Inzwischen ist mein Auslandsstudium in Italien schon weit fortgeschritten. Bereits in drei Monaten werde ich mich wieder in Deutschland befinden. Aktuell gibt es von mir ein Reise-Special, wie ich als Alleinreisende mit Behinderung meine Ferienzeit in Rom verbracht habe.
Alle Wege führen nach Rom
Vor vier Jahren habe ich auf einer Klassenfahrt zum ersten Mal Rom besucht und bin bis heute von der Stadt sehr beeindruckt und begeistert. Die Stadt war mir daher schon etwas vertraut und ich wusste in etwa, was auf mich mit meiner Behinderung zukommen würde.
Ich bin mit dem Zug von Bologna nach Rom gereist, da dies die kostengünstigste und schnellste Reisemöglichkeit ist. Bologna ist einer der Hauptverkehrspunkte Norditaliens; eine Zugfahrt von hier nach Rom dauert zwischen zwei bis vier Stunden.
Meine Aufregung war groß, denn zum ersten Mal habe ich mich entschieden, ganz alleine zu reisen und damit auch das Osterfest alleine zu verbringen. Wie bei jeder Reise habe ich viele Pläne geschmiedet was ich mir so alles anschauen möchte.
Zunächst einmal sei erwähnt, dass der Hauptbahnhof in Bologna von einer Bettler-Bande beherrscht wird, die für aufgedrängte Hilfsbereitschaft oder kleine Hilfeleistungen danach Geld verlangt. Auch die Diebstahlsgefahr ist stark erhöht. Sein eigenes Gepäck mit Argusaugen zu bewachen, ist auf jeden Fall angebracht.
Im Zug selbst fand ich durch Zufall gleich den Behindertensitzplatz und hatte eine angenehme Reise nach Rom quer durch das Gebirge und viele Tunnel. Einige Städte und Metropolen wie Florenz zogen an mir vorbei und mein Weg führte mich mitten durch das Gebirge Apennin.
Ankunft in Rom – ernste Sicherheitsstandards
In Rom angekommen, fielen mir sofort die wärmeren Temperaturen auf. Ganz im Gegensatz zu den frühlingshaften Temperaturen in Norditalien habe ich die Temperaturen in Rom eher schon wie Sommer empfunden. Roma Termini – der Hauptbahnhof Roms, ist riesig. So viele Menschen, so viel Hektik und mitten drin ich mit meinem Fahrrad und Gepäck. Mit etwas Mühe schaffte ich es, mit meinem Rad und Gepäck voranzukommen, um mir ein Taxi zu rufen.
Bevor ich die Gleise verlassen konnte, muss ich durch einen Sicherheitscheck, dem ich mich vorher noch nie an einem Bahnhof unterziehen musste. Ein Soldat mit Maschinengewehr stand schussbereit bei der Kontrolle. Da musste ich schon schlucken und ein Schauer lief mir über den Rücken, denn der Soldat stand sicher nicht ohne Grund dort.
Hostel entspricht nicht der angegebenen Barrierefreiheit
Mein Hostel buchte ich im Internet und fand dort die Angabe „geeignet für Rollstuhlfahrer“, was mich mit meiner Körperbehinderung sehr freute. Leider fand ich das Hostel bei meiner Ankunft nicht mit der notwendigen Ausrüstung für Rollstuhlfahrer vor. Um das Haus betreten zu können, musste man klingeln, allerdings ist die Klingel für Rollfahrer nicht erreichbar. Danach öffnet sich die Flügeltüre und Fußgänger können eintreten, für Rollstuhlfahrer folgt mit einer Treppenstufe gleich die nächste Hürde.
Im Gebäude geht es den Flur entlang zu einer weiteren Treppe, mit welcher man dann den Aufzug erreicht. Dies ist definitiv nicht für jeden Gehbehinderten machbar und erst recht nicht ohne Hilfe.
Der Aufzug war für mein Fahrrad, welches ich wie einen Rollstuhl nutze, etwas zu klein. Das ernüchterte mich schon sehr. Allerdings muss ich betonen, dass mir das Personal sofort Hilfe angeboten hatte und stets Hilfe angeboten hatte.
In meinem nächsten Rom-Bericht gehe ich euch Reisetipps mit Behinderung in Rom.
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