PROKRASTINATION wird durch den lateinischen Terminus pro „für“ und crastinium „Morgen“ zusammengesetzt: „Ich mach‘ es morgen…“ haben wir sicherlich alle schon mal gesagt, um unsere Aufgaben zu vertagen. Aber dies führt oft zu einem anhaltenden und fast unerträglichen Schuldgefühl.

Warum verschieben wir unsere Vorhaben überhaupt? Warum ist es so schwer, die kleine Dinge zu erledigen, die unser Leben erleichtern können? Die uns zu besseren und qualifizierteren Personen machen können? Mel Robbins, Motivationscoach und Autorin des Buches „die 5-Sekunden-Regel“, behauptet, der Grund dafür sei der Aufbau unseres Gehirns. Unser Gehirn solle uns davon abhalten, Dinge zu tun, die uns „gefährden“ können. Seine Hauptaufgabe sei es, uns am Leben zu erhalten. Die Idee, unsere Träume zu verwirklichen, erscheint uns oft einschüchternd und beängstigend, sodass wir lieber davonlaufen. Ungewiss in ihrem Ausgang, ungewiss in der Tatsache, ob wir es wirklich schaffen können, sie zu erfüllen, stellen unsere Träume für unser Gehirn eher ein Risiko dar. Aber sind wir tatsächlich gefährdet oder nur herausgefordert?
Träume brauchen Risikobereitschaft
Die überwiegende Mehrheit von uns glaubt, was uns fehlt, ist Motivation. Das ist jedoch nicht wahr. Wie bereits gesagt liegt es vielmehr an der Art und Weise, wie unser Gehirn verknüpft ist. Sie spricht dagegen, Dinge zu tun, die als gefährlich, unheimlich oder schwer gelten.
Um sich zu verändern, um all die Dinge, die man im Leben erreichen möchte, zu verwirklichen, muss man jedoch Aufgaben erledigen, die schwierig, unsicher oder bedrohlich sind. Um das wofür man träumt wahr werden zu lassen, muss man bereit sein, Risiken einzugehen.
Gut, wir können keine Ereignisse im Leben vorbestimmen; manchmal kommt es, wie es will. Aber wir können auswählen, worauf wir uns konzentrieren möchten. Wir können überlegen, was sie für uns bedeuten werden und wir können entscheiden, was wir dagegen tun müssen. Diese drei Entscheidungen bestimmen unser Leben.
„Unentschlossenheit ist der Dieb der Gelegenheit“ – Jim Rohn
Wir können immer eine Entscheidung treffen, sogar wenn es schwierig ist. Das liegt unter unserer Kontrolle und Handlungsfreiheit. Bei jemandem zu bleiben, obwohl er einen schlecht behandelt, ist eine Entscheidung. In einem Job zu arbeiten, der einen unglücklich macht, ist eine Entscheidung. In einem Körper zu leben, der einen nicht stolz macht, ist auch eine Entscheidung.
Es ist unser Job, uns zu motivieren und anzutreiben. Da das nicht immer einfach ist, bleiben wir allzu oft unentschlossen und verharren in unseren Gewohnheiten. Aber wie Jim Rohn (Unternehmer und Motivationstrainer) einmal sagte: „Unentschlossenheit ist der Dieb der Gelegenheit. Unentschlossenheit heißt: die Tür ist noch zu, und was sein kann, wird später sein oder eben nie.“
Um Unentschlossenheit zu vermeiden, müssen wir unsere Komfortzone verlassen. Dann können wir eine Entscheidung treffen und in Aktion treten. Die 5-Sekunden-Regel ist ein wahrer Feind der Unentschlossenheit. Wenn wir sie einhalten, können wir unserem ängstlichen Gehirn die Stirn bieten. In der Theorie funktioniert sie so: Wenn wir den Impuls haben etwas zu tun, sollten wir es innerhalb von fünf Sekunden machen— sonst übernimmt das Gehirn die Führung und redet uns alle guten Vorhaben wieder aus.

Raus aus der Komfortzone
Laut Robbins habe der Aufschub von Aufgaben nichts mit Faulheit oder Unfähigkeit zu tun, sondern vor allem mit der Macht unserer schlechten Gewohnheiten.
In Zeiten der Quarantäne können wir neue Gewohnheiten schaffen: Versuch ab morgen früher aufzustehen oder die Schlummertaste nicht zu drücken, mach dein Bett und trink 6-8 Gläser Wasser jeden Tag. Es klingt doch einfach aber es geht eigentlich darum, Dich selbst zu disziplinieren. Wenn Du das geschafft hast, geh noch einen Schritt weiter: nimm mehr Gemüse und Obst in deine Ernährung auf, trainiere mindestens 15 Minuten pro Tag, reinige die Wohnung und beginn endlich mit der vertagten Aufgabe, die schon so lange darauf wartet, erledigt zu werden.
Es mag zunächst schwierig sein, aber hör nicht auf. Was Dir bequem vorkommt, kann Dich in deine alten Muster zurückwerfen und den Stillstand wieder aktivieren. Sich unwohl zu fühlen ist der einzige Weg, um zu wachsen. Arbeite an deinem Verhalten, überwinde die schlechten Gewohnheiten und fange mit neuen Herausforderungen an.
Setz Dir Ziele, die Dich anspornen und Dich davon überzeugen, dass Du es schaffen willst und kannst.
Schule dein Gehirn um und werde vom Autopilot zum Entscheidungsträger. In nur 5 Sekunden kann eine Idee zur Handlung werden.
Nur 5 Sekunden verändern Dein Leben
Selbstdisziplin ist, für alles was wir tun, notwendig. Sie hilft uns, Ergebnisse zu erzielen und unsere Aufgaben zu erledigen. Sie kann unser motivierender Begleiter werden, in dem Vorhaben, unsere Träume wahr werden zu lassen.
Natürlich gibt es Tage, an denen wir uns nicht wohl fühlen, an denen wir am liebsten zurückkehren würden, zu den alten Gewohnheiten und dem Satz „Das mach ich morgen“, der uns so leicht über die Lippen kommt. Wenn wir aber unser Geist ändern und der Unentschlossenheit entgegentreten, werden wir Selbstdisziplin lieben lernen und ihre vielen Vorzüge entdecken.
„Wer bis 5 zählen kann, kann auch sein Leben verändern“ — Mel Robbins.
So: was hast Du heute vor? Welche Aufgabe wirst Du erfüllen? Tritt denn in Aktion in:
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