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Aktuelle Seite: Startseite / Engagement / Kommunalpolitik: Wenn der Blaumann gegen das weiße Hemd getauscht wird

Kommunalpolitik: Wenn der Blaumann gegen das weiße Hemd getauscht wird

2. Juni 2016 von Thomas Lipke Kommentar verfassen

Thomas Roßrucker ist 23 Jahre alt und schon seit seiner Jugend politisch interessiert. Seither bringt er sich ein, ist Ratsherr für die SPD in Lohmar. Hauptberuflich ist er Elektroniker. Ein Gespräch über die Frage, ob es die Politikverdrossenheit wirklich gibt und wie man Politik für den einzelnen Menschen wieder interessanter und greifbarer machen kann.

© privat
© privat

Herr Roßrucker, mit 23 Jahren könnten Sie auch zahlreiche andere Aktivitäten als Ihr Hobby nennen, stattdessen ist es die Politik. Wieso?

Als politisch engagierter Mensch habe ich die Möglichkeit und die Chance, Dinge zu verändern und gleichzeitig neue Ideen einzubringen. Diese Gelegenheit erhält man nur beim Engagement in der Politik und diese Chance möchte ich nutzen.

Wie sind Sie zur Politik gelangt? Welche Einflüsse haben eine Rolle gespielt?

Bereits in der Schule zählten die Fächer Politik und Gesellschaftswissenschaften zu meinen besten. Fortgesetzt hat sich dies in meiner Ausbildung zum Elektroniker, als ich mich in der Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV) einbrachte. Daraus resultierte letztendlich auch mein Einstieg in die Kommunalpolitik.

Wann haben Sie gemerkt, dass die derzeit doch so krisengebeutelte SPD Ihren politischen Vorstellungen am ehesten entspricht?

Da ich aktiver Gewerkschaftler bin, kam für mich nur der Eintritt in die SPD infrage. Zumal sich Gewerkschafts- und SPD-Parteiarbeit gut verknüpfen lassen. Einen familiären Hintergrund gab es diesbezüglich nicht.

Mit welchen konkreten Zielen sind Sie in die Politik gegangen?

Ich möchte einfach die Lebensqualität der Menschen in meiner Stadt verbessern. Deshalb bin ich auch in die Kommunalpolitik eingestiegen und sie wird auch immer meine politische Heimat bleiben. Dabei geht es oftmals zwar um banale Inhalte, wie etwa um die Aufstellung einer neuen Parkbank, doch das fasziniert mich. Ich möchte Politik greifbar gestalten. Der so rasche Einzug in den Stadtrat war natürlich nicht vorherzusehen und deshalb umso schöner.

Der typische Tagesablauf, den es nicht gibt

Sie sind stellvertretender Vorsitzender der SPD Lohmar und als Ratsherr auch Mitglied in mehreren Ausschüssen. Wie sieht Ihr typischer Tagesablauf als Kommunalpolitiker aus?

Kein Tag ist wie der andere, doch es gibt bestimmte Grundstrukturen. Ich stehe um sechs Uhr auf, bin um sieben Uhr bei der Arbeit und mache nicht vor 16 Uhr Feierabend. Anschließend tausche ich den Blaumann gegen das weiße Hemd und beginne mit der Politik, indem ich zu Ausschusssitzungen oder anderweitigen Veranstaltungen gehe. Sofern keine Sitzungen stattfinden, besuche ich die Abendschule, an der ich meinen Meister mache. Mein Tag endet meistens um 22 Uhr. Doch natürlich spielt das politische Engagement auch während der Arbeitszeit eine wichtige Rolle. In den Pausen beantworte ich zum Beispiel Mails oder führe Telefonate, anstatt in die Kantine zu gehen.

Politikverdrossenheit: Nur ein Unwort oder Realität?

Das Wort „Politikverdrossenheit“ würde ich mir nicht zu eigen machen. Vielmehr bin ich von dem potenziellen Interesse der Jugendlichen an Politik überzeugt. Allerdings verhindern die zum Teil festgefahrenen Parteistrukturen einen leichten und unkomplizierten Einstieg in die Politik. Eine schnelle Lockerung kann diesbezüglich nur den Erfolg bringen. Die Strategie einiger Jugendorganisationen, die Menschen durch Freibier zu gewinnen, halte ich für nicht produktiv. Ich plädiere vielmehr dafür, die Jugendlichen in konkrete Projekte, zum Beispiel auf schulischer Ebene, einzubinden. Nur so können erste Kontakte geknüpft werden.

Was können Parteien konkret unternehmen, um gegen den Trend zur Politikverdrossenheit anzukämpfen?

Ich bin der festen Überzeugung, dass der Weg nur über mehr Transparenz beschritten werden kann. Das gilt für alle politischen Ebenen. Denn sobald ich dem Bürger mein Handeln sowie meine Art der Entscheidungsfindung erkläre, vermittle ich ihm auch das Gefühl, dass er wahrgenommen wird. Des Weiteren bin ich der Meinung, dass Politiker sich auf diese Weise mehr Akzeptanz erringen würden. Außerdem plädiere ich für eine stärkere Einbindung des Bürgers durch kommunale Projektarbeit. Dies geht zum Beispiel gemeinsam mit Bürgerinitiativen. Wir müssen es schaffen, diese Menschen abzuholen und in unsere Prozesse einbinden. Wenn ich einen Ort neu gestalten möchte, sollte die Meinung des dort Wohnenden oberste Priorität besitzen.

Politik darf auch sympathisch sein und Spaß machen

Inwiefern beeinflusst der Bildungsstand das politische Interesse und schließlich auch die Motivation zu einem Engagement in einer Partei oder Organisation?

In der Tat ist zu beobachten, dass primär Menschen mit höheren Schulabschlüssen sich für ein Engagement in der Politik entscheiden. Allerdings heiße ich das nicht gut bzw. sehe ich dies als keine positive Tendenz an. Es ist wichtig, dass wir alle Menschen in die politischen Prozesse einbinden. Dafür muss Politik aber wieder einfacher werden und von ihrer hochgeschwollenen Sprache abkehren. Leider werden die Mittlere Reife oder der Hauptschulabschluss in der Bevölkerung zu sehr abgewertet. Dabei sind auch das gute Bildungsabschlüsse. Diesen Menschen muss mit dem nötigen Respekt begegnet werden, denn sie besitzen mit Sicherheit viele weitere Kompetenzen. Ich benötige in meinem Unterbezirk keine zehn Juristen, dann werden wir alle nachher Justizminister, das bringt uns nicht weiter. Politik benötigt engagierte, tatkräftige Menschen, egal mit welchem Bildungsabschluss.

Wie beurteilen Sie die Rolle der Medien? Sind es nicht gerade die Satiresendungen, welche zur Verdrossenheit beitragen, weil sie die Politiker grundsätzlich als Buhmänner deklarieren?

Ich glaube, dass gerade Satiresendungen die Politik sympathisch machen, weil sie darauf aufmerksam machen, dass in der Politik keine perfekten Menschen sitzen. Politik soll auch Spaß machen.

Worst case und best case in 20 Jahren…

Eine Prognose für die nächsten 20 Jahre zustellen, ist nur sehr schwierig. Ich hoffe allerdings, dass wir die heutigen Krisen bewältigen und einen Grundstein für die nächsten hundert Jahre legen können. Dann glaube ich, dass wir es auch wieder schaffen, die Menschen für Politik zu begeistern.

Vielen Dank für das Gespräch!


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Thomas Lipke

Thomas Lipke

Geboren 1996, lebt er seitdem in der schmucken Stadt Aachen. Seine Schulzeit verbrachte er jedoch in Köln, weshalb Thomas seit jeher eine besondere Verbindung zur Domstadt am Rhein hat. Neben dem Sport, bei welchem er Woche für Woche dem SV Werder Bremen die Daumen drückt, ist er außerdem politisch interessiert und engagiert. Aufgrund dessen liebt er es, über Politik zu diskutieren und seine Meinung zu vertreten. Erste journalistische Erfahrungen sammelte er bei den Aachener Nachrichten und Sky Deutschland. Seit drei Jahren ist er Autor bei dem Jugendmagazin für Köln und Region „K50“.
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Kategorie: Engagement Stichworte: Andreas Roßrucker, Ausschüsse, Ehrenamt, Kommunalpolitik, Parteien, Politikverdrossenheit, SPD

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Geboren 1996, lebt er seitdem in der schmucken Stadt Aachen. Seine Schulzeit verbrachte er jedoch in Köln, weshalb Thomas seit jeher eine besondere Verbindung zur Domstadt am Rhein hat. Neben dem Sport, bei welchem er Woche für Woche dem SV Werder Bremen die Daumen drückt, ist er außerdem politisch interessiert und engagiert. Aufgrund dessen liebt er es, über Politik zu diskutieren und seine Meinung zu vertreten. Erste journalistische Erfahrungen sammelte er bei den Aachener Nachrichten und Sky Deutschland. Seit drei Jahren ist er Autor bei dem Jugendmagazin für Köln und Region „K50“.

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