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Aktuelle Seite: Startseite / Politik & Gesellschaft / Corona-Virus: Was Angst mit uns macht

Corona-Virus: Was Angst mit uns macht

12. März 2020 von Michaela Urschitz Kommentar verfassen

Wenn Asiaten und Italiener mit ihrer bloßen Anwesenheit eine „Bedrohung“ darstellen ohne etwas dafür zu können, Menschen panisch Hamsterkäufe tätigen oder gar aus dem Supermarkt rennen, weil jemand gehustet hat, wird klar: Angst macht sich breit und zeigt ihr hässliches Gesicht. Die Sorge um den Corona-Virus hält die ganze Welt auf Trapp: Regierungen, die versuchen, die weitere Verbreitung einzudämmen; Ärzte und Pfleger, die Tag und Nacht im Einsatz sind und Patienten betreuen. Was kann jeder Einzelne tun? Wie können wir mit der Angst – zunächst um uns selbst – umgehen in Zeiten wie diesen?

© Pixabay

Die Ausbreitung des Corona-Virus macht viele Menschen unsicher. Während die einen in Panik ausbrechen, betonen andere, dass an der Grippe auch schon viele Menschen gestorben sind. Ein großer Spalt finde ich, denn keiner möchte ja zugeben, dass er Angst hat oder gar Panik, das Virus könnte im näheren Umfeld ausbrechen. Andererseits wächst die Wut auf die anderen, die diese Bedrohung „herunterspielen“, denn sie nehmen damit manch vorsichtigerem Menschen die Freiheit, die eigene Sorge ernst zu nehmen. Wohin das führt? Meiner Meinung nach letztendlich dazu, dass sich das Virus ungestört verbreiten kann …

Angst führt zu Hass

Offensichtlicher aber (denn ich bin ja keine Ärztin): harte Fronten! A gegen B – „die Vernünftigen“ gegen die „Angsthasen“. Jeder denkt von sich, er selbst hätte doch die einzig wahre ausgewogene Position zu dieser Sache und hackt auf den anderen herum. Man ist gereizt, viele tun sich schwer, die Sicherheitsmaßnahmen zu akzeptieren und setzen sich eigenständig darüber hinweg während man gegen die Chinesen wettert, warum sie dieses Virus eingeschleppt haben und italienisch-sprechenden Mitbürgern ausweicht. Ich gebe zu: ich selbst bin nicht frei von dieser Tendenz, bin auch ein Mensch wie alle anderen. Doch ich möchte nicht, dass sich solche Gedanken bei mir festsetzen und zu Vorurteilen werden.

Was bringen Beschuldigungen außer Hass und Schulbladendenken? Wie Luther einmal sagte: „Dass die Vögel der Sorge und des Kummers über deinem Haupt fliegen, kannst du nicht ändern. Aber dass sie Nester in deinem Haar bauen, das kannst du verhindern.“ Ich glaube, dass es unheimlich wichtig ist, sich nicht solchen Diskussionen hinzugeben (die man ja unter sämtlichen Artikeln finden kann) und den anderen einen „Dummkopf“ zu nennen. Wenn aus Angst Hass wird im Sinne der Selbstverteidigung gepaart mit einer Prise Hochmut, alles besser zu wissen, kann man sich doch tatsächlich nur noch auf sich selbst verlassen, oder nicht!?

Angst führt zu Egoismus

… oder vielmehr: bringt unseren Egoismus zum Vorschein! Und ich denke, es ist mehr als ein „Instinkt der Verteidigung“, dass wir, sobald eine Katastrophe passiert, zu allererst denken: „Hoffentlich bleiben wir davor verschont.“ Berichtet jemand von einem Schicksalsschlag, ist der erste Gedanke: „Hoffentlich passiert das mir nicht!“ Statt zuzuhören, Mitgefühl zu zeigen, beim andern zu sein, drehen wir uns um uns selber.

Genauso war es am 11. März 2011 (gestriger Gedenktag), als ein starkes Erdbeben die Küste Japans erschütterte. Wir sprechen von der „3-fach Katastrophe“ (Reaktorunglück, Tsunami, Erdbeben). 18.000 Menschen verloren ihr Leben. Riesiges Leid, unzählbare Vermisste, Menschen ohne Hab und Gut – auch Jahre danach. Doch der erste Gedanke, den Europa umtrieb war: „Was, wenn radioaktive Strahlung zu uns kommen könnte?“ Es würde alles verstrahlt werden, man müsse sich doch schützen. Ich möchte nicht sagen, dass es schlecht ist, Konsequenzen aus solchen Katastrophen zu ziehen; Atomkraftwerke zu reduzieren und endlich Alternativen finden, der Umwelt und uns allen zuliebe.

Doch haben diese Leute einmal mit Menschen gesprochen, die damals vor Ort waren? Sich um die Lage Tausender Japaner gekümmert, wie es ihnen wohl geht? Wie man helfen kann? Für sie gebetet? Zeigt diese erste Sorge nicht eine gewisse Gleichgültigkeit anderen gegenüber? Ist das Unglück doch weit weg und betrifft uns ja nicht? Solange das Corona-Virus in China oder Ebola in Afrika kursiert kann es uns ja egal sein!? Hauptsache sie bringen es nicht her! Und jetzt ist es auch in Europa – doch „zum Glück ist es bei uns ja nicht so schlimm…“ Deswegen regen wir uns auf, dass man kein Klopapier mehr kaufen kann und wenn wir die letzten 10 Dosen aus dem Regal nehmen juckt es uns nicht, dass andere vielleicht nichts mehr bekommen. Hauptsache ich habe 5 Flaschen Desinfektionsmittel im Schrank – für den Fall der Fälle – und im Krankenhaus fehlt es…

Und weil es „nicht so schlimm“ oder „weit weg“ ist, kommen makabre „Strahlenwitze“ oder aktuell „Corona-Witze“ in den Umlauf. Doch darüber kann man nur solange lachen, bis man persönlich (oder jemand aus dem Bekanntenkreis) davon betroffen ist.

Liebe vertreibt Angst

Wo Angst sich breit macht, ist man ihr nicht hilflos ausgeliefert. Es gibt einen Vers in der Bibel, der sagt: „Furcht gibt es in der Liebe nicht, sondern die vollkommene Liebe vertreibt die Furcht.“ (1. Johannes 4:18) – und diese Liebe kann nicht von uns Menschen kommen. Sie wird zwar sichtbar in den Menschen, die ganzen Einsatz zeigen, um andere zu retten, aber der Mensch kann selbst eine solche Liebe nicht aufbringen. Mein Gebet ist, dass viele in diesen Tagen über ihr eigenes Verhalten nachdenken und dass die, die nicht wissen, wohin mit ihrer Angst, sich an Gott wenden.

Denn mein Glaube schützt mich zwar nicht vor dem Virus, aber Gott kann mir in meiner Angst und Sorge um mich selber begegnen, mir den Blick für andere öffnen, mich daran erinnern für die zu beten, die Tag und Nacht im Einsatz sind, einen Menschen verloren haben, einsam sind – und auch aufzeigen, welche Tragödien noch auf dieser Welt passieren. Dass ich nicht weiter um mich selbst kreise, dass ich wieder auf’s Neue darauf vertraue: der Schöpfer des Universums ist trotz allem souverän.


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Michaela Urschitz

Michaela Urschitz

…verschlug es nach ihrem Studium an der Interkulturellen Theologischen Akademie (ITA) in Bad Liebenzell für eineinhalb Jahre nach Japan. Dort arbeitete sie mit Missionarskindern, die in Yokohama auf eine deutsche Schule gingen. Mit ihrem Mann lebt sie derzeit in Südtirol, wo sie sich für christliche Bildung und Jugendarbeit engagiert. Sie liebt es, zu „netzwerken“ und auf verschiedene Weise kreativ zu arbeiten. Gott und Menschen sind für sie dabei das Wichtigste.
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Kategorie: Politik & Gesellschaft Stichworte: Angst, Corona, Corona-Virus, krank, Krankheit, Panik

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…verschlug es nach ihrem Studium an der Interkulturellen Theologischen Akademie (ITA) in Bad Liebenzell für eineinhalb Jahre nach Japan. Dort arbeitete sie mit Missionarskindern, die in Yokohama auf eine deutsche Schule gingen. Mit ihrem Mann lebt sie derzeit in Südtirol, wo sie sich für christliche Bildung und Jugendarbeit engagiert. Sie liebt es, zu „netzwerken“ und auf verschiedene Weise kreativ zu arbeiten. Gott und Menschen sind für sie dabei das Wichtigste.

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