusammenhang bestätigt.
Wir brauchen kein neues 1933
Frauke Petry retweetete heute Morgen einen Tweet von Markus Pretzell, dem Landesvorsitzenden der AfD in Nordrhein-Westfalen. Pretzell antwortete auf einen Tweet von “Die Zeit”.
Die Angst, von der hier die Rede ist, ist nicht die Angst vor dem Terror, sondern die, vor Flüchtlingen. Aber: Die Flüchtlinge sind nicht verantwortlich für den Terror, sondern vielmehr der Terror für die Flüchtlinge. Hier werden Äpfel mit Birnen verwechselt. Es ist einfach, die Flüchtlinge zum Sündenbock zu machen und unschuldige Menschen für Dinge verantwortlich zu machen, vor denen sie selber Angst haben. Der Terror wird nicht bekämpft, in dem auf Flüchtlinge an Grenzen geschossen wird und auch nicht, wenn Grenzen zugeriegelt werden. Europa muss jetzt zusammenstehen, gemeinsam Flagge zeigen und sich seiner Werte immer wieder neu bekennen und für diese einstehen. An alle die meinen, dass Hetze gegen Flüchtlinge den Terror bekämpft: So wie wir den Terror nicht brauchen, brauchen wir auch kein neues 1933.
Denn am Ende habt ihr nämlich eines gemeinsam: Ihr seid Verbrecher, die unsere Freiheit, Würde und unser Menschsein angreifen.
Problematisch ist hier die These, 1933 hätte etwas mit der Situation heute zu tun. Es ist ein, wahrscheinlich von der Schule eingetrichtertes Problem, dass immer alles auf die NS-Zeit zurückgeführt wird. Da mache ich der Autorin keinen Vorwurf. Nur verfehlt es sein Ziel. Und Menschen, die eine andere Meinung zu der Flüchtlingssituation einnehmen, hiermit als Faschisten zu vergleichen, ist auch ein starkes Stück. Das ist Hetze gegen Menschen mit anderer Meinung… Gleichschaltung… 1933?
Lieber Robin,
klar respektiere ich andere Meinungen.
Das bedeutet allerdings nicht, dass ich nicht trotzdem gegen Fremdenhass aufmerksam machen und entschieden dagegen sein kann.