Die 14 Nothelfer sind eine besondere Gruppe von Heiligen, die im katholischen Glauben verehrt und insbesondere in Notzeiten um Hilfe gebeten werden.
„Not lernt Beten“, sagt der Volksmund. Ein besonderes Beispiel dafür ist die Verehrung der sogenannten „14 Nothelfer“, einer ganz besonderen Gruppe von Heiligen in der katholischen Glaubenswelt. Diese Verehrungsform ist historisch gewachsen und hat ihre Wurzeln im Mittelalter. Insbesondere im 14. und 15. Jahrhundert, einer Zeit großer gesellschaftlicher Unsicherheit, einer Zeit der Pestepidemien und Kriege, erlebte diese Frömmigkeitsform einen ersten Höhepunkt. Die Gläubigen suchten damals Schutz und Hilfe von oben. Da im Mittelalter häufig ein eher strenges Gottes- und Christusbild vorherrschte, suchten viele Gläubige Zuflucht bei den vermeintlich zugänglicheren Heiligen, um die sich zahlreiche Legenden ranken.
Die Anrufung der 14 Nothelfer ist dabei ein markantes Beispiel für den insgesamt hohen Stellenwert der Heiligenverehrung im katholischen Glauben. Die Heiligenverehrung wurzelt nach katholischem Glauben in der Überzeugung, dass bestimmte Menschen, die im Laufe ihres Lebens ein außergewöhnlich heiliges Leben geführt haben, nun in der Gegenwart Gottes leben und von da aus ansprechbar sind für die Menschen, die noch auf Erden pilgern. Die Verehrung der Heiligen ist somit ein Ausdruck der Verbundenheit der Gläubigen mit denjenigen, die ihnen im Glauben vorangegangen sind und die dabei besonders gottgefällig gelebt haben.
Hilfe in Zeiten von Not und Krankheit
Speziell zu den 14 Nothelfern als ein besonders beliebtes Heiligenkollektiv beten katholische Gläubige insbesondere in Zeiten der Not oder Krankheit. Dabei wenden sie sich entweder an das ganze heilige Team oder aber an einzelne der Nothelfer – jeder von ihnen hat nach katholischer Volksfrömmigkeit einen bestimmten Zuständigkeitsbereich, ein jeweiliges Schutzpatronat.
In einigen Regionen gibt es auch spezielle Wallfahrten oder Prozessionen zu Ehren der 14 Nothelfer. Darüber hinaus gibt es unterschiedliche Bräuche und Rituale, die mit der Verehrung der einzelnen Heiligen verbunden sind – auch im Erzbistum Köln. In der Stadt Köln etwa gibt es beispielsweise die Kirche St. Maria im Kapitol, die den 14 Nothelfern geweiht ist. Im Laufe der Zeit haben sich lokale Bruderschaften, Kapellen und Wallfahrten entwickelt, die den Nothelfern gewidmet sind. Die genaue Zusammensetzung der 14 Nothelfer kann je nach Region variieren, aber typischerweise gehören dazu:
- Achatius: Der Legende nach handelt es sich dabei um einen Märtyrer aus Armenien, der als römischer Offizier zum Christentum konvertierte und deshalb enthauptet wurde. Er gilt heute als Schutzpatron gegen Kopfschmerzen und Augenleiden.
- Barbara: Die Legende über die heilige Barbara besagt, dass die von ihrem Vater in einem Turm eingesperrte Barbara von den Lehren des Christentums hörte und heimlich konvertierte. Als ihr Vater davon erfuhr, versuchte er erfolglos seine Tochter von ihrem Glauben abzubringen. Nach ihrer Verurteilung tötete er seine Tochter eigenhändig. Nach der Legende wurde er jedoch kurz darauf von einem Blitz tödlich getroffen, weshalb die Heilige als Schutzpatronin gegen Blitz und plötzlichen Tod gilt.
- Blasius: Ein armenischer Bischof und Märtyrer, der der Legende nach einer Frau half, die von einer Knochenfischgräte im Hals bedroht war. Er soll in einem Wunder diese Frau geheilt haben, was zu seiner Verehrung als Schutzpatron gegen Halsleiden führte.
- Christopherus: Die Legende zu dieser fiktiven Gestalt besagt, dass Christophorus ein kräftiger Riese war und eines Tages ein kleines Kind sicher über einen Fluss brachte. Während er das Kind auf seinen Schultern trug, wurde das Kind immer schwerer und offenbarte sich als das Christuskind. Christophorus wurde daraufhin bekehrt und gilt als Schutzpatron der Reisenden sowie gegen Unwetter, Pest und plötzlichen Tod.
- Cyriakus: Seine genaue Identität ist nicht eindeutig geklärt, da es mehrere Heilige dieses Namens gibt. Er gilt als Schutzpatron gegen Verfolgung und Verleumdung.
- Dionysius: Der heilige Dionysius war nach der Tradition der erste Bischof von Paris und Märtyrer. Nach der Legende wurde er enthauptet, und Dionysius soll dann mit seinem abgetrennten Kopf weitergegangen sein. Makabererweise gilt er daher als Schutzpatron gegen Kopfschmerzen.
- Erasmus: Der Legende nach wurde der heilige Erasmus auf grausame Weise gefoltert. Eine der bekanntesten Darstellungen zeigt ihn, wie er mit Zangen seine eigenen Eingeweide herauszieht. Es lag daher nahe, ihn zum Schutzpatron gegen Darm- und Magenleiden zu erklären.
- Eustachius: Auch dieser römische, zum Christentum konvertierte Offizier war Märtyrer. Er wurde zusammen mit seiner Familie gefoltert und enthauptet und gilt u.a. als Schutzpatron gegen Notlagen in Familie und Beruf.
- Georg: Der heilige Georg ist einer der bekanntesten und am meisten verehrten Heiligen in der christlichen Tradition. Der Legende nach weigerte sich der römische Soldat und Konvertit, den Befehl des römischen Kaisers zur Christenverfolgung umzusetzen. Er bekannte seinen christlichen Glauben öffentlich, wurde deshalb enthauptet. Er gilt einer bekannten Sage nach auch als Drachentöter und heute u.a. als Schutzpatron gegen Viehseuchen und Teufel.
- Katharina von Alexandrien: Die der Überlieferung nach schöne und kluge Ägypterin wurde ebenfalls aufgrund ihrer Konversion zum Christentum hingerichtet. Es wird gesagt, dass sie auf ein Rad gebunden und mit spitzen Nägeln bestückt wurde, aber das Rad zerbrach, weshalb sie stattdessen enthauptet wurde. Sie gilt u.a. als Schutzpatronin gegen Anfechtung am Sterbebett.
- Margaretha von Antiochia: Auch sie war Konvertitin und Märtyrerin. Während ihres Gefängnisaufenthalts soll ihr der Legende nach der Teufel in Form eines Drachen erschienen sein, aber Margaretha soll ein Kreuz gemacht haben, das den Drachen besiegte. Sie ist daher u.a. die Schutzpatronin gegen Drachen und Ungeziefer sowie gegen Geburtsnöte.
- Pankratius: Während der römischen Christenverfolgung wurde Pankratius mit nur 14 Jahren aufgrund seines Glaubens getötet. Er gilt daher u.a. als Schutzpatron der Kinder und Jugendlichen.
- Vitus: Auch der heilige Vitus soll als Jugendlicher zum Christentum konvertiert und deshalb durch die Römer den Märtyrertod erlitten haben. Er gilt u.a. als Schutzpatron gegen den Tod durch Feuer.
- Kosmas und Damian: Die beiden Zwillingsbrüder fielen ebenfalls der römischen Christenverfolgung zum Opfer Sie waren Ärzte und bekannt für ihre medizinischen Fähigkeiten und ihre Nächstenliebe. Daher sind sie die u.a. Schutzpatrone gegen Pest und ansteckende Krankheiten.
Rüdiger Köhler
warum ist er nur “Sozialethiker” nach dem Studium ? Wenn schon, dann sollte er Priester werden damit seine Aussagen glaubhaft sind. So ist das nur ein Job unter vielen.
Timo Gadde
Wenn junge Menschen gerne über Glaubensthemen sprechen möchten, dann sollten sie das doch nicht erst (oder nur dann) tun, wenn sie Priester werden. 😉