Glückliche Beziehungen sind meistens kein Geheimnis, darin läuft scheinbar alles glatt. Umso mehr bleiben ‚schlechte‘ Beziehungen manchmal ein Mysterium für uns und es ist wie verhext. Aber eine Beziehung hängt nicht nur von den einzelnen beteiligten Menschen ab, sondern auch davon, wie beide miteinander umgehen. Vertrauensvoller Umgang und Sicherheit gehen nicht selten mit guten Beziehungen einher. Welche Fehler können wir also vermeiden, wenn es um das Vertrauen innerhalb unserer Beziehung geht und welche sind absolute No-Gos?

In jeder Beziehung gibt es Dos und Don’ts die über den Verlauf unserer Beziehung entscheiden können. Manchmal sind für uns Dinge selbstverständlich, die es für den Partner nicht sind und andersherum. Und manchmal passen Menschen einfach nicht zusammen, so sehr man sich auch bemüht. Dennoch gibt es einiges, was wir in unseren Beziehungen vermeiden sollten, um ein gesundes Vertrauen aufzubauen.
1. Leere Worte
Worte sind etwas Schönes, wenn man sie richtig benutzt: Sie können unsere Gefühle ausdrücken, Trost spenden, kurzum sie sind nicht wegzudenken. Dennoch gibt es immer wieder Menschen, denen es leichtfällt, etwas zu versprechen und sich nicht daran zu halten. Bei einem Mal oder unter besonderen Umständen kann das durchaus passieren und ist kein großes Drama. Wenn es jedoch auf Dauer nur noch schöne Worte und nur wenig wirkliche Veränderung gibt, sollten deine Alarmglocken angehen, denn dieser Mensch hat vielleicht gute Absichten, aber kann oder will sie leider nicht umsetzen.
2. Fehlende Zeit und Prioritäten
Eine Beziehung bedeutet, sich Zeit für den Partner zu nehmen und nicht immer nur für sich selbst. Und es bedeutet auch, dem Partner Zeit einzuräumen, wenn dieser es gerade braucht. Das kann bei steigendem Egoismus ganz schön schwierig werden: viele sehen nur noch ihren eigenen Vorteil oder Nachteil und sobald der Partner schwächelt, wird dieser einfach gegen ein neueres Modell eingetauscht. Richtig ist es nicht, aber so sind die Tendenzen in einer immer oberflächlicheren Welt.

3. Kein Selbstvertrauen
Vertrauen fängt immer bei sich selbst an: Vertraust du dir selbst? Deinen Worten, deinen Taten? Hast du Vertrauen in dich und deine eigenen Fähigkeiten? Wenn nicht, solltest du vielleicht nochmal innehalten und erst an dir selbst arbeiten, bevor du eine Beziehung eingehst. Eine Beziehung kann uns zwar enorm helfen, Selbstvertrauen aufzubauen, sie kann es auf der anderen Seite aber auch zerstören. Deswegen ist es besonders wichtig, unabhängig davon dein eigenes Selbstvertrauen aufzubauen, damit deine Beziehung eine gesunde Basis bekommt. Damit tust du nicht nur deinem zukünftigen Partner etwas Gutes, sondern auch dir selbst.
4. Fehlende Geduld
Geduld ist leider auch etwas, was in einer schnelllebigen Zeit immer mehr in den Hintergrund rückt. Uns kann es manchmal nicht schnell genug gehen; das gilt für unsere Ausbildung, die Karriereleiter, Familienplanung und den nächsten Urlaub. Es scheint manchmal so, als hätten wir verlernt, dem Anderen Zeit zu geben, sich zu entscheiden und in sich zu gehen. Statt also sofortige Antworten zu erwarten, von A nach B zu hetzen und vielleicht damit unseren Partner uns seine/ihre Wünsche zu übergehen, sollten wir uns einfach mal in Geduld üben. Und du wirst feststellen, dass es sich viel besser anfühlt, nicht alles sofort zu bekommen, in einer Welt mit der wir mit einem Klick alles bekommen könnten.
5. Kontrolle
Selbstkontrolle ist wichtig, damit bleiben wir diszipliniert, zielstrebig und kommen nicht in unangenehme Situationen. So lehrt es uns das Leben. Dennoch kann Kontrolle einige sehr unschöne Facetten in Beziehungen entwickeln, nämlich dann, wenn wir nicht mehr nur uns selbst, sondern auch den Partner kontrollieren wollen. Kontrolle bedeutet auf der anderen Seite, dass wir nicht genug Vertrauen zu/in unseren Partner haben. Das kann sich schnell zu einem Teufelskreis entwickeln, denn je mehr Kontrolle, desto mehr schwindet das Vertrauen und je weniger Vertrauen, desto stärker ist das Bedürfnis, zu kontrollieren. Verlustängste liegen hier oft zugrunde, was sich widerum auf ein mangelndes Selbstbewusstsein zurückführen lässt.
6. Schlechte oder gar keine Kommunikation
Kommunikation ist das, was uns Menschen ausmacht und weiterbringt. Sie hat aber auch manchmal ihre Tücken, es lauern Missverständnisse und vielerlei kommunikative Zeichen und Worte, die wir falsch deuten können. Mit allem, was wir an den Tag legen, kommunizieren wir dem Partner, wie wir uns fühlen, wie wir zu ihm/ihr stehen. Und wir müssen noch mehr tun: Wir müssen über Probleme sprechen, müssen gemeinsam Entscheidungen treffen und uns abstimmen. Tun wir das nicht, gerät die Beziehung schnell in eine Spirale aus Missverständnissen und fehlendem Vertrauen.
7. Entscheidungsschwierigkeiten
Oft können wir uns selbst bei den alltäglichen Dingen nicht entscheiden, das rote Tshirt oder doch das blaue? Hamburger zu Mittag oder doch lieber Salat? Täglich fällen wir tausende von Entscheidungen und auch in der Partnerschaft geht es oft darum: manchmal müssen wir zwischen unserem Wohlergehen und dem des Partners entscheiden (und es ist auch in Ordnung sich ab und zu für sich selbst zu entscheiden, nur eben nicht immer!). Können wir uns nicht entscheiden, spricht es oft dafür, dass wir ein geringes Selbstbewusstsein haben und vielleicht Konflikte vermeiden wollen. Beides sind keine guten Eigenschaften, die uns nicht gerade weiterbringen.
8. Fehlender Freiraum
Dieser ist vor allem ein Nebeneffekt von Kontrolle und Verlustängsten und ist oft in toxischen Beziehungen präsent. Durch fehlenden Freiraum gerät die Objektivität einer Person in der Beziehung in eine Schieflage. Wenn uns der Abstand zu Situationen fehlt, neigen wir dazu emotional sehr involviert zu sein und unsere Rationalität zu vernachlässigen. Manchmal sind wir sogar schockiert, davon, was wir erlebt haben und dass wir es überhaupt nicht gesehen haben, als wir die Situationen durchlebten.
9. Permanente Kritik
Kritik hat generell einen eher faden Beigeschmack, obwohl konstruktive Kritik durchaus Berechtigung findet und sehr hilfreich sein kann. Wird Kritik jedoch zu einer Alltäglichkeit in der Beziehung und lässt man kein gutes Haar mehr am Partner, kann es zu weniger Selbstvertrauen beim Partner führen. Wenn man nichts mehr richtig machen kann, warum sollte man überhaupt noch etwas tun? Ständige Kritik führt auch dazu, dass immer mehr Misstrauen entsteht und ist für eine Entzweiung verantwortlich.
10. Respektlosigkeit
Auf dem Papier sind sich alle darüber einig, dass Respektlosigkeit ein No-Go ist. Im Alltag kommt es jedoch, dass uns respektloses Verhalten in der Hektik rausrutscht. Dieses wird manchmal nicht einmal mehr bewusst wahrgenommen, weil die Sensibilisierung dafür nicht immer da ist. Respekt fängt immer bei sich selbst an, wie wir andere behandeln, ist ein Abbild dessen, wie wir auch zu uns selbst sind (ob bewusst oder unbewusst). Bei unserem Partner ist es besonders wichtig, da er/sie die wichtigste Bezugsperson ist. Wir müssen nicht alles verstehen, jeder stößt mal auf Dinge, die außerhalb seines Verständnisses liegen. Aber Respekt und Akzeptanz für eine andere Meinung sind wichtig, um gesunde Beziehungen aufzubauen.
Jetzt habe ich 3 oder 4x Kein Selbstvertrauen gelesen, das man dann keine Partnerschaft suchen soll. Jetzt stelle ich mir die Frage, wie erreiche ich vollkommendes Selbstvertrauen – ohne andere Menschen, ohne ein Partner.
Soll ich über Nacht ein vollkommenes Selbstvertrauen einfach einschalten?
Was ist Selbstvertrauen, wie fühle ich Selbstvertrauen, wie merke ich, das ich mich Wertvoll fühle, wie kann ich es umsetzen und verstehen?