Perpetua und Felicitas waren zwei nordafrikanische Frauen, die zu Beginn des dritten Jahrhunderts als Christen sterben mussten. Die katholische Kirche verehrt die beiden Frauen als Heilige. Ein Impuls von Benedikt Bögle.
Beim Frühstück soll Perpetua mit ihrer Familie gesessen haben, als das Unglück über die Familie hereinbrach. Sie hatten es schon kommen gesehen. Es war klar, dass bekannt geworden war, dass die wohlhabende Perpetua Christin war. Die Familie wartete nur auf die Soldaten, die sie und ihre ebenfalls christliche Sklavin Felicitas zum Verhör holen wollten. Der Vater bat Perpetua inständig, ihren christlichen Glauben zu verheimlichen. Während der Christenverfolgung war es üblich, des christlichen Glaubens „Verdächtige“ zum Opfer an die heidnischen Götter aufzufordern.
Tod statt heidnisches Opfer
Kamen sie dem erzwungenen Opfer nach, galt dies als Nachweis dafür, dass sie nicht wirkliche Christen waren – allerdings mussten sie so ihren Glauben verraten und sich, wenigstens nach außen hin, wieder den heidnischen Göttern zuwenden. Die Alternative: Gefangenschaft und Tod. So auch widerfuhr es Perpetua. Sie wurde gefangengenommen und zum Verhör verschleppt. Als sie auf dem Marktplatz von Karthago in aller Öffentlichkeit den Göttern opfern sollte, kam nochmals ihr Vater, bat sie um das Opfer, um ihr Leben zu retten.
Taufe und Geburt im Kerker
Die junge Frau weigerte sich. Sie opferte den Göttern nicht und wurde zum Tode verurteilt. Gemeinsam mit ihrer Sklavin Felicitas kam sie in den Kerker und wurde kurz darauf bei einem Zirkusspiel, das Kaiser Septimus Severus für seinen Sohn veranstaltete, den wilden Tieren vorgeworfen. Im Jahr 202 oder 203 fanden die beiden Frauen so ihren Tod, nachdem sie kurz zuvor im Kerker noch die Taufe empfangen konnten. Felicitas war noch dazu schwanger, ihr Sohn kam wenige Stunden vor dem Tod der Mutter zur Welt.
Symbolische Namen
Die Namen der beiden heiligen Frauen dürfen sicherlich als symbolisch gelten: „Perpetua“ bedeutet „die Beständige“. Beständig weigerte sie sich, ihren christlichen Glauben zu verraten; beständig widersetzte sie sich selbst dem Flehen des eigenen Vaters. „Felicitas“ heißt „das Glück“: Den frühen Christen galt es als Glück, die Treue zu Jesus Christus durch den Märtyrertod bezeugen zu können. Uns heute mögen diese Haltungen fremd wirken. Den frühen Christen aber war es wichtig, ihren Glauben an Jesus Christus auch unter schlimmsten Verfolgungen und Bedrängungen zu bezeugen. So galt es ihnen wirklich als Glück, als Ehre gar, für ihren Herrn aus Treue in den Tod zu gehen.
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