Sonnenstrahlen, Vogelgezwitscher, blühende Wiesen und blauer Himmel – herrlichstes Frühlingswetter. Hast du da nicht auch oft den Drang, nach draußen zu rennen und die Welt zu erobern? Unser Gemütszustand wird maßgeblich von den Jahreszeiten beeinflusst. Doch was steckt eigentlich genau dahinter? Und wie schaffst du es, auch bei schlechtem Wetter Frühlingsgefühle zu entwickeln?
Frühlingsgefühle und Winterdepression – ist da wirklich etwas dran?
Kennst du das Gefühl von absoluter Unbeschwertheit, einem unbändigen Freiheitsdrang und nicht enden wollender Euphorie? Die Motivation, Bäume auszureißen und die Gewissheit, plötzlich alles schaffen zu können? Und wenn du jetzt einmal scharf nachdenkst: Könnte es sein, dass diese Emotionen sich vor allem im Frühling oder Sommer bei dir blicken lassen? Wenn ich ganz ehrlich sein muss: Mir persönlich geht es jedes Jahr aufs Neue so.
Sehnsüchtig male ich mir stets im Winter folgendes Bild aus: Grüne Wiesen, blauer Himmel, zwitschernde Vögel, strahlender Sonnenschein, die ersten Blüten – herrlichstes Frühlingswetter. Da kann die kalte Jahreszeit noch so schönen Tiefschnee mit sich bringen – irgendwann sehnt man sich einfach nur noch das Frühjahr herbei. Und wenn es dann schließlich so weit ist, bin ich nahezu den ganzen Tag draußen und könnte nur noch Luftsprünge machen. Aber wie kann es sein, dass meine Laune so sehr vom Wetter abhängt? Frühlingsgefühle, Sommerlaune – Herbstmelancholie und Winterblues. Ist da wirklich etwas dran?
Auch in unserem Gehirn gibt es Jahreszeiten
Ja! Forscher und Experten sind sich einig: Es scheint, als gäbe es auch in unserem Gehirn so etwas wie Jahreszeiten. Bisher galt das Hormon Serotonin als Hauptverursacher für die typischen Glücksgefühle im Frühling und die gefürchtete Winterdepression während der kälteren Monate. Zudem seien auch die Sonnenstrahlen ein wesentlicher Faktor für unsere Gefühle:
Da es in den kühleren Jahreszeiten später hell und früher dunkel wird, fühlen wir uns insgesamt müder und haben meist schlechtere Laune als an sonnigeren Tagen. Laut dem American Journal of Preventive Medicine treten sogar die häufigsten psychischen Störungen im Winter öfter als im Sommer auf, wie es Forscher von der San Diego State University jüngst bewiesen haben.
Tipps für graue Tage
Aber was hilft eigentlich gegen die schlechte Laune an Tagen, an denen man vergeblich Ausschau nach blauem Himmel und Sonnenstrahlen hält? Im Folgenden einige Tipps, die du dir auch gerade jetzt, in Zeiten von Corona und Ausgangssperre, zur Hilfe nehmen kannst:
1. Gesunde und ausgewogene Ernährung: Nahrungsmittel, die Omega-3-Fettsäuren enthalten, gelten besonders als Serotoninförderer. Hierzu gehören Nüsse, Fisch, Rindfleisch, Bananen, Pilze und erfreulicherweise auch dunkle Schokolade mit einem hohen Kakaoanteil.
2. Vitamin D: Sollte das Wetter wirklich einmal grau und trist bleiben, gibt es zahlreiche Lebensmittel, die Vitamin D enthalten und so deine Laune unbewusst verbessern können. Aber wenn dann die Sonne doch einmal so freundlich ist und ihr Gesicht zeigt: Ab nach draußen! Nutze jede Gelegenheit, um die warmen Strahlen zu genießen, denn das fördert dein Serotoninlevel in nicht unbedeutendem Maße.
3. Sport: Wie hoffentlich allbekannt, ist Sport nicht nur gesund und hält uns fit, sondern bringt auch Glücksgefühle und gute Laune mit sich. Also: Ab in die Laufschuhe…
4. Ausgleich und Pausen: Ab und zu mal durchschnaufen, einfach einmal nichts tun. Regelmäßige Pausen sorgen dafür, dass unser Körper nicht immer unter Stress steht und beugen so schlechter Laune vor, da mehr Serotonin freigesetzt wird.
5. Familie, Freunde, Erinnerungen: Gespräche mit den Liebsten, alte Fotoalben, ein Treffen (oder bei Ausgangssperre ein Telefonat 😉) mit der Freundin – all das fördert positive Gefühle und kann zu einem Serotoninschub führen.
Du merkst bestimmt, dass diese Tipps nichts Bahnbrechendes oder Neues darstellen. Aber es ist wichtig, sich wirklich regelmäßig wieder bewusst zu machen, von welcher Bedeutung eben genannte Punkte sind und wie positiv sie sich auf unser gesamtes Wohlbefinden auswirken können! Sollte es dir also auch so gehen und du fühlst dich bei schlechtem Wetter genauso melancholisch und tiefbetrübt wie ich, dann versuche dich doch mal an einem der Tipps – oder aber du hast Glück und es scheint die Sonne: Genieße es und gib dich deinen euphorischen Frühlingsgefühlen hin! Denn man kann nie genug davon bekommen…
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