„Xaver pflanzt einen Samen in einen Blumentopf […]“: Damit beginnt das Mini-Buch „Xaver Wuschelkovsky entdeckt das Wunder des Lebens“.
Zwischen Xaver und seinem Freund Gustav entwickelt sich ein Gespräch, in dem es darum geht, dass Gustav ein großer Bruder wird. Die Mutter von Gustav sagt ihm, dass Kinder weder wachsen, wie Blumen, noch dass sie es ausbrüten, wie eine Henne. Das wird auf wunderbare Weise im Minibuch dargestellt. Xaver stellt sich vor, wie es sein konnte, dass er als Baby neun Monate ohne Essen im Bauch der Mutter sein konnte.
Kindgerechte und einfache Texte und Bilder
Darüber hinaus findet Xaver heraus, dass ein Kind auch nicht um eine gewisse Uhrzeit kommt, wie der Feierabend, sondern neun Monate braucht, bis es sich entwickelt und geboren werden kann. Doch sehen kann er es schon vorher: „Stell dir vor, schon jetzt, in den ersten zwölf Wochen, haben sich alle Körperteile entwickelt. Sogar die Milchzähne sind schon angelegt“, sagt die Mutter von Gustav. Und dass, obwohl sie da gerade einmal so groß sind wie ein Essiggürkchen. Die Bilder im Buch sind aus dem Leben gegriffen und bilden den Alltag ab. Am Ende der kurzen Geschichte steht Xaver am Kinderbettchen und nennt die Babys das, was sie sind: „Ein Wunder.“
Gestaunt habe ich als Leser, als ich im Oktober mit meiner Frau in Brasilien in einem Missionshaus der Gemeinschaft Cenacolo mitgelebt und mich auch um Kinder gekümmert habe. Waisenkinder. Wunder. Geschenke, die jemand abgelehnt hat. Kleine Menschen, die all die Wunden der Welt, alles Schlechte, das es nun leider gibt, für einen Moment mit einem Lächeln vergessen machen. Wie schön das Leben ist, wird in einem solch kleinen Geschöpf mehr als sichtbar.
Dass es weder selbstverständlich ist, noch, dass jemand ein unbedingtes Recht darauf hat, sondern, dass es ein Geschenk ist, wird Kindern (und auch Erwachsenen) auf einfache Art nahe gebracht.
Auch Kinder mit Down-Syndrom verdienen natürlich genauso viel Liebe und Respekt
Im zweiten Teil von Xaver Wuschelkovskys Abenteuern entdeckt er das „Extra Chromosom“ – das zusätzliche, das Trisomie 21 („Down-Syndrom“). Auch hier erklärt das Minibuch Kindern in klarer, einfacher Sprache, warum es Kinder mit einem zusätzlichen Chromosom gibt – und diese genauso liebenswert sind wie alle anderen.
Karin, die Mutter von Xavers Freund Gustav, hat im ersten Teil zwei Kinder bekommen: Tina und Tim. Tim hat das Down-Syndrom und braucht darum mehr Zeit, um neue Dinge zu lernen. Im Minibuch wird im Gespräch zwischen Gustav und Xaver, der ein Sommerfest feiern möchte, klar, dass auch Tim zum Sommerfest eingeladen ist und sogar für ihn das Programm ein wenig geändert wird.
Klar ist aber Xavers Cousine Charlotte nicht, warum Tim manche Dinge schwerer fallen. Xaver, der in Sachen Schwangerschaft und Kinder ein kleiner Experte geworden ist, erklärt es ihr und fängt bei den Zellen an, die sogenannte Chromosomen enthalten, die bestimmen, „ob du ein Junge oder ein Mädchen bist, welche Farbe deine Haare, deine Augen oder deine Haut haben.“
In einfacher Sprache und mit den dazu passenden Bildern lernen die kleinen Leser, dass Chromosomen so etwas wie Anleitungen sind, nach denen sich Kinder entwickeln. Ein Kind, so Xaver weiter, erhalte jeweils von der Mutter und vom Vater 23 Chromosomen. Ein Kind mit Down-Syndrom hat noch ein weiteres – also insgesamt 47 Chromosomen. Damit unterscheidet es sich von den anderen Kindern – auch im Aussehen –, ist aber genauso liebenswert.
Dass Tim das Down-Syndrom hat, spielt aber keine Rolle mit Blick auf das eingangs erwähnte Sommerfest – oder wie es Charlotte ausdrückt: „Ich weiß gar nicht, warum sie so einen Wind um dieses zusätzliche Chromosom gemacht haben. Tim ist einfach spitze!“ Diesen unverstellten und klaren Blick von Charlotte sollten die Kinder von klein auf haben. Jedes Kind ist ein Geschenk, über das der Mensch nicht „verfügen“, sondern sich freuen darf. Für dieses Geschenk gehen jedes Jahr tausende – auch junge – Menschen auf die Straße: Für die Achtung des Lebens von seinem Beginn bis zum Ende. Weil das Leben lebens- und schützenswert ist, sollte auch jedes Kind die Chance dazu haben.
Neugierig geworden?
Informationen zu den beiden Büchern findest du hier: https://shop.ja-zum-leben.de/
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