Der 37. Weltjugendtag (WJT) in Lissabon wird das größte Event sein, das das Gastgeberland Portugal jemals organisiert hat. Unter den 500.000 Pilgerinnen und Pilgern, die vom 1. bis zum 6. August in Lissabon erwartet werden, befinden sich auch 300 junge Menschen aus dem Erzbistum Köln. Schon vor dem Beginn des Weltjugendtages sind einige Pilger auf dem Weg in den Süden. Unser Autor Jonas Grüßem berichtet für uns von seinen Eindrücken vor Ort.
Sie ist die bedeutende Persönlichkeit von Lourdes: Bernadette Soubirous. Sie wurde geboren im ehemaligen Gefängnis von Lourdes. Im Alter von 14 Jahren soll ihr Maria in einer Grotte mehrfach erschienen sein. Viele Menschen glaubten ihr nicht, verleumdeten sie. Wir machen nun auf unserem Weg nach Portugal Halt an diesem Ort. Genau wie viele andere junge Menschen aus vielen verschiedenen Ländern, die ebenfalls auf dem Weg nach Portugal sind.
Die Kapelle von Lourdes ist mehr als nur ein Ort
Ich frage mich, wenn ich an ihre Lebensgeschichte denke: Empfinden wir als Christen nicht alle so? Werden wir nicht auch konfrontiert mit Zweifeln? Werden wir nicht auch selbst bezweifelt für unseren Glauben? Aber: Schon die ersten Christen waren Opfer der Verfolgung. Bernadette glaubte an das, was sie sah. Bat den örtlichen Priester Abbé Peyramale, man möge oberhalb der Grotte eine Kapelle errichten und in Prozessionen dort hinziehen.
Ein Teilnehmer aus Uganda berichtet mir heute, er habe diese Prozession wie eine innerliche Berührung empfunden. Insbesondere, weil so viele Menschen aus aller Welt dort anwesend sind und gemeinsam beten und singen. Es sei ein unvergessliches Erlebnis gewesen. Dies lässt deutlich werden, dass die Bitte an den Abbé mehr als nur die Bitte um eine kleine Kapelle war. Es war ein Auftrag für die Völkerverständigung, in einer Zeit, in der Deutsche und Franzosen im Krieg waren.
Aber es lässt mich auch spüren, was das Katholische-Sein, insbesondere im Vorfeld des Weltjugendtags ausmacht. Um es mit den Worten des Apostolischen Vaters Diognet zu sagen: “Du sollst in der Fremde leben, wie in der Heimat, und in der Heimat sollst du leben, wie in der Fremde.”
Herzliche Grüße aus Valmaior
Wir stärken uns mit einem weiteren Zwischenstopp an der Portugiesischen Küste. Hier sind die Muscheln viel robuster als in Deutschland oder Dänemark. Sie erinnern mich stark an den Menschen. Auch er hat einige Ecken und Kanten, manche sind von der Erosion stark verformt. Egal wer wir sind, mit unseren Fehlern und Schwächen, wir sind eingeladen hier in Valmaior, dem Herrn zu begegnen.
Dies wird auch gleich auch bei unserem Empfang in der Gemeinde deutlich werden. Die Gastgeber freuen sich auf die vielen jungen Menschen, die in den kommenden Tagen bei ihnen sein werden.
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