Einsatzbereitschaft, Engagement, Aufopferungsbereitschaft: Diese drei Fähigkeiten sind für den angehenden Journalisten unabdingbar. Wer nicht das Glück hat und ein begehrtes Volontariat ergattert, geht meistens den Umweg über ein Studium. Entweder direkt Journalistik oder indirekt über eine Fächerkombination wie Politik, Geschichte und Sozialkunde. Dabei wird von den Professoren unablässig betont, wie entscheidend es sei, noch während des Studiums in der Medienbranche zu arbeiten.
Und es ist wahr: Für freie Mitarbeiten und sogar Praktika sind die Anforderungen insbesondere bei den großen Medienhäusern hoch. Journalistische Erfahrungen und ein abgeschlossenes Grundstudium sind zumeist Voraussetzung, um in die engere Auswahl zu kommen. Mancherorts gibt es nach der Zusage sogar noch einen Probearbeitstag, an dem die journalistischen Grundlagen, Arbeitstechniken und die Arbeit im Team getestet werden. Umso schöner ist es deswegen, wenn Journalistikstudenten auch ohne große Vorerfahrungen in die Medienwelt hineinschnuppern können. Dies ist beispielsweise in der Online-Redaktion der Nürnberger Nachrichten und der Nürnberger Zeitung – nordbayern.de – möglich.
Telefonat, Initiativbewerbung und…
Als ich mich Mitte des vierten Semesters auf die Suche nach einem Platz für das Praktikumssemester gemacht habe, war mir früh klar, dass ich gerne aus München zurück in meine Heimat möchte. Am liebsten zu dem Medium, dass mich seit meiner Kindheit begleitet und stets präsent war: die Nürnberger Nachrichten beziehungsweise die Nürnberger Zeitung. Voller Vorfreude griff ich zum Telefon und ließ mich mit der Ansprechpartnerin der Online-Redaktion verbinden. Nach einem kurzen Gespräch und einer Initiativbewerbung war klar, dass ich die Praktikumsstelle bekomme. Wenig später die endgültige Bestätigung: Ich darf fünf Monate in der Online-Redaktion der Nürnberger Nachrichten und der Nürnberger Zeitung arbeiten.
In den Minuten im Foyer des Verlags stieg bei mir die Anspannung nochmals deutlich an. Wie würden meine Mitpraktikanten sein? Würden meine Qualifikationen reichen? Habe ich nette Kollegen für das kommende halbe Jahr? Nach dem Einführungstag war ich von der Menge an vermittelten Informationen leicht erschlagen. Trotzdem ging ich am 2. April frohen Mutes in die Redaktion. Und schon in der ersten Stunde waren auch die letzten Zweifel beseitigt. Sowohl andere Praktikanten, als auch die Redakteure und Chefs vom Dienst waren äußerst freundlich und hilfsbereit. Keine Frage wurde abgeschmettert, das System ausführlich erklärt und bei Problemen auch gerne geholfen.
Mit Sicherheit kommt Verantwortung
Ich war glücklich, jeden Tag arbeiten zu dürfen, weil ich mich in der Online-Redaktion verwirklichen konnte und meinen Traum leben durfte. Hier arbeitete und recherchierte ich nicht für andere Journalisten oder ging Kaffee kochen. Von Beginn wurde ich an Geschichten herangelassen. Zunächst nur kleinere Meldungen, doch schnell schafften es auch Texte von mir in den Aufmacher oder sogar in die Printausgabe des nächsten Tages. Diese Art der Bestätigung ist für mich und für angehende Journalisten im Allgemeinen sehr wichtig. Denn durch die Veröffentlichung, Positionierung und Verbreitung von eigenen Artikeln – beispielsweise über die sozialen Medien – erhält die geleistete Arbeit zusätzlich zu Lob und Kritik einen noch höheren Stellenwert. Außerdem erhält man damit für zukünftige Bewerbungen wichtige Arbeitsnachweise.
Durch das gute Arbeitsklima in der Redaktion sowie die freundschaftliche Stimmung im Großraumbüro und in den Gängen machte das Praktikum noch mehr Spaß. Hier wird Zusammenarbeit und nicht Konkurrenz groß geschrieben. Auch erfahrene Redakteure überlassen dem Praktikanten die Möglichkeit eine interessante Geschichte zu schreiben. Mein anfängliches Arbeitsgebiet im Regions- und Schlagzeilenressort erweiterte sich nach rund zwei Monaten nochmals – aus eigenem Engagement heraus. Ein kurzes Gespräch mit dem zuständigen Redaktionsleiter genügte und wenig später durfte ich im Sportressort arbeiten oder als Fotograf zu mehrtägigen Veranstaltungen oder Konzerten. Wer sich über seine normale „Praktikumsarbeit“ hinaus engagieren wollte, bekommt bei nordbayern.de auch die Gelegenheit dazu. Und das ist in diesem Umfang nicht selbstverständlich!
Das Praktikum endet nicht nach Schichtende
Ein weiterer, wundervoller Aspekt des Praktikums in der Online-Redaktion der Nürnberger Nachrichten und Nürnberger Zeitung war neben der beruflichen Förderung, den journalistischen Lerneffekten, der entgegengebrachten Anerkennung sowie den persönlichen Weiterentwicklungsmöglichkeiten, der Fakt, dass das Praktikum nicht am Schichtende vorbei war. Was sich im ersten Moment negativ anhört, ist im zweiten eine große Bereicherung. Durch das Praktikum sind neue Kontakte und Freundschaften entstanden, die über die gemeinsame Arbeit in der Redaktion hinausgehen. Wer das Praktikum als lästige Pflicht ansieht, sollte sich dringend Gedanken machen! Durch Engagement und Einsatz kann man sich ein Netzwerk aufbauen, das für die Zukunft unabdingbar sein wird. Ein Praktikum in der Online-Redaktion der Nürnberger Nachrichten und der Nürnberger Zeitung ist für mich in jeder Hinsicht sehr empfehlenswert!
Und wie waren Deine Praktikumserfahrungen in journalistischen Medien? Schreib uns an redaktion@f1rstlife.de und hilf, andere vor einer negativen Erfahrung aufmerksam zu machen.
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