„Nachhaltige Produkte und Geschenke sind teuer“ – das denken viele Menschen. Doch das muss nicht so sein. Zum einen sind diese Produkte häufig viel langlebiger als andere, wodurch sich der zum Teil höhere Preis wieder gegenrechnet, zum anderen muss ein nachhaltiges Geschenk gar kein teures Produkt sein. Wie du deinen Liebsten zu Weihnachten eine besondere und trotzdem nachhaltige Freude machen kannst und diese möglichst umweltfreundlich verpackst, zeige ich dir in diesem Beitrag.
Verschenke gemeinsame Zeit
Gerade durch die Corona-Pandemie haben wir alle gemerkt, wie gut uns gemeinsame Zeit mit den Menschen, die wir lieben, tut. Wir nehmen uns im Alltag häufig viel zu selten Zeit für gemeinsame, besondere Aktivitäten. Das Wichtigste im Leben ist die Familie und gute Freunde, deshalb verschenke doch einfach „Zeit“.
Das kann zum Beispiel ein gemeinsamer Kinobesuch, ein Filmabend zu Hause, ein gemeinsamer Kochabend oder eine gemeinsame Wanderung sein. Es gibt sicherlich eine Aktivität, die euch verbindet und die ihr gerne gemeinsam macht. Überlege dir in Ruhe, was dein*e Beschenkte*r mal wieder gebrauchen könnte, um dem Alltagsstress zu entfliehen. Dies muss nicht teuer sein. Hauptsache, ihr habt Spaß zusammen und verbringt ein paar unvergessliche Stunden.
Pflanzen oder Samen verschenken
Pflanzen kannst du selbst ziehen oder Samen von deinen eigenen Blumen oder deinem geernteten Gemüse sammeln. Pflanzen und Samen sind ein Symbol der Kraft und der Natur. Sie bringen deinen Liebsten frische Luft, Freude und begrünen die aktuell etwas tristen Tage im Winter. Du kannst häufig günstig über Facebook-Gruppen oder „Ebay Kleinanzeigen“ hochwertige Samen und Ableger erwerben. Pflanzen müssen nicht teuer sein.
Am besten sind Pflanzen in Bio-Qualität, da sie dann nicht mit chemischem Dünger oder Pflanzenschutz behandelt wurden. Pflanzen aus dem Baumarkt sind häufig auch nicht so teuer und bringen zusammen mit einer kleinen selbstgebastelten Pflegeanleitung (findest du alles im Internet) definitiv Freude. Durch die Symbolik kann eine Pflanze auch ein romantisches Geschenk sein, zum Beispiel die Samen vom wunderschönen „Vergissmeinnicht“.
Zwei schöne Sprüche dazu:
„Einen Garten zu pflanzen, bedeutet, an morgen zu glauben.“ – Audrey Hepburn –
„Selbst wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch einen Apfelbäumchen pflanzen“ – Martin Luther –
Essen verschenken? – Ja, das geht!
„Essen geht immer“ hat schon meine Mutter gesagt. Das Nachhaltige am Essen verschenken, ist, dass du meistens weißt, was der*die andere gerne isst und damit wird dein Geschenk auf jeden Fall genutzt. Vielleicht findest du ja eine besondere Variante der Leibspeise oder kannst ein besonderes Rezept dazu richtig schön aufschreiben. Ich habe meinem Patenonkel zum Beispiel mal das Rezept von schwäbischen Klößen (von einer richtigen „Schwäbin“) besorgt und dazu einen Gutschein, dass wir dieses bei meinem nächsten Besuch gemeinsam kochen. Er liebt schwäbische Klöße und so hatten wir einen unvergesslichen Abend.
Du kannst auch herkömmliche Produkte selbst noch etwas auffrischen und so zu besonderen Geschenken gestalten. Dies ist nicht teuer! Ich habe folgendes schon selbst verschenkt:
1. Selbstgemachtes Kräuteröl
In kleine Fläschchen, zum Beispiel Rosmarin-Zweige vom Balkon gemeinsam mit roten Pfefferkörnern oder anderen Kräutern, die du gerne magst, mischen. Darüber dann beispielsweise Olivenöl gießen. Wichtig ist, dass alles bedeckt ist. Das sieht nicht nur richtig klasse aus beim Verschenken, sondern schmeckt auch besonders gut. Deine Beschenkten sollten vor der Nutzung die Kräuter raussieben.
2. Pesto
Pesto kannst du aus vielem machen, zum Beispiel aus dem Grün der Karotten, Bärlauch (wächst gerade leider nicht), Erbsen und vielem mehr. Das Internet ist voll von ausgefallenen Rezepten. Wichtig ist, dass alles ganz oben mit einer Schicht Öl bedeckt wird. So machst du es haltbar.
3. Schokolade
Du kannst „normale“ Schokolade ganz einfach bunt „aufpimpen“, indem du sie im Wasserbad schmilzt, auf ein Bleck mit Backpapier gießt und dann noch im flüssigen Zustand Toppings darauf verteilst. Dazu eignen sich verschiedenste Lebensmittel, wie zum Beispiel roter Pfeffer, Karamell, bunte Bonbons oder kleingemachte Kekse. Lass deiner Fantasie hier ruhig freien Raum. Wichtig wäre, dass du dich für faire und nachhaltige Schokolade entscheidest. Die Anbaubedingungen für Schokolade sind leider noch sehr schlecht.
4. Sirup
Ich liebe es, selbst Sirup herzustellen. Das geht leicht und schnell. Auch hier findest du unzählige Rezepte im Internet. Auf der Abbildung siehst du meinen Holunderblütensirup. Heiß in die Gläser gefüllt, hält er mehrere Monate. Ein ideales Geschenk für alle, die gerne süß mögen oder gerne Sekt trinken.
Selbstgemachte Plätzchen
Selbstgemachte Plätzchen sind immer besser (und auch günstiger) als aus dem Laden. Wie wäre es, wenn du deinen Liebsten dieses Jahr ein paar mitbringst? Du kannst dich selbst zu Hause austoben und deine Plätzchen in Schraubgläsern, statt Plastiktüten, verschenken. Noch eine kleine Schleife drum und fertig ist dein Geschenk. 😊
Besonderer Tipp: Viele Familien haben alte Traditionsrezepte. Frag doch mal die Oma, ob ihr da noch etwas einfällt aus der Kindheit deiner Eltern? Oder du probierst mal ein veganes Rezept aus und überraschst damit deine Liebsten.
Sind Bastelgeschenke nicht nur etwas für kleine Kinder?
Nein, definitv nicht! Meine Schwester bekam von mir Makramee zum Geburtstag und hat sich sehr gefreut. Selbstmachen ist viel günstiger als Gekauftes und die andere Seite merkt, dass du dir sehr viele Gedanken und Mühen gemacht hast. Du kannst viele großartige Produkte sehr einfach selbst herstellen, zum Beispiel aus Zeitungspapier, Holz oder Stoff. Außerdem können auch upgecycelte Sachen echt cool aussehen.
Wir haben meiner Mutter und meiner Schwiegermutter mal alte Autoreifen angemalt, in die sie dann Pflanzen gepflanzt haben. Du kannst auch eine günstige Glasvase oder einen Blumentopf mit Mosaiksteinchen zu einem ganz besonderen und einzigartigen Produkt machen, ohne viel Geld auszugeben.
Du möchtest doch etwas kaufen – so wird es nachhaltig
Man sagt immer als Spruch „das nachhaltigste Produkte ist das, was nie produziert wurde“. Natürlich kaufen und nutzen wir alle immer wieder Produkte, die neu gekauft wurden. Das ist auch in Ordnung. Zum einen kannst du beim Kauf deines Geschenks darauf achten, wo es her kommt. Im Laden um die Ecke zu kaufen, ist nachhaltiger als es zu bestellen und es dir einzeln aus China liefern zu lassen.
Wichtig ist auch immer, wie das Produkt hergestellt wurde und aus was es besteht. Da gibt es keine einheitliche Aussage zu. Da müsstest du dich vermutlich selbst ein bisschen durchs Internet schlagen. Es gibt inzwischen für alles eine nachhaltige Alternative. Nachhaltige Drogerieprodukte, wie ein schön riechendes Dusch-Fluff, findest du bei der Naturgerie. Nachhaltige und faire Kleidungslabels gibt es schon einige.
Warum du nachhaltige und faire Produkte verschenken solltest? Du schenkst deinem*r Beschenkten damit ein langlebiges Produkt, was weder der Umwelt noch dem Körper schadet. In herkömmlichen Drogerieprodukten und Kleidungsstücken sind zum Beispiel häufig Stoffe enthalten, auf die manche Menschen allergisch reagieren oder Plastik, was unserer Umwelt Schaden zufügt. Nachhaltig kann da im Vergleich teurer sein. Dafür sind die Produkte langlebiger und bringen uns keine unangenehmen Folgekosten.
Der Gutschein zur Sicherheit
Wenn du deine beschenkte Person länger nicht mehr gesehen hast oder dir unsicher bist, was wirklich gewünscht wird, ist der gute alte Gutschein immer eine passende Idee. Du kannst dabei auf nachhaltige Shops, wie den Avocadostore, die Naturgerie oder viele andere, zurückgreifen. Das nachhaltigste Geschenk ist das, was wirklich gebraucht wird. Bei einem Gutschein kannst du selbst genau entscheiden, wie viel Geld du gerade geben kannst. Zeig doch mit einem selbstgebastelten Gutschein, wie viel Gedanken du dir bei der Auswahl gemacht hast. Dann wird dein Geschenk auch persönlicher!
Verschenke Wald
Super nachhaltig wäre, deinem Beschenkten oder deiner Beschenkten Bäume oder sogar ein Waldgrundstück zu schenken. Es gibt inzwischen viele verschiedene Baumpflanzunternehmen. Achte darauf, wo gepflanzt wird und ob wirklich nachprüfbar ist, dass gepflanzt wurde. Bei der NABU-Stiftung „Nationales Naturerbe“ kannst du auch ganze Grundstücke verschenken, die dadurch in den Besitz der Stiftung gelangen und somit ewig geschützte Naturschutzflächen werden. Eigentlich haben wir doch alle genug Kram zu Hause. Mit so einem Geschenk verschenkst du Freude, Hoffnung und ein gutes Gewissen.
Nachhaltige und umweltfreundliche Verpackungen für deine Geschenke
Für die Verpackung für deine Geschenke gilt die grobe Faustregel: Am nachhaltigsten ist alles, was du bereits hast! Natürlich wäre es am nachhaltigsten, das Geschenk einfach gar nicht mehr einzupacken. Aber irgendwie macht das Auspacken ja auch Spaß. Ich zeige dir ein paar Wege auf, was du ohne schlechtes Gewissen nutzen kannst, um deine Geschenke schön zu verpacken.
Zeitungspapier
Die eigenen Geschenke in Zeitungspapier einzupacken, ist in Studentenkreisen schon richtig in. Schließlich ist es auch einfach sehr kostengünstig. Manchmal findet man eine besonders schöne Seite in der Zeitung oder kann die genutzte Zeitung noch bunt bemalen. Du sparst so nicht nur das Einkaufen von Geschenkpapier, sondern gibst deiner Zeitung auch noch ein neues Leben. Meistens sehen die Geschenke witzig aus. Gerade bei Büchern, finde ich, Zeitungspapier auch sehr passend.
Altes Geschenkpapier
Ich sammele nach der Auspack-Aktion altes Geschenkpapier, was noch gut aussieht, wieder ein. Gerade das Papier von großen Geschenken lässt sich noch kleiner schneiden. Ich habe schon seit Jahren kein neues Geschenkpapier mehr gekauft. Manche Menschen bügeln das alte Geschenkpapier sogar nochmal auf. Das mache ich nicht. Bei uns bleibt das Papier aber auch meistens gut erhalten.
Upcycling: Geschenkverpackung
Ich habe nach einer Anleitung aus dem Internet alte Seiten von einem Kalender zu kleinen Geschenkverpackungen gefaltet. Sie sind ideal für längliche Geschenke, wie Weinflachen oder Teepackungen, und sehen wirklich wunderschön aus.
Stoffbeutel oder Tücher
Auch eine ausgefallene und vor allem wiederverwendbare Idee zum Verpacken von Geschenken sind wiederverwendbare Stoffbeutel. Viele nähen sie sich selbst, wenn du das zeitlich nicht schaffst oder nicht kannst, gibt es solche auch im Internet zum Beispiel bei „Matopo Zero Waste“. Du kannst deine Geschenke auch in Schals oder Tücher einwickeln und deine Freunde und Familie bitten, dir diese danach wieder zurückzugeben. So kannst du diese jedes Jahr wieder benutzen und brauchst dir gar keine Gedanken mehr darum zu machen.
Cradle to Cradle Geschenkpapier
Für alle, die doch gerne „normales“ Geschenkpapier haben möchten, hätte ich folgende Idee: Ein besonderes Geschenkpapier ist das „Cradle to Cradle – Geschenkpapier“ (bekommst du zum Beispiel HIER). Cradle to Cradle bedeutet „von der Wiege zur Wiege“ und beschreibt ein Kreislaufprodukt. Das Produkt muss nachhaltig hergestellt sein und biologisch abbaubar beziehungsweise in seine Einzelteile wieder zersetzbar und neu verwendbar sein. Das bedeutet bei Geschenkpapier, dass es schadstofffrei bedruckt wurde und aus rein natürlichen Materialien besteht, wodurch es komplett zersetzbar ist.
Anmerkung: Alle hier genannten Unternehmen sind nach bestem Wissen und Gewissen vorgestellt. Ich bekomme dafür keine Provision und die Erwähnung ist nicht abgesprochen. Ich habe diese Unternehmen ausgewählt, weil ich sie selbst schon genutzt habe und während des Erstellens des Beitrags davon überzeugt war! Ich unterstützte am liebsten kleine Unternehmen, die sich viele Gedanken machen.
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