Lebensweisheiten sind für dich nur kitschige Sprüche auf Pinterest? Dann verpasst du definitiv die Chance, deinen Charakter wachsen zu lassen und dein Leben positiv zu beeinflussen. Wir stellen dir fünf Lebensweisheiten vor, die deine Sicht auf das Leben noch heute verändern werden.

Wenn wir das Gefühl haben im Leben auf der Stelle zu treten, vor einer großen Entscheidung stehen oder einfach nur einen Rat brauchen, dann wenden wir uns gern an Personen, von denen wir glauben, dass sie im Leben vieles richtig gemacht haben. Unsere Eltern oder Großeltern sind da meist Ansprechpartner Nummer eins. Sie überschütten uns mit gut gemeinten Weisheiten und Ratschlägen wie „andere Mütter haben auch schöne Söhne“ oder „am Ende wird alles gut. Und wenn es noch nicht gut ist, dann ist es noch nicht zu Ende.“
Diese Sprüche klingen schnell wie Floskeln, die auf unser Leben nicht übertragbar sind. Hinter jeder Lebensweisheit verbirgt sich jedoch ein kluger Gedanke, der jeden von uns ein Stück weiterbringen kann. Diese Weisheiten, die teilweise seit Jahrhunderten weitergegeben werden, wurzeln in Fehlern, die andere gemacht und Herausforderungen, die andere angenommen haben. Deshalb können sie uns auch heute noch neue Möglichkeiten im Leben aufzeigen, auf die wir von allein nicht gekommen wären. Hör also hin, wenn dir deine Oma einen Rat gibt und lies diese fünf Lebensweisheiten, die dein Leben bereichern werden.
„Genau genommen leben sehr wenig Menschen in der Gegenwart, die meisten bereiten sich darauf vor, demnächst zu leben“
Natürlich leben wir alle im Hier und Jetzt – unser Körper zumindest. Unsere Gedanken kreisen jedoch eher um den Geburtstag der Freundin am Wochenende, für die wir noch kein Geschenk haben, um den nächsten Urlaub, das Älterwerden oder auch um einen Moment in unserer Vergangenheit, über den wir noch nicht hinweggekommen sind. Zumindest fällt es uns schwer, das Hier und Jetzt mit allen Sinnen wahrzunehmen. Die Gegenwart zu genießen, das zu schätzen, was wir bereits erreicht haben, damit halten wir uns nicht lange auf. Früher war ja alles besser oder es muss ja weitergehen, ich muss mich weiterentwickeln sind typische Gedanken, die uns täglich verfolgen und uns den Blick für das Wesentliche nehmen.
Kopf aus, Herz an sollte es öfter mal heißen, wenn wir mit unserem Partner auf dem Sofa kuscheln oder mit der besten Freundin einen Kaffee trinken gehen. Nichtsdestotrotz bedeutet in der Gegenwart leben auch, die Zukunft nicht vor sich herzuschieben. Rechnungen müssen bezahlt und Bewerbungen abgeschickt werden? Dann pack es lieber heute an als morgen und am Ende des Tages hast du wieder Zeit für die Gegenwart mit deinen Liebsten oder einfach für einen Abend allein mit einem guten Buch oder Film. Eine Mischung aus Mut zu Neuem, dem Abschließen mit der Vergangenheit und der Wertschätzung des Gegenwärtigen macht aus uns zufriedenere Menschen, da bin ich mir sicher.
„Eine Person nach ihrem Aussehen oder Handeln zu beurteilen sagt nichts darüber aus, wer sie ist, sondern wer du bist“
(Vor-)Urteile über unsere Mitmenschen sind etwas Alltägliches. Sofort bei der ersten Begegnung oder sogar schon davor oder aber aufgrund von Erzählungen beginnen wir uns ein Urteil über eine Person zu bilden. Deren Aussehen, Alter, Mimik, Gestik – jede Kleinigkeit – veranlasst uns zu einer Bewertung. Ob unser Urteil positiv oder negativ ausfällt, hängt dabei auch von den Werten ab, mit denen wir aufgewachsen sind und inwieweit die andere Person diesen Werten ebenfalls folgt. Bei all der Vorverurteilung ist es jedoch wichtig, jedem Menschen zunächst eine faire Chance zu geben. Nicht jeder, der gern mal einen über den Durst trinkt, ist automatisch unzuverlässig und noch lange nicht alle Menschen ausländischer Herkunft sind unwillig sich zu integrieren.
Im Großen und Ganzen sind es nämlich wir selbst, über die ein Vorurteil gegenüber einer anderen Person am meisten aussagt. Was für eine Art Mensch sind wir, wenn wir andere aufgrund ihres Aussehens oder ihrer Herkunft in eine Schublade stecken? Wenn wir ihnen keine Fehler verzeihen und uns nicht eingestehen, dass wir selbst vermutlich einen Anteil daran haben? Wir sollten den Fehler also zuerst bei uns suchen, bevor wir ihn anderen in die Schuhe schieben. Eine Welt ohne (Vor-)Urteile wird es nie geben. Aber das Gute im Menschen zu sehen und sie einfach ihr Leben leben zu lassen, ohne jeden Schritt und jede Entscheidung argwöhnisch zu beobachten, kann schon helfen, das Miteinander erheblich zu verbessern.
„Was du liebst, das lass frei. Kommt es zu dir zurück, gehört es dir für immer“
Dieser Spruch rät dir natürlich nicht, deine Kinder wie Hänsel und Gretel im Wald auszusetzen, deinen Hund von der Leine zu lassen oder deinen Partner in die Wüste zu schicken. Doch viele Menschen vergessen mit den Monaten und Jahren, die eine Partnerschaft voranschreitet, dass sie selbst und ihr Partner eigenständige Personen mit eigenen Interessen und Zielen sind. Deshalb bedeutet das „Freilassen“, dem Partner Freiraum für seine eigene Persönlichkeit zu geben. Entscheidet sich dein Partner trotz dieses Freiraumes dazu, seine kostbare Zeit mit dir zu verbringen, hast du jemanden gefunden, mit dem du eine Partnerschaft auf Augenhöhe führen kannst.
Dieses Sprichwort zielt darauf ab, weniger zu klammern und von Verlustängsten geplagt zu sein, sondern sich selbst einzugestehen, dass eine Person, der man ständig hinterherlaufen muss, um Aufmerksamkeit zu kriegen, vielleicht nicht die richtige ist. Das ist in der heutigen Zeit gar nicht so leicht. Das Thema Freiraum wird zur Zerreißprobe, wenn es um die ständige Erreichbarkeit mittels Smartphone und Messenger-Dienst geht. Ich bin selbst Opfer des Ständig-online-Seins und des Zwei-blaue-Haken-Dilemmas, bei dem eine Nachricht gelesen, aber nicht auf sie geantwortet wird.
Besonders sensibel reagiere ich bei Menschen, die mir sehr wichtig sind, wie enge Freunde, Familie oder meinem Freund. Wenn dann ein paar Stunden vergehen und ich nichts von ihnen höre, male ich mir auf der Suche nach dem Grund für die WhatsApp-Abstinenz gern das eine oder andere Szenario aus. Doch gerade in der heutigen digitalisierten Zeit greift diese Weisheit mehr denn je. Was du liebst, das lass frei. Was du liebst, das lass auch mal zwei Stunden nicht online sein. Was du liebst, das lass auch mal ohne dich etwas unternehmen. Denn dass es zu dir zurückkommt, ist das, was am Ende des Tages wirklich zählt.
„Sorgen sind wie Gespenster: Wer sich nicht vor ihnen fürchtet, dem können sie nichts anhaben“
Dieser Spruch ist fast schon selbstredend. Sorgen umgeben uns genauso wie Vorurteile. Viele von uns haben einen Hang zum Negativen und zum Grübeln, anstatt das Leben durch eine rosarote Brille zu sehen. Das mag seine Vorteile haben, wenn es darum geht, mit Tiefschlägen besser fertig zu werden und sich für die Zukunft abzusichern. Doch im Allgemeinen nehmen wir unser Leben intensiver wahr und trauen uns mehr (zu), wenn wir positiv denken. Deshalb animiert uns dieser Spruch zu mehr Positivität und Freude an allem, was uns widerfährt. Sorgen sollten niemals unser Leben bestimmen, da sie größtenteils Hirngespinste von Szenarios sind, die so in der Realität in den meisten Fällen gar nicht eintreten.
„Das Leben ist zu zehn Prozent, was uns widerfährt und zu 90 Prozent, wie wir darauf reagieren“
Egal, ob es große Ereignisse sind, wie ein lang ersehntes Date mit unserem Schwarm, der Studienplatz an der Traum-Uni oder Kleinigkeiten, wie das Lächeln eines Fremden in der Bahn – wenn uns etwas Positives widerfährt, empfinden wir das als Balsam fürs Ego. Wir können gut damit umgehen, sind froh und haben eine positive Einstellung zum Leben. Doch sobald einmal etwas schief geht, das Date mit unserem Schwarm ein Reinfall ist, die Traum-Uni doch nicht so gut zu uns passt und uns Fremde in der Bahn abfällig mustern, kippt unsere Einstellung. Besonders, wenn eine negative Erfahrung nach der anderen unaufhörlich auf uns einzuprasseln scheint. Dabei besagt der oben genannte Spruch, dass das Leben zu einem erheblichen Teil nur daraus besteht, wie wir mit Situationen umgehen. Es ist immer der schönere, auch einfachere Weg, wenn alles glatt läuft. Doch das Ziel kann das gleiche sein, selbst wenn man Tiefschläge hinnehmen muss.
Wer auf der Suche nach der großen Liebe ist, trifft ein paar Menschen, die sich als die falschen herausstellen. Das heißt aber nicht, dass es am Ende keine Hochzeit und ein Kind geben wird. Die richtige Ausbildung, der richtige Studienplatz oder Job ist mitunter auch nicht auf Anhieb gefunden. Auch das steht einer beruflich erfolgreichen Zukunft grundsätzlich nicht im Wege. Alles in allem bestimmen einzelne Situationen und Meinungen von anderen Personen niemals unser Leben. Lediglich unsere eigenen Gedanken und unser eigenes Handeln bestimmen, was wir mit unseren Möglichkeiten und Chancen anfangen. Das Leben besteht in der Regel aus Höhen und Tiefen, die wir mit Gelassenheit, Mut und Geschick meistern, zum Positiven verändern oder schlichtweg hinnehmen können und die uns auf keinen Fall den Weg zu persönlichem Glück verstellen.
Ich hoffe, dass dir diese Lebensweisheiten weiterhelfen und du den Höhen und Tiefen des Lebens in Zukunft gelassener entgegenblickst. Im zweiten Teil stellen wir dir fünf weitere Weisheiten vor, die dein Leben verändern werden. Dort erfährst du unter anderem, wie du am besten mit deinem Geld haushaltest und was es wirklich bedeutet, ein introvertierter Mensch zu sein.
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