Umweltbewusstes Reisen liegt im Trend. Doch es erfordert auch einiges an Mühen. So heißt es zumindest; besonders bei eher kleinem Budget. Doch mit ein wenig Flexibilität und Fitness sowie verständnisvollen Gastgebern stand einem Urlaub am Bodensee ohne eigenes Auto nichts im Weg.
Die Entscheidung, an das untere Ende Deutschlands zu fahren, fiel ziemlich spontan. Eine Freundin und ich wollten gemeinsam nach den Klausuren verreisen und dabei Natur und Kultur verbinden. Ich kannte die Region nur aus Bildern und sie verband sie mit einer schönen Erinnerung aus der Vergangenheit. Da wir beide kein Auto besitzen, planten wir unsere Anreise mit dem Zug. Um Geld zu sparen, entschieden wir uns zudem für eine Unterkunft außerhalb der Touristenstädte. Nach einiger Suche wurde es eine kleine Pension in der Nähe von Wasserburg.
Ganz ohne Auto ging es doch nicht
Nach Wasserburg kommt man mit der Bahn ausgesprochen gut, auch wenn der Ort eher unbekannt ist. Doch der Weg in das Dorf, wo sich die Unterkunft befand, war nur schlecht angebunden. Daher bot unsere Gastgeberin an, uns mit dem Auto abzuholen. Dieses Angebot
nahmen wir dankbar an. Auch wenn es sich nur um wenige Kilometer handelte, die Strecke möchte man nicht mit Koffer und Co. zu Fuß zurücklegen müssen. Wer sich außerhalb der Orte bewegen möchte, muss nämlich auch auf der Straße laufen. Gesicherte Gehwege gab es nicht überall. Dafür gab es wunderschöne Wege durch Weinberge und Obstfelder, die wir nach kurzer Zeit auch gefunden hatten. Das machte den fast täglichen Spaziergang zum Bahnhof deutlich angenehmer. Daher der Tipp: Informiert euch über Wanderwege, die euch zu eurem Ziel führen können. Diese sind manchmal kürzer und immer schöner als die Straße. Außerdem kann es sinnvoll sein, bei weniger hügeligen Regionen ein Fahrrad zu mieten, um Reisezeit bei Tagesausflügen zu sparen.
Unterwegs in der Region
Wir wollten einiges unternehmen und konnten unbegrenzt von dem Nahverkehr der Bodenseeregion in Deutschland profitieren. In vielen Kurkarten ist der Regionalverkehr mitinbegriffen und diesen Umstand nutzten wir zur Genüge aus. Vom Wasserburger Bahnhof ging es mit der Bahn mal in östliche, wie nach Lindau, mal in westliche Richtung, zum Beispiel nach Friedrichshafen. Da Meersburg mit seiner wunderschönen Altstadt leider keinen Bahnhof besitzt, fuhren wir dort mit dem Bus hin. Dieser schloss in Friedrichshafen direkt an die Bahn an, sodass wir zügig unterwegs waren und den Tag gut ausnutzen konnten. Ein weiterer Vorteil, nicht selbst fahren zu müssen, war, dass wir die Umgebung, auf der einen Seite den See und auf der anderen die Weinberge, betrachten konnten. Auch mit dem Schiff waren wir unterwegs. Die Tickets mussten wir zwar selbst zahlen, aber dafür erhielten wir ganz neue Ausblicke auf die Ufer des Bodensees.
Zusammenfassend bin ich dankbar, auch in einer eher ländlichen Reiseregion, auf das Auto verzichtet zu haben. Ich habe durch die verschiedenen Spaziergänge großartige Ausblicke erhalten und meinen Urlaubsort viel intensiver wahrnehmen können.
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