Am Pfingstwochenende war es wieder soweit. Der Elefantenbuckel bei der oberbayerischen Kleinstadt Eichstätt rockte wieder. Dort waren auch viele Nachwuchsjournalisten wie Andrea Schöne unterwegs.
Alle Jahre wieder…
21. Mai um 16 Uhr: Die Kleinstadt Eichstätt füllt sich mehr und mehr und verwandelt sich langsam zur Partyhochburg. Schnell werden noch Dosenbier, Bratwürstchen und Einweggrills gekauft. Dann geht es los auf den Berg, welcher unter Insidern auch der Elefantenbuckel genannt wird. Das Open Air am Berg, auch bekannt als Rock am Berg, findet statt und lädt bei 19 Bands überwiegend aus den Musikgenres Metal, Rock und Ska zum Abfeiern ein.
Nachdem alle Utensilien eingepackt sind geht es auf den Berg. Auch wenn die Bands erst am Freitag zu spielen beginnen, bauen die meisten Festivalbesucher bereits am Donnerstag ihre Zelte auf und machen diesen Tag zum inoffiziellen Festivalbeginn. Für mich und meine Freundin Dunja war das Festival eine ganz besondere Erfahrung, da wir mit Presseakkreditierung für unser Universitätsradio unterwegs waren.
Treffpunkt der Region und Partystimmung auf dem Zeltplatz
Nach einer kurzen und kalten Nacht im Zelt im Schlafsack beginnt am Freitagmorgen das Open Air. Geschlafen habe ich fast gar nicht, da immer irgendwer irgendwo die Nacht zum Tage machte. Eigentlich soll es laut Wettervorhersage auch regnen, aber die Sonne brennt nur so herunter, sodass sich immer mehr Besucher in lebendige Bratwürstchen verwandeln.
Wie ich später in einem Interview mit der Band Caliban erfahre, muss das sicher an ihnen liegen. Die „Sonnenkinder des Metals“, wie sie sich selbst nennen, spielen nämlich schon seit Jahren bei Festivals immer bei Sonnenschein oder wenigstens nicht bei Regen. Bei Sonnenschein genieße ich die ausgelassene Festivalstimmung gleich umso mehr und viele Freunde und Bekannte treffe ich auch. Das Open Air hat schon einen regelrechten Kultstatus in der Region bekommen. Für Dunja und mich heißt es auch gleichzeitig, als Reporterinnen die Stimmung festzuhalten.
So viele ausgelassene Stimmen, so viele kurios verkleidete Menschen. Der Imperator beispielsweise lässt sich mit seinem Streitwagen durch die Menge ziehen und einen als Papst verkleideten Festivalbesucher haben wir auch getroffen. Aus allen Richtungen kommen die Stimmen und Helga-Rufe. Wie auf jedem Festival, das ich bisher besucht habe. Der „Helga-Ruf“ ist schon seit Jahren ein Running Gag auf Musikfestivals jeder Art. Hierbei ruft eine Person laut eine vermeintliche Helga, woraufhin ihre Rufe von anderen Festivalbesuchern ebenfalls mit Helga beantwortet werden.
Harte Schale, weicher Kern oder „Music is a passion for us“
Dieses Jahr liegt der musikalische Schwerpunkt vor allem bei Metal. Es begeisterten international bekannte Bands wie die kanadische Death-Metal-Band Kataklysm oder die deutsche Metalcore-Band Caliban das Publikum. An dieser Stelle muss ich mit Klischees über die typischen Metaler aufräumen. Die Szene ist besser als ihr Ruf. Hinter so manchem harten Kerl, versteckt sich eine sensible Seele. In einem Interview offenbart der Gitarrist Jean-François, genannt „JF“, Dagenais von der Band Kataklysm wie seine Leidenschaft zum Metal entstand: „I grew up in a really poor family in a really rare area of Canada, and Metal was there for me through up my youth. It made me feel I was born of something greater than me like a community. There was into the same thing I grew up and it made me feel better and it feel like it open up my creative side of myself. I was really an angry pissed off teenager at school.”
Der Metal und seine Gitarre haben ihm neue Welten eröffnet. Kataklysm spielt schon seit 25 Jahren zusammen in einer Band, alle Mitglieder stammen aus Montreal. Er erzählt mir auch von der Leidenschaft zur Musik von seiner gesamten Band. „Music is a passion for us, we love to ring, travelling around the world, playing music, this is what we love to do and I think we’ll do it till as long as people keep interested in us and keep bringing us back to places to play.”
Tatjana ist eine sehr dynamische und selbstbewusste junge Frau. Sie trägt Dreadlocks und ein Tuch in ihrem Haar. Sie ist die Sängern von der ukrainischen Metal-Band Jinjer entdecke auch schon früh ihre Leidenschaft zur Musik. „It was my biggest dream in life.“ , sagte sie. “I started to sing when I was a little girl, like maybe eight. When I became sixteen I went into music really seriously and from that time I decided that I would like to make a singer.”
Ihre Musik ist für sie gleichzeitig Rebellion, womit sie schon sehr früh in ihrem Leben begonnen hat. “During all my life I was like a rebel. I started from a punk rock when I was actually nine. I was dressed like a small punk with those round glasses dark shades, like jeans and t-shirts of my older brother. The life there in the eastern part of Ukraine is very hard because it is industrial area of our country. All we saw is like factory and industrial enterprises and nothing else. That’s hard in our core inside.”
Tatjanas Lebensumstände in Ukraine zeigen sich auch in der Musik von Jinjer. Sie weisen in ihrer Musik vor allem Umweltverschmutzung auf der ganzen Welt hin und behandeln auch soziale Themen. Tatjana sagt, „You have to get up and fight against immorality and have to care about your home’s where you are living.”
Schreibe einen Kommentar