Was ist Stress? Stress ist heutzutage in aller Munde. Meist wird negativ darüber gesprochen, dabei ist Stress evolutionstechnisch gesehen sogar etwas positives. Stress hat in der Vergangenheit das Überleben unserer Spezies gesichert.
Auswirkungen von Stress heute?
Woran merkst du heute, dass du unter Stress leidest? Zum Beispiel, lässt deine Konzentration nach, und du hast das Gefühl, dass irgendetwas blockiert. Du fängst an, nur noch die negativen Dinge zu sehen und hast das Gefühl dich nicht mehr freuen zu können, über das, was du geleistet hast. Der Druck erhöht sich und gefühlt können die Aufgaben im Alltag oder im Job nicht mehr bewältigt werden.
Dabei merkst du die 3 Reaktionen, die Stress auslöst: Weglaufen, Angreifen, Totstellen. Im Job ist das gut zu erklären. Sind die Mitarbeiter gestresst, gibt es diejenigen, die auf Druck und Stress aggressiv reagieren. Es gibt diejenigen, die sich krank melden, sobald sie gestresst sind und es gibt diejenigen, die an der Arbeit einfach blockieren und nicht mehr in der Lage sind ihre Aufgaben auszuführen. Sie stellen sich also tot.
Stressfaktoren
Heutzutage musst du dich zwar nicht mehr mit Säbelzahntigern auseinandersetzen, aber dafür mit Druck. Dazu gehören z.B. Zeit- und Arbeitsdruck. Stehst du also morgens im Stau und läufst Gefahr zu spät zu kommen, reagierst du gestresst. Kommt der Chef mit Aufgaben um die Ecke, denen du dich nicht gewachsen fühlst, regierst du ebenfalls gestresst. Diese Dinge sind nervig, aber eben nicht lebensbedrohlich. Statt mit Stress zu reagieren, solltest du eine gewisse Frustrationstoleranz und Empathie dir selbst gegenüber entwickeln.
Die Arbeit und der Alltag werden teilweise minutiös mit To-Do-Listen und feinsäuberlich im Kalender geplant. Was aber nicht eingeplant wird, sind Pausen. Die Regeneration muss den gleichen Stellenwert haben, wie die Belastungen und sie sollte auch genauso geplant werden.
Befindest du dich unter Stress, schaust du durch eine Art „Tunnelblick“. Lernen ist unter Stress nicht möglich. Um neue Handlungsoptionen zu lernen, zu verinnerlichen und doch mal inne zu halten, müssen meist erst gesundheitliche, dramatische Ereignisse stattgefunden haben. So zum Beispiel das Burnout.
Burnout ist das klassische Zeichen, dass die Batterie leer ist und die eigenen menschlichen Bedürfnisse zu lange nicht gehört und ignoriert wurden.
Die Grenzen der Selbstachtung wurden zu lange überschritten. Ein Burnout zieht dich aus dem Leben raus und lässt dir keine andere Wahl als inne zu halten und dir zu überlegen und klar zu werden, was du möchtest. Und wie du die Balance aus Geben und Nehmen wieder herstellen möchtest. Oft hast du zu viel von dir gegeben, z.B. um es allen um dich herum recht zu machen.
Selbstfürsorge
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass der Fokus in eine andere Richtung gelenkt werden muss. Ich habe mir, z.B., angewöhnt, dass ich das Wörtchen „Jetzt“ gezielt zur Stressbekämpfung einsetze. Damit entscheide ich bewusst, dass ich „jetzt“ etwas Bestimmtes tue. Das führt bei mir zu einer inneren Ruhe, da ich mich eben bewusst entschieden habe und dazu stehe.
W-Fragen sind auch immer gut geeignet, um den Fokus wieder zurechtzurücken. Hier ein paar Beispiele:
1. Wie fühle ich mich mit dem Gedanken, den ich gerade habe?
2. Will ich mich so fühlen?
3. Was nutzt mir dieser Gedanke und ist er hilfreich, um meine Probleme zu lösen?
4. Welchen Grund gibt es, an diesem Gedanken festzuhalten?
5. Wenn es keinen guten Grund gibt, warum halte ich an diesem Gedanken fest? (dabei erkennt man möglicherweise den Eigenanteil an der Misére)
6. Wohin könnte ich meine Gedanken stattdessen lenken?
7. Welche Gedanken tun mir stattdessen gut?
Ziel dabei soll die gedankliche Linderung sein.
Fazit
Um den Stress zu lindern, musst du gar nicht großes machen. Du brauchst keine 3 Wochen am Stück Urlaub. Es reichen die kleinen Babysteps im Alltag. 1-3 Minuten bewusst atmen und bewusst die Dinge tun, die du tun möchtest.
Sorge dafür, dass der Ausgleich zwischen Belastung und Erholung sichergestellt ist. Als Tipp noch die 1-3-2-Regel: Sorge eine Stunde am Tag dafür, dass es dir gut geht. Sorge 3 Tage im Monat dafür, dass es dir gut geht. Sorge 2 Wochen im Jahr dafür, dass es dir gut geht. Tu in dieser Zeit bewusst Dinge, die dir gut tun, und die du tun möchtest. Finde so deinen Ausgleich.
Danke Ramona, guter Artikel und die Fragen finde ich sehr hilfreich!