f1rstlife

Und was denkst du?

  • Startseite
  • Über uns
    • Redaktion
    • Stiftung
      • Machen Sie mit!
      • Spenden Sie!
  • Mitmachen
  • Newsletter
  • Spenden
  • Kontakt
  • Workshops
  • Engagement
  • Lifestyle
  • Sport
  • Religion
  • Unterwegs
  • Meine Zukunft
  • Politik
  • Job & Geld
  • Kultur
  • Liebe & Sexualität
Aktuelle Seite: Startseite / Religion / Religion als Antwort auf religiösen Extremismus

Religion als Antwort auf religiösen Extremismus

2. April 2017 von Barbara Riedel 1 Kommentar

Im vergangen Jahr wurde viel darüber geschrieben und diskutiert, ob Religion die Ursache allen Übels ist. Ob sie die Verantwortung für den Krieg in Syrien trägt und sie der Grund ist, weshalb der IS überhaupt entstand. Religion als Opium des Volkes sozusagen. Am besten solle sie ganz abgeschafft werden. Sie sei im 21. Jahrhundert ohnehin überholt. Eine Lösung ist dies jedoch nicht, das Gegenteil hingegen könnte eine sein. Ein Kommentar.

Bild: flickr.com / Anders Adermark, CC BY-NC 2.0

Im Namen Gottes wurde schon immer gemordet, ganz gleich von welcher Religion wir sprechen. Der Islam, der wie es scheint aktuell vermeintlich das Monopol an Gewaltverbrechen aller Religionen besitzt, war und ist nicht die einzige. Auch Christen können sich davon nicht freisprechen. So liegt es nahe, die Religionen zum Sündenbock zu machen. Sind sie doch der Grund für Millionen von Morden. „Weniger Religion“ heißt bei manchen nun die Forderung. Oder etwa nicht?

Den Religionen den Kampf anzusagen erscheint als die nächstliegende Lösung. Gäbe es keine Religionen, so würden auch keine Kriege in ihrem Namen stattfinden. Logisch. Doch so einfach ist der Sachverhalt nicht. „Weniger Religion“ würde heute die strikte Trennung von Kirche und Staat bedeuten. In Frankreich geschah dies bereits 1905. Religion soll Privatsache sein, weshalb sich die Regierung der Neutralität gegenüber allen Glaubensgemeinschaften verpflichtet. Dies beinhaltet nicht nur, dass keine staatlichen Mittel bereit gestellt werden, sondern auch das Verbot des Tragens von religiösen Symbolen in staatlichen Einrichtungen.

Situation in Deutschland

In Deutschland findet keine strikte Trennung von Kirche und Staat statt, wie dies in Frankreich der Fall ist. Dennoch sind Muslime, was finanzielle Unterstützung angeht, nicht gleichberechtigt. Christen zahlen die Kirchensteuer und Juden die Kultursteuer. Von diesen Einnahmen können unter anderem Gotteshäuser errichtet werden. Muslime hingegen zahlen keine solche Steuer und dürfen auch keine erheben. Dies ist einer der Gründe, weshalb Moscheen meist von der Türkei oder Saudi Arabien finanziert werden. Zudem sind Imame Ehrenamtler oder sie reisen aus dem Ausland ein.

Saudi-arabische Imame kennen die Lebensumstände in Deutschland nicht ausreichend genug, Ehrenamtler hingegen sind nicht ausgebildet. Diskriminierung in Form eines Kopftuchverbots, wie dies seit Jahren diskutiert wird, und das Verbot muslimischer Bestattungen, die ohne Sarg stattfinden, führen zur Ausgrenzung. All dies kann den Weg in den Extremismus unterstützen.

Mehr Religion

Auf diese konkreten Beispiele bezogen meint „mehr Religion“ auch den Gedanken, dem Islam finanziell mehr Gleichberechtigung zukommen zu lassen. Könnte ein Moscheebau ohne Gelder aus Saudi Arabien auskommen, schwindet auch dessen Einfluss. Gleiches ist übertragbar auf Imame. Deren Ausbildung muss auch hier möglich sein, um die freiheitlich-demokratische Grundordnung und deren Verbindung mit dem Islam zu stärken. Der Islam ist ein Teil Deutschlands, wenn man ihm die Möglichkeit dazu einräumt. Der Weg weg vom Laizismus hin zur gleichwertigen Anerkennung aller Glaubensgemeinschaften ist ein erster Schritt in die richtige Richtung. Wenn man nicht möchte, dass Parallelgesellschaften in Deutschland entstehen und sich Geflüchtete stattdessen integrieren, muss ihnen auch eine Chance dazu gegeben werden. Dies kann nur funktionieren, wenn deren Religion respektiert wird, auch vom Staat.

„Mehr Religion“ ist jedoch nicht nur die Aufgabe des deutschen Staates. Es ist die Aufgabe eines jeden Gläubigen. Findet Gemeinsamkeiten, sucht nicht nach Unterschieden, wo vielleicht keine sind. Lasst Religion nicht nur ein Teil des Problems sein, sondern ein Teil der Lösung. Es muss sich zurückbesinnt werden, auf die positive Funktion der Religion. Auf Hoffnung, Liebe, Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Frieden. Diese Grundsätze findet man im Islam, im Christentum, im Judentum und allen anderen Glaubensgemeinschaften. Religion sollte nicht nur die Last der Verantwortung für Krieg und Gewalt auf ihren Schultern tragen, sondern stattdessen positive Gefühle bündeln.

„We found love“

Das ist es doch, was Religion zu schaffen vermag. Liebe, Geborgenheit und Hoffnung an Orten zu finden, an denen es eigentlich nicht möglich erscheint. Die Welt ist oftmals ein grauenhafter Ort. Hier kommt die Religion ins Spiel. Sie gibt uns Sicherheit und die Hoffnung, an das Gute zu glauben, selbst wenn es aussichtslos erscheinen mag. „Mehr Religion“ bedeutet sich auf diesen Grundgedanken zurückzubesinnen. Ich selbst bin katholisch und habe christliche Grundwerte kennengelernt. Mittlerweile kann ich mich mit der katholischen Kirche als Institution jedoch nicht mehr identifizieren. Dennoch bin ich der Meinung, dass Religion es schafft, Dinge in Bewegung zu setzen und das „mehr Religion“ ein Teil der Lösung sein kann.


Hat Dir der Artikel gefallen? Dann hilf uns, gute Inhalte und jungen Journalismus zu unterstützen!
  • Bio
  • LinkedIn
  • Latest Posts
Barbara Riedel

Barbara Riedel

Barbara ist 1993 in Koblenz geboren und machte 2012 ihr Abitur. Seit 2014 studiert sie in Trier, um anschließend als Journalistin zu arbeiten. Sie möchte in jungen Menschen das Interesse an Politik wecken und deutlich machen, dass es heute mehr denn je zählt, sich mit dem Weltgeschehen auseinanderzusetzen.
Barbara Riedel
Barbara Riedel

Latest posts by Barbara Riedel (see all)

  • Corona: Hilft viel Berichterstattung überhaupt? - 14. Mai 2020
  • Who wants to be a feminist? - 19. März 2020
  • Entwicklung durch Entwicklungshilfe? - 11. September 2019
  • Was hat öffentlich-rechtlicher Rundfunk mit Demokratie zu tun? - 23. März 2019
  • Generation Y: Genug kommt von genügsam, beides liegt uns nicht! - 2. Juni 2017

Verwandte Artikel

  • Christentum und Islam: Das Feuer, das in allen brennt
  • Christentum und Islam: Das Feuer, das in allen brennt
  • Glaube ist nicht immer schlecht und intolerant
  • Glaube, Liebe, Hoffnung
  • Der Islam – eine aggressive Religion?
Twittern
Pin
Teilen8
8 Shares

Kategorie: Religion Stichworte: Christentum, Dialog, Frieden, Glaube, Islam, Liebe, Religion, Respekt, Würde

Newsletter

Barbara Riedel

Über Barbara Riedel

Barbara ist 1993 in Koblenz geboren und machte 2012 ihr Abitur.
Seit 2014 studiert sie in Trier, um anschließend als Journalistin zu arbeiten.
Sie möchte in jungen Menschen das Interesse an Politik wecken und deutlich machen, dass es heute mehr denn je zählt, sich mit dem Weltgeschehen auseinanderzusetzen.

Kommentare

  1. Gerch Simml meint

    2. April 2017 um 19:23

    Vielen Dank für den Artikel. Das mit der Kirchensteuer ist mir völlig neu und eröffnet mir auch einen völlig neuen Blick auf das Thema „Integration“.

    Erst vor wenigen Minuten ist bei der WELT ein passender Kurzbeitrag erschienen. Darin spricht die Integrationsbeauftragte der Union von einer Verfassungswidrigkeit und Ungleichbehandlung der Religionen wenn ein Gesetz extra für eine Glaubensgemeinschaft verabschiedet würde.

    https://www.welt.de/politik/deutschland/video163347063/So-koennte-ein-Islam-Gesetz-in-Deutschland-aussehen.html

    Antworten

Schreibe einen Kommentar Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Über uns

firstlife-Redaktion
Gutes bewegen in der Realität. [Weiterlesen]

Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren
Unser Newsletter enthält Informationen zu unseren Produkten, Angeboten, Aktionen und unserem Verein. Hinweise zum Datenschutz, Widerruf, Protokollierung sowie der von der Einwilligung umfassten Erfolgsmessung, erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Folge uns

Facebook

Like

Instagram

Follow

Twitter

Follow

Home | Über uns | Redaktion | Mitmachen | Die Stiftung | Kontakt | Impressum | Datenschutz