Thailand ist das beliebteste Reiseziel in Südostasien für Deutsche. Zwar ist es dadurch leichter, das Land zu bereisen. Touristische Infrastrukturen sind gut ausgebaut, es gibt viele Unterkünfte und man kommt leicht von A nach B. Andererseits wird das Land dadurch aber auch immer teurer, die Touristenspots sind voller Menschen und es ist schwerer, das authentische Thailand kennen zu lernen.
Ich war im Frühjahr für vier Wochen dort und finde, dass es sich trotzdem noch lohnt, das Land zu erkunden! Ich war sowohl in abgelegeneren Gegenden als auch auf einer Insel, auf der viele Pauschaltouristen sind. Ich erzähle dir hier meine Route, Geheimtipps und auch, wo ich nicht noch einmal hinfahren würde.
1. Bangkok
Bangkok ist die Hauptstadt Thailands. Nur wenige Touristen besuchen sie nicht, denn fast alle Flugzeuge fliegen nach Bangkok. Einige wenige gibt es, die direkt nach Phuket oder Koh Samui fliegen. Ich würde dir aber empfehlen, die Hauptstadt nicht auszulassen. Ich war einmal am Anfang und am Ende meiner Reise dort und hatte zwei sehr verschiedene Eindrücke von der Stadt. Noch immer weiß ich nicht so recht, was ich von Bangkok halten soll. Bereuen tue ich meinen Besuch aber auf jeden Fall nicht!
Anfangs habe ich nahe des Flusses Chao Phraya und der Khao San Road genächtigt. Von hier aus habe ich China Town besucht, was ich jedem empfehlen würde. Die Atmosphäre am Abend und die vielen verschiedenen Gerichte, die es zu entdecken gibt, solltest du nicht verpassen. Am nächsten Tag habe ich den Königspalast besucht. Der Eintritt ist zwar etwas teurer (ca. 15 Euro), lohnt sich aber auf jeden Fall. Die anderen beiden berühmten Tempel Wat Pho und Wat Arun habe ich dafür ausgelassen. Diese sollen aber auch sehenswert sein. Anschließend besuchte ich das Einkaufscenter IconSiam. Die Khao San Road hat mir nicht sonderlich gefallen. Viele feierwütige Backpacker, schlechtes Essen und viel zu laute Musik.
Fortbewegt habe ich mich hier meist mit dem Boot über den Fluss. Das ist die günstigste und schönste Alternative. Wenn man in der Innenstadt nicht gerade laufen will, kannst du auch ein Taxi oder TukTuk nehmen. Beim zweiten Aufenthalt meiner Reise habe ich hauptsächlich den Skytrain genutzt. Der fährt aber nur „außerhalb“, also eher in den Banken- und Geschäftsvierteln Bangkoks, wie zum Beispiel Sukhumuvit oder Siam. Hier habe ich mich dann hauptsächlich aufgehalten. Die Rooftopbars haben mir hier am besten gefallen, auch wenn sie völlig überteuert waren. Ansonsten gibt es hier wieder sehr viele Malls. Außerdem habe ich den Lumphini Park besucht, in dem Warane leben. Im Zentrum der Stadt hat es mir insgesamt aber deutlich besser gefallen.
2. Das unberührte Thailand
Der zweite Stopp auf meiner Thailand-Reise war Nakhon Si Tammarath. Hier fliegen nur sehr wenige Touristen hin. Doch ich selbst wollte noch etwas von dem „unberührten Thailand“ erkunden und legte so einen einwöchigen Stopp bei einem Bekannten ein, der vor einigen Jahren nach Thailand ausgewandert war. Er war der perfekte Guide und zeigte mir viele seiner Lieblingsspots. Hier kommen also ein paar Geheimtipps.
Im Khao Luang Nationalpark gibt es einige sehenswerte Wasserfälle und von den Bergen aus hat man eine tolle Aussicht auf das Umland. Man kann hier viele außergewöhnliche Insekten, Schlangen und Vögel entdecken. Es soll hier auch noch größere Säugetiere, wie Tapire, Antilopen oder Elefanten, geben. Diese anzutreffen, ist aber ziemlich unwahrscheinlich.
Ich habe mit meinem Bekannten auch noch einen Ausflug zu einer Höhle gemacht, in welcher wir hunderte von Fledermäusen und für meinen Geschmack deutlich zu große Spinnen sehen konnten. Ob man das aber auch mit einem normalen Guide machen kann, weiß ich nicht.
Mein absolutes Highlight meiner gesamten Thailand-Reise war die Bootsfahrt über den Songkhla See. Hier fährst du in einem kleinen bunten Boot mehrere Stunden über den See und kannst immer wieder Wasserbüffel beobachten. Wenn ihr früh morgens kommt, könnt ihr zusätzlich noch ganz viele Seerosen bestaunen. Gegen ungefähr 10 Uhr schließen sie sich aber wieder.
Nakhon Si Tammarath an sich ist nicht unbedingt schön. Aber trotzdem war es interessant, eine größere Stadt zu besuchen, in der fast gar keine anderen Touristen sind. Die Restaurants mögen durch die Plastikstühle und die meist direkt anliegenden Straße nicht unbedingt einladend wirken. Das leckere Essen lässt einen aber schnell die kleinen Makel vergessen.
3. Die Backpacker und Taucher-Insel Koh Tao
Von Nakhon Si Tammarath aus wurde ich an den Hafen von Don Sak gebracht und bin von dort aus mit der Fähre nach Koh Tao gefahren. Am Hafen gab es schon wieder das nächste Highlight: Hier spielten ein paar Delfine direkt vor der Fähre herum. Nach ungefähr drei Stunden habe ich Koh Tao erreicht. Die Bootsfahrt war durch die ganzen Wellen sehr schaukelig – nichts für Seekranke also. Deshalb war ich froh, als ich wieder festen Boden unter mir spürte. Aber auch etwas verwundert – im Internet wurde Koh Tao als ruhigste der drei Inseln beschrieben. Im Hafen waren aber Massen an Touristen. Und wenn man ein paar Meter weiter ging, reihten sich hier Unterkünfte an Restaurants und Tauchschulen. Ein kompletter Gegensatz zu meinem Aufenthalt davor. Glücklicherweise befand sich meine Unterkunft abgelegen an der Südwest-Küste der Insel, wo es sehr ruhig war.
Koh Tao bietet viele Schnorchel-Spots, Aussichtspunkte und schöne Strände. Hauptsächlich habe ich bei meiner Unterkunft am Strand entspannt und bin geschnorchelt. Für einen Tag habe ich mir einen Roller gemietet und bin zum John Suwan Viewpoint gefahren. Dieser bietet einen atemberaubenden Blick über den Ozean und die Insel. Danach war ich noch am Freedom Beach, der war aber ziemlich überfüllt. Wenn man sich darauf einstellt, dass Koh Tao eine eher touristische Insel ist, ist sie wunderschön. Es gibt auch sehr tolle Unterkünfte, die abgelegen sind und wo man den Strand nur für sich hat – das ist auf den anderen beiden Inseln selten. Und wann ihr auf jeden Fall nach Koh Tao solltet: Wenn ihr einen Tauchschein machen wollt. Hier ist das so günstig, wie nirgendwo anders auf der Welt!
4. Die Party-Insel Koh Phangan
Koh Phangan ist besonders für eins bekannt – die Full Moon Party! Aber auch sonst sind den ganzen Monat über immer wieder große Partys und Open-Air Veranstaltungen. Die Insel hat aber noch einiges mehr zu bieten. Deshalb habe ich hier auch fast eine ganze Woche verbracht. Zwar gibt es hier viele Touristen, die verteilen sich aber sehr gut.
Im Than Sadet Nationalpark im Osten kann man Wasserfälle besuchen und an einem Strand mit türkisem Meer entspannen. Hier kann man auch günstig übernachten – für diejenigen, die abgeschieden von den vielen Touristen sein wollen. Dafür braucht man aber auch eine halbe Stunde mit dem Roller bis zum nächstgelegenen Supermarkt.
Ein weiterer schöner Strand ist der Zen Beach. Besonders zum Sonnenuntergang versammeln sich hier viele Menschen. Hier machen viele Leute Yoga oder meditieren. Auch der Mae Hat -Strand ist ein sehr besonderer. Von hier aus kann man über eine Sandbank zu einer kleinen, unbewohnten Insel laufen und diese erkunden. An sich ist auch der Strand von Haad Rin sehr schön, man teilt sich ihn nur mit relativ vielen Leuten.
Jeden Samstagabend findet außerdem ein großer Markt in Thong Sala statt, bei dem ihr sicher viele neue Gerichte entdecken könnt. Es gibt aber auch Kleidung, Schmuck und Souvenirs.
5. Die Insel der Pauschaltoristen-Koh Samui
Das Schönste an Koh Samui waren die Inseln daneben. Der Ang Thong – Nationalpark war ein echtes Highlight auf meiner Reise. Meine Tour zum Ang Thong – Nationalpark startete früh morgens im Westen der Insel. Mit einem Shuttle wurde ich dort von meiner Unterkunft aus hingebracht. Zuerst ging es mit dem Boot zwei Stunden Richtung Nationalpark. Dort angekommen, wurden wir mit kleineren Booten zur ersten Insel gebracht. Hier konnte man auf einen 500 Meter hohen Aussichtspunkt wandern, was sich auf jeden Fall lohnt. Oben angekommen, hatte ich die beste Aussicht auf meiner kompletten Thailand-Reise. Eine Aussicht wie auf einer Postkarte. Außerdem führt der Weg hoch durch die Natur und man kann Vögel und Affen hören und beobachten. Anschließend kann man noch im glasklaren Meer am Berg etwas abkühlen. Dann ging es weiter zur nächsten Insel. Wenn man eine Kanutour gebucht hat, konnte man jetzt zur blauen Lagune paddeln. Man kann aber auch dort hinwandern.
Ansonsten gibt es auch auf Koh Samui an sich viel zu erleben. Es gibt schöne Strände, Wasserfälle, Märkte und in Chaweng kann man auch noch gut Party machen. Der Unterschied zu Koh Tao und Koh Phangan ist aber: die Insel ist viel größer, es gibt viele Hotels und dadurch auch viele Pauschaltouristen. Besonders für Backpacker lohnen sich deswegen die anderen beiden Inseln mehr. Hier herrscht eine entspanntere Atmosphäre und man findet auch noch menschenleere Strände abseits der Touristenmassen.
Insgesamt lohnt sich eine Reise nach Thailand besonders für Menschen, die das erste Mal eine Fernreise machen, sehr. Durch die vielen Touristen ist die Infrastruktur sehr gut ausgebaut und man kommt einfach von A nach B. Und trotzdem gibt es noch sehr ursprüngliche Ecken in Thailand, die es sich auch lohnt zu besuchen. Bei meinem nächsten Besuch in Thailand steht der Norden ganz oben auf meiner Bucket List.
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