Der Begriff Demokratie heißt übersetzt erstmal so viel wie die „Herrschaft des Volkes“. Soweit so gut. Aber wodurch können wir herrschen? Der erste Blick fällt natürlich auf die Wahlen. Aber das kann ja einzig und allein keine Demokratie ausmachen, zumal die Kandidaten, die wir wählen können, nicht völlig frei sind, sondern schon vorgegeben.
Demokratie in den Schulen
Leider kommt es in einigen Schulen aber immer wieder zur Situation, dass Schüler/innen denken, allein durch die Wahl der Klassensprecher, die natürlich frei, geheim und nach dem Mehrheitsprinzip funktioniert, in einer Demokratie zu leben. Und das soll das beste System sein? Nur weil ich einen Namen meines Mitschülers auf einen Zettel schreiben darf? Dieses Bild soll natürlich der Sozialkunde- bzw. Politikunterricht ändern. Doch da dieser Punkt nicht der einzige auf dem Lehrplan ist, kommt er leider oft viel zu kurz. Die Vor- und Nachteile und die Erkennungsmerkmale einer echten Demokratie werden zwar im Unterricht durchgesprochen, aber nach einem kurzen Auswendiglernen wissen die meisten Schüler/innen nicht mehr viel davon.
Zurück zur echten Demokratie
Man sollte sich also durchaus nochmal, auch außerhalb der Schule, mit diesem Thema beschäftigen, um auch Fehlrichtungen erkennen zu können und nicht darauf hineinzufallen. Dies kann und sollte aber auch schon in den Schulen vermittelt werden. Ein sehr wichtiger Erkennungspunkt der Demokratie ist die Freiheit. Und zwar nicht nur die Freiheit, zu wählen, sondern auch die Freiheit, nicht zu wählen, die Freiheit, Kritik zu üben, auch an Menschen und Systemen, die bildlich über einem stehen und natürlich auch die Freiheit, zu Dingen, Menschen und Systemen zu stehen, die man für richtig hält.
Das Ganze läuft aber nicht ohne Regeln ab, die unter anderem durch die Menschenrechte entstehen, die jeder Mensch von Anfang an hat. Ohne Regeln ist ein Zusammenleben von so vielen verschiedenen Menschen auf der Welt nicht möglich. Jeder Mensch wird hierbei als gleichwertig angesehen und es ist die Aufgabe einer Demokratie, diese Gleichheit zu wahren. Aus diesem Grund gibt es auch viele Hilfsorganisationen bei uns, in denen man sich beteiligen kann, um Minderheiten und Benachteiligten zu helfen. Durch solche Aktionen, Verbände und Vereine soll mehr Gleichheit und Gerechtigkeit geschaffen werden.
Sind wir schon eine „fertige“ Demokratie?
Natürlich ist der Begriff Demokratie erstmal ein Wort, das in einen fortlaufenden Entstehungsprozess gehört. Kein Volk ist von Anfang an eine fertige Demokratie. Damit meine ich, dass kein Land, auch wir nicht, schon perfekt ist. Es gibt immer noch sozial schwächer gestellte Menschen, oder Situationen, in denen man nicht völlig frei ist. Aber eine Demokratie zeichnet sich dadurch aus, dass man genau daran arbeitet. Man lässt nicht alles wie es ist, sondern engagiert sich, z.B. in einer Hilfsorganisation vor Ort. Und dieses Engagement kann man schon von Kindesbeinen an in der Schule und auch außerhalb lernen. Man muss nicht gleich zahlendes Mitglied in einem Verein werden. Es würde reichen, wenn die Gleichheit in einer Klassengemeinschaft mehr unterstützt werden würde, denn wir brauchen nicht nur Einserschüler/innen in unserer Gesellschaft, oder aber die Freiheit, für jedes Kind selbst zu entscheiden, ob es sich den Aufgaben einer bestimmten Schulart gewachsen fühlt. Und schlussendlich können dann auch die Wahlen unserer Volksvertreter mit 18 Jahren als wichtiger Teil unseres gesellschaftlichen Lebens Frucht tragen.
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