Geschenke gehören zu Weihnachten. Zwischen all dem Konsum droht manchmal, die eigentliche Bedeutung von Weihnachten unterzugehen: In Jesus Christus ist das Wort Gottes Mensch geworden. Ein größeres Geschenk kann es gar nicht geben. Von Benedikt Bögle.
Was wäre Weihnachten ohne Geschenke? Die verpackten Aufmerksamkeiten sind ja überall präsent: Die Werbung wird vom Bedürfnis geleitet, für jeden das perfekte Geschenk zu finden. Und nicht wenige Menschen haben in den Tagen vor dem Fest viel zu tun, hetzen durch die Geschäfte, suchen und finden, kaufen und zahlen, verpacken und liefern. Auch wenn in diesem Jahr die Shoppingtour vielleicht eher pandemiegerecht im Internet stattfinden wird – Geschenke werden auch in diesem Jahr ein wichtiger Teil des Weihnachtsfestes sein. Manchmal erweckt das schon fast den Eindruck , es ginge an Weihnachten nur um die Geschenke.
Geschenke zeigen Wertschätzung
Grundsätzlich ist an Geschenken ja auch nichts falsch: Wir drücken mit ihnen Wertschätzung aus, zeigen anderen Menschen, dass wir sie mögen. Mit der Wahl des richtigen Geschenks können wir ja auch zeigen, dass wir den Anderen kennen, wissen, wer er ist und was er mag. Gleichzeitig aber kann Weihnachten so auch zum Druck, vielleicht sogar zur Belastung werden: Wir könnten das Gefühl bekommen, möglichst viel Geld für Geschenke ausgeben zu müssen – Hauptsache der Preis stimmt. Dabei sollen die Geschenke zu Weihnachten eigentlich auf ein Geschenk hinweisen, das ganz umsonst ist: Die Geburt Jesu Christi.
Gott teilt Schicksal der Menschen
In Jesus Christus, so bekennt der christliche Glaube, ist das Wort Gottes Mensch geworden. Gott teilt das Schicksal der Menschen: Armut, Not, Hunger, Schmerzen und Tod. Er zeigt damit der Menschheit, dass er auf ihrer Seite ist, dass er es so gut mit uns Menschen meint, dass er gar selbst Mensch wird. Die Botschaft ist ein Geschenk: Etwas, das man sich nicht verdienen kann, aber auch gar nicht verdienen muss. In der Theologie wird deswegen auch von einer „Gabe“ gesprochen: Geschenke haben immer irgendwie auch die Bedeutung von Gegenseitigkeit. Wir schenken anderen etwas zu Weihnachten in dem Wissen, dass natürlich auch wir selbst Geschenke bekommen. Sobald wir aber von Gott sprechen, versagt ein solches Denken: Was könnte der Mensch schon Gott geben? Was ihm schenken? In der Geburt Jesu reicht Gott der Menschheit seine Hand.
Der Kern des Festes
Und das ist ein Geschenk – besser noch: Eine Gabe. Genau darum geht es an Weihnachten. All die zweifelsohne schönen und wunderbaren Traditionen zum Geburtsfest Jesu Christi könnten aber bisweilen die eigentliche Botschaft verdunkeln. Man könnte ja wirklich manchmal meinen, es ginge nur um ein paar freie Tage, die man im Kreis seiner Familie verbringt – mitten zwischen Tannenbäumen, Kerzen, Lichtergirlanden, Kaminfeuer, Plätzchen und Glühwein. Und so schön das alles wirklich sein mag – es ist nicht das Wichtigste, es ist nicht die eigentliche Botschaft des Weihnachtsfestes.
Das wertvollste Geschenk
Weihnachten wird in diesem Jahr für viele Menschen anders sein. Kontaktbeschränkungen oder eine angestrengte finanzielle Lage können es unmöglich machen, Weihnachten einfach so zu feiern, wie wir das immer getan haben. Da hilft vielleicht der Blick auf den eigentlichen Anlass von Weihnachten: Die Geburt Jesu Christi. Dieses Geschenk kann uns niemand nehmen. Im Gegenteil: Je schwieriger unsere Situation, je angespannter die Lage, desto wertvoller wird diese Botschaft: Jesus Christus ist auch für dich Mensch geworden. Was für ein Geschenk!
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