Diese Frage ist für mich auch eine sehr persönliche Angelegenheit und ich vertrete die Meinung, dass nicht nur die muslimischen Schüler einen eigenen Unterricht bekommen sollten. Zudem sollten auch die anderen Religionsunterrichte mehr über den Islam lehren. Meiner Meinung nach wird beispielsweise im katholischen- und evangelischen Religionsunterricht zu wenig Zeit für den Islam eingeplant. Dies führt dazu, dass die Thematik des Islams lediglich angekratzt wird und nicht gründlich genug durchgenommen wird.
Warum den Islamunterricht für andere Religionen erweitern?
Wir leben in einer Gesellschaft, die sehr stark von den Medien gelenkt ist und wird. Beispielsweise werden Begriffe, die eigentlich harmlos sind, in der Medienwelt falsch dargestellt. Dies führt dazu, dass die Bürger in die Irre geführt werden. Ein gutes Beispiel hierfür ist der Begriff Dschihad: Würde ich nun auf der Straße jemanden fragen, was die Bedeutung jenes Begriffes ist, so würde mir die befragte Person sagen, dass dies der Heilige Krieg oder ein Synonym für den Terror sei. Doch das ist eindeutig falsch, denn der Dschihad ist, kurz gesagt, die Überwindung und die volle Akzeptanz des Glaubens. Vergleichbar ist dies mit dem Punkt beim Joggen, an dem eigentlich keine Kraft zum Weiterlaufen da ist. Man möchte am liebsten aufhören und wieder nach Hause gehen. Eben diesen Punkt muss jeder beim Joggen überwinden und dieses Überwinden ist vergleichbar mit dem Punkt, an dem man sich endgültig zur Praktizierung und Auslebung des Glaubens entscheidet. Und das ist der Dschihad!
Solche Missverständnisse, welche eigentlich doch sehr der Gesellschaft schädigen, kommen im Endeffekt nur durch Unwissenheit und äußere Einflüsse zu Stande. Gegen solche Missverständnisse kann man nur vorgehen, wenn man das Volk von Kindesbeinen an über den Islam aufklärt. Die Schüler müssen, wie ich finde, in und nur in der Schule über die Thematik des Islams aufgeklärt werden, denn außerhalb der Schule sind meistens die Motivation und die Möglichkeit nicht da, um sich ausführlich und seriös über den Islam zu informieren.
Aufklärung schon im Schulalltag
Der Islam wird von den Anhängern meist noch sehr stark und konsequent praktiziert. Somit spielt die Religion in der Kindeserziehung eine aktive und wichtige Rolle. Da die muslimischen Kinder mit der Religion eng aufwachsen, haben die meisten jungen Muslime von alleine den Drang, mehr über ihre Religion zu erfahren und diese strikter zu praktizieren. Das ist ja noch ok und an sich normal. Doch von schulischer Seite haben die meisten in Deutschland noch nicht die Möglichkeit, entsprechend in der muslimischen Theologie einzutauchen und sich mit der Thematik zu beschäftigen. So führt es die meisten, manchmal auch von den Eltern getrieben, zu privaten Islamschulen, die ihren Unterricht vorwiegend am Wochenende halten.
Schreibe einen Kommentar