Das Lächeln eines Kindes lässt jedes Herz ein wenig höher schlagen. Es zieht jeden Menschen in seinen Bann. Denn neues Leben ist immer ein Wunder. Junges Leben ist Anlass zur Freude. In seiner Gegenwart öffnet sich sogar das verklemmteste oder verhärtetste Herz. Jeder will den neuen Erdenbewohner willkommen heißen. Denn schließlich ist er bzw. sie unsere Zukunft. Wenn wir eines Tages nicht mehr auf dieser Erde weilen, wird dieser Mensch mitten im Leben stehen, unsere Gesellschaft prägen und eigene Kinder in die Welt setzen. Ein Kind wird so zum lebendigen Beweis dafür, dass unsere Gesellschaft auch künftig Bestand hat. Ein Kommentar.

„Ein bewusster Verzicht auf Kinder? Das ist egoistisch!“ – Mit diesen Worten hat Papst Franziskus die Bedeutung von Kindern für unsere Gesellschaft unterstrichen. Kinder sind keine Last, sondern ein Geschenk Gottes. Sie gehören in die Ehe, stärken die Beziehung der Ehepartner und sind die sichtbar gewordene Liebe ihrer Eltern. In beeindruckender Klarheit erinnert uns Papst Franziskus an eine Selbstverständlichkeit, die in unserer geburtenschwachen Gesellschaft nicht mehr selbstverständlich zu sein scheint: Ehe und Familie, Partnerschaft und Elternschaft, Liebe und Verantwortung gehen Hand in Hand. Oder anders gesagt: Die bewusste Entscheidung gegen Kinder ist egoistisch und verantwortungslos.
Das klingt etwas radikal, trifft aber einen wunden Punkt, den die Kirche immer hochgehalten hat: Eines der natürlichsten Ziele der Ehe sind Kinder. Natürlich gehört zu einer Ehe noch viel mehr: Achtung, Respekt, Liebe, Treue, Verantwortung, also das bewusste und endgültige Ja der Ehepartner zueinander – und zwar für immer. Aber eine der schönsten Ausdrucksformen dieser ganzheitlichen Hingabe der Ehepartner aneinander ist die Sexualität zwischen Mann und Frau. Und eine der natürlichsten Konsequenzen dieser leiblichen Hingabe der Ehepartner ist, dass Gott ihnen Kinder schenkt.
Kinder sind die Freude der Familie und der ganzen Gesellschaft
Dem Papst geht es hier in erster Linie gar nicht um den moralischen Zeigefinger oder um eine ausgeklügelte Sexualmoral. Er möchte jungen Ehepaaren schlicht und ergreifend Mut machen: Macht Euch auf den Weg, wagt das Abenteuer! Es lohnt sich, Kindern das Leben zu schenken! Habt keine Angst! Und macht Euch keine Sorgen, dass Euch Kinder zur Last werden oder ihr dadurch etwas im Beruf verpasst. Kinder sind das größte Geschenk im Leben! „Sie sind die Freude der Familie und der Gesellschaft“, so Papst Franziskus.
Verantwortliche Familienplanung und Elternschaft
Möglicherweise mag es manchen Katholiken erstaunen, dass der Papst nicht ausdrücklich auf künstliche Empfängnisverhütung eingeht. Das stellt der Papst nicht in den Mittelpunkt. Ihm geht es vor allem um eine natürliche Offenheit für das Leben und um verantwortliche Elternschaft. Konkret bedeutet dies etwa, dass sich junge Ehepaare ganz bewusst dafür entscheiden müssen, wann sie miteinander schlafen – in den fruchtbaren Tagen um den Eisprung herum oder in den unfruchtbaren Tagen nach dem Eisprung. Eine solche „Natürliche Familienplanung“ (NFP) – etwa nach der sympto-thermalen Methode – kommt sogar ganz ohne eine hormonelle Belastung der Frau aus und ist so sicher wie „die Pille“.
Sex muss nach kirchlichem Verständnis also nicht immer automatisch mit neuem Nachwuchs verbunden sein. Es geht hier um eine natürliche Offenheit der Ehepartner für das Leben. Dabei können Ausbildungs- und Berufsstadien sowie die eigenen Lebensverhältnisse ein Maßstab einer verantwortlichen Familienplanung sein. Für ein bewusstes und generelles Nein von Ehepartnern, denen Karriere und beruflicher Erfolg wichtiger als die Weitergabe des Lebens ist, findet der Papst aber eine klare Kategorie: egoistisch, selbstsüchtig.
Eine kinderarme Gesellschaft ist eine depressive Gesellschaft
Der Papst möchte uns dabei ermutigen, von familienreichen Familien zu lernen. Jeder, der eine solche Familie kennt, weiß darum, was für ein Segen Kinder sind. Und Papst Franziskus fährt mit Blick auf unsere Gesellschaft fort: „Eine kinderarme Gesellschaft, die nicht gerne von Kindern umgeben ist, die in ihnen vor allem Sorgen, Last und Risiko sieht, ist eine depressive Gesellschaft. Schauen wir auf die vielen Gesellschaften hier in Europa: Sie sind depressive Gesellschaften, weil sie keine Kinder wollen, keine Kinder haben und ihre Geburtenrate nicht einmal ein Prozent beträgt. Wieso? Denke jeder von uns selbst darüber nach und antworte.“
Von Kindern den Glauben lernen
Von Kindern können wir sogar etwas für unseren Glauben lernen. Vielmehr noch: Wenn wir den Glauben lernen wollen, müssen wir werden wie ein Kind – mit kindlichem Vertrauen auf die Verheißung Gottes. Jedes Kind führt uns eine fundamentale Erfahrung vor Augen, die wir im Glauben machen dürfen: dass wir zuerst geliebt werden noch bevor wir selbst lieben, dass da jemand ist, der uns unbedingt und bedingungslos annimmt, obwohl er uns noch gar nicht kennt, dass wir nicht aus Zweckerwägungen oder einem Nutzenkalkül geboren werden, sondern aus Liebe – und, dass auch wir zu dieser unbedingten Liebe und Annahme berufen sind.
Übrigens: Kinder „kosten“ nichts. Sie sind letztlich ein Gewinn. Finanzielle Kategorien und teures Markenspielzeug sind dabei nebensächlich. Entscheidend ist, dass ihre Eltern viel Zeit mit ihnen verbringen und ihnen viel Zuneigung, Interesse und Liebe schenken. Das aber sollte für zwei glückliche Ehepartner, die sich lieben, eigentlich kein Problem sein. Vielmehr werden Kinder ihre Liebe noch weiter stärken.
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