Gerade in Corona-Zeiten kann eine Beziehung zur Herausforderung werden – besonders dann, wenn man nicht zusammenlebt. Da auch mein Freund und ich davon betroffen sind, möchte ich euch ein paar Tipps geben, wie man dennoch eine gute Fernbeziehung führen kann.

Kommunikation ist der wichtigste Fernbeziehungs-Tipp
Tausche dich mit deinem Partner, wenn es geht, täglich über Gedanken, Gefühle, Erwartungen und Ängste aus. Nur so könnt ihr sichergehen, dass beim Wiedersehen nicht plötzlich ein Fremder vor euch steht. Wer seine alltäglichen Gedanken und Sorgen nicht teilt, entfremdet sich mit der Zeit.
Nehmt euch jeden Tag Zeit, die ihr aktiv eurer Beziehung widmet. Statt nur zu texten, solltet ihr telefonieren, im besten Fall sogar mit Video. Apps wie “Skype” oder mittlerweile auch “WhatsApp” bieten die Möglichkeit für kostenlose Video-Telefonate – die solltet ihr nutzen. Wenn ihr euch seht, fühlt ihr euch automatisch näher – das ist ganz wichtig, damit die Fernbeziehung gelingt.
Pflegt Rituale trotz Fernbeziehung
Rituale stärken das Wir-Gefühl und lassen die lange Durststrecke überstehen. Ein gemeinsamer Spaziergang nach dem Wiedersehen etwa lässt Raum für das wichtige „Aneinander-Gewöhnen“. Wenn euch der Abschied besonders schwer fällt, kultiviert eure eigene Art der Verabschiedung, so verrückt sie auch sein mag.
Plant Zeit-Inseln für Spontaneität
Überfrachtet die knappe gemeinsame Zeit nicht mit zu vielen Erwartungen und tausend Plänen! Genießt auch mal das bloße gemeinsame Entspannen und Nichtstun.
Beweist euch, dass ihr auch getrennt „ein Team“ seid
Ihr gehört zusammen – egal, ob ihr euch seht oder gerade getrennt seid. Beweise das deinem Partner immer mal wieder durch kleine Gesten. Zum Beispiel, indem du in der Zeit der Trennung etwas für ihn erledigst oder besorgst. Das kann für deinen Partner unheimlich wichtig sein – auf dich ist Verlass. So merkt dein Schatz, dass er auch dann ein Teil von dir und deinem Leben ist, wenn er nicht bei dir sein kann.
Dieser Tipp ist übrigens nicht nur für die Fernbeziehung Gold wert. Dem anderen durch Gesten zu zeigen, dass er oder sie einem wichtig ist, hält auch die Beziehung frisch.
Keine Angst vor Diskussionen und Spannung beim Wiedersehen und Abschied
Jeder führt während der Trennungszeit sein eigenes Leben. Fast schon wie ein Single. Deshalb müsst ihr bei jedem Treffen wieder aufs Neue zusammenfinden – und wieder auseinander. Da sind ab und an Auseinandersetzungen völlig normal und kein Zeichen für einen schlechten Zustand der Beziehung! Denkt in solchen Momentan an Punkt eins: Redet miteinander!
Teile deinem Partner oder deiner Partnerin mit, dass euch der Abschied und die Fernbeziehung schwer fällt. Aber bleibt dabei ganz bei euch selbst. Achtet darauf, eurem Gegenüber keine Vorwürfe zu machen, nur weil er oder sie vielleicht nicht so traurig oder betrübt wirkt, wie du.
Nutze die „freie“ Zeit für dich selbst
Nur wer darauf achtet, dass es ihm gut geht und innerlich ausgeglichen ist, kann sowohl die getrennte als auch die gemeinsame Zeit in vollen Zügen genießen. In einer Fernbeziehung ist es deshalb wichtig, die Partner-freie Zeit sinnvoll zu nutzen und sich nicht nur der Sehnsucht hinzugeben.
Geh´ deinen Hobbies nach, triff dich mit Freunden, erleb´ etwas Schönes. Dann hast du auch garantiert genug Gesprächsstoff für die Telefonate mit deinem Partner oder deiner Partnerin. Du machst eure Gespräche damit reicher. Wer immer nur in Standard-Floskeln à la „Wie geht’s?“ – „Gut“ miteinander spricht, distanziert sich emotional. Und das ist Gift für die Fernbeziehung.
Sieh die Vorteile der Fernbeziehung
Fernbeziehungen lassen besonderen Raum für Aktivitäten, für die sich in der „Nahbeziehung“ selten Platz findet. Auch wenn das hier nicht deine erträumte Art der Beziehung ist: Nutz die Vorteile, die sie bietet.
Im Gegensatz zu einer „normalen“ Beziehung hat eine Fernbeziehung nämlich einen ganz klaren Pluspunkt: Es wird nicht langweilig, weil die Liebe nicht im Alltagstrott zu versinken droht. Paare, die sich nicht ständig sehen, freuen sich viel mehr aufeinander. Sie vermissen sich, sie haben Sehnsucht. Diese Gefühle sind in einer normalen Beziehung selten. Man geht sich viel eher auf die Nerven. In einer Fernbeziehung bewahrt man sich hingegen die Schmetterlinge im Bauch.
„Verschon“ deinen Partner nicht
Weder schwelende Konflikte noch Befürchtungen und Ängste sollten unter den Teppich gekehrt werden. Auch wenn ihr noch so sehr auf Harmonie aus seid: Auf Dauer entfremdet ihr euch von eurem Partner, wenn ihr nicht ehrlich miteinander seid. Gerade dann, wenn man sich nur selten sehen kann. Deshalb: Mund auf und reden!
Vertrauen ist unerlässlich
Vertrauen ist die Grundvoraussetzung, damit die Fernbeziehung funktionieren kann. Auch wenn ein Übermaß an Eifersucht eher kontraproduktiv ist: Lasst euren Partner wissen, dass ihr Treue erwartet und er dies auch von euch erwarten darf.
Sorgt für gemeinsame Zukunftsperspektiven!
Tauscht euch immer wieder neu über eure Zukunftsvorstellungen, Sehnsüchte, Hoffnungen und Träume aus – und stellt euch gemeinsam eure Zukunft zu zweit vor! Das verbindet.
Insgesamt ist eine Fernbeziehung zwar schwer, zu halten und es kann auch zu Rückschlägen kommen. Man sollte die Flinte aber nicht zu schnell ins Korn werfen.
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