Der Fernkonferenzdienst „Zoom“ ist während der Corona-Krise eine der am häufigsten genutzten Plattformen für Videobesprechungen in Bildungseinrichtungen, Unternehmen sowie im sozialen Miteinander. Nachdem es bisher schon mehrfach wegen Sicherheitsbedenken in der Kritik stand, kommt nun ein weiteres Problem hinzu – „Zoombombing“!
Nachdem Schulen durch die Corona-Krise dazu gezwungen sind, geschlossen zu bleiben und Unternehmen auf Heimarbeit umstellen müssen, braucht es kreative Lösungen, um den Alltagsbetrieb am Laufen zu halten. Dabei gewinnen insbesondere Videokonferenzen wie Surfshark (VPN-Download) oder Zoom immer mehr an Bedeutung. Auch das soziale Miteinander ist aktuell deutlich von dieser Form der Kommunikation geprägt. Neben Skype und WhatsApp rückt dabei zunehmend der Fernkonferenzdienst „Zoom“ in den Vordergrund. Dieser ist allerdings gar nicht so unbedenklich, denn neben allgemeinen Datenschutz- und Sicherheitsbedenken hat die Plattform mit dem sogenannten „Zoombombing“ zu kämpfen.
„Zoombombing“ ist im Grunde eine Cyberattacke, bei der sich ein Nutzer oder eine Nutzerin in eine Zoom-Konferenz einschleust und die Kontrolle darüber übernimmt. In Folge dessen zeigen sie unter anderem anstößige Bilder, pornographische Inhalte oder verbreiten Nazi-Propaganda sowie nutzerspezifische Drohungen. An die Zoom-Daten gelangen sie über diverse Online-Foren, wo Konferenzdaten miteinander geteilt und Attacken koordiniert werden. Teilweise werden diese Angriffe sogar auf TikTok und YouTube geteilt. Derzeit kommen Berichte von solchen Geschehnissen überwiegend aus den USA, wo selbst Konferenzen von den Anonymen Alkoholiker*innen oder Kirchen davon betroffen sind.
Endlose Datenschutz- und Sicherheitsbedenken
Schon seit dem vergangenen Jahr steht Zoom wegen Datenschutz- und Sicherheitsbedenken in der Kritik. So verfügt das Programm über ein Feature, welches Dritten ermöglicht, auf die Kamera der Nutzer*innen zuzugreifen. Dementsprechend wurde empfohlen, nicht die Desktopversion, sondern die Webanwendung zu nutzen. Ebenso wurde die IOS-App dafür kritisiert, personenbezogene Daten wie das Gerätemodell und den Standort an Facebook zu übermitteln. Zoom gab daraufhin an, nichts davon gewusst und das Problem angepasst zu haben. Die Liste der Vorwürfe geht aber noch viel weiter. Anfang April wurde beispielsweise bekannt, dass das Nutzen von Zoom unter Windows es ermöglicht, Passwörter auszulesen.
Was „Zoombombing“ anbetrifft, hat Zoom-CEO Eric Yuhan in einem Interview mit dem US-amerikanischen Nachrichtenanbieter CNN beteuert, dass die Privatsphäre und Sicherheit der Nutzer*Innen höchste Priorität habe und erklärte, dass sie zur Prävention des Problems ihre Konferenzen und Warteräume mit Passwörtern versehen sollten. Das FBI ergänzt, dass die Konferenzen, wenn möglich, nicht auf öffentlichen Plattformen bekannt gegeben werden sollten. Zusätzlich gebe es eine Einstellung, die es nur dem Moderator der Konferenz erlaube, Inhalte auf den Bildschirmen zu teilen. Weitere Empfehlungen stellt Zoom auf deren Sicherheitsseite zur Verfügung.
Alternativen zu Zoom
Wer sich dadurch nun zu verunsichert fühlt, hat natürlich die Option, andere Anbieter zu nutzen. Die Plattform „Discord“ ist beispielsweise ein weiterer Onlinedienst, der für Videokonferenzen genutzt werden kann. Bisher sind keine Datenschutz- und Sicherheitsbedenken bekannt, jedoch haben sich darüber bereits rechtsextreme Gruppen wie Reconquista Germanica vernetzt. Nachdem dies bekannt geworden ist, reagierte „Discord“ darauf mit Sperrungen solcher Konten und Löschung der jeweiligen Server.
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