Nachhaltigkeit ist längst in aller Munde; immer mehr Menschen beschäftigen sich mit Themen wie Müllvermeidung, Bio-Lebensmitteln und Umweltschutz. Anstatt einfach nur weiter mit erhobenem Zeigefinger über Missstände zu informieren, kommen hier konkrete Ideen, wie man selber etwas für mehr Nachhaltigkeit tun kann.
Zu hohe CO2-Emissionen, Massentierhaltung, verschmutzte Strände und Meere: Die Liste der Missstände im Bereich Umwelt ist lang. Informationen hierzu erhält man auch an vielen Stellen; angefangen bei Vorträgen in Schulen, durch Info-Broschüren oder in den Medien. Aber wie sieht es aus mit praktischen Anleitungen, die jeder umsetzen kann? Denn es gibt tatsächlich viele Maßnahmen, die oft viel einfacher umzusetzen sind, als man vielleicht erst einmal annimmt. Dabei geht es in keiner Weise darum, sein Leben vom einen auf den anderen Tag umzukrempeln oder sich massiv einzuschränken. Es geht vielmehr darum, sich bewusst mit dem Thema Umwelt auseinanderzusetzen und mit einfachen Mitteln Gutes zu tun.
Hier also fünf Ideen, die einfach umzusetzen sind und einen guten Anfang auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit beim Einkaufen und Konsumieren bilden:
1. Weg mit Plastikflaschen
Fast jeder verwendet sie täglich: Plastikflaschen. Zwar werden sie zum Teil recycelt, jedoch entstehen immer noch Abfälle, die nicht verwertbar sind. Auch der Recycling-Prozess an sich ist sehr aufwändig und nicht überall nachhaltig. Hier gibt es eine sehr gute und plastikfreie Alternative: Edelstahlflaschen, die überall mit Leitungswasser aufgefüllt werden können. Man findet sie im Einzelhandel, in manchen Bioläden oder auch in Online-Shops. Wer wegen des Leitungswassers Bedenken hat: Die sind in den allermeisten Fällen unbegründet, im Zweifelsfall kann man sein Leitungswasser aber auch kontrollieren lassen.
2. Der gute alte Stoffbeutel
Noch bis vor kurzem hat man sie überall kostenlos erhalten, mittlerweile kostet sie meist ein paar Cent: die Plastiktüte. Ob Obst, Kleidung oder den gesamten Wocheneinkauf – für so gut wie alles gibt es die passende Plastiktüte am jeweiligen Stand oder der Kasse. Die Alternative hierzu sind Stoffbeutel. Der Öko-Look ist lange passé und sie passen zusammengefaltet in jede Jacken- oder sonstige Tasche. Sogar für Obst oder Brot gibt es in Bioläden oder Onlineshops entsprechende Beutel oder Netze, die man zu jedem Einkauf mitnehmen kann. Wenn der Einkauf also nicht in Rucksack oder Tasche passt oder besser getrennt transportiert werden sollte (niemand möchte seine Tomaten vorpüriert aus dem Rucksack holen), sind Stoffbeutel eine tolle Möglichkeit, Verpackungsmüll einzusparen.
3. Das eigene Einkaufsverhalten beobachten und Bestände analysieren
Dieser Schritt bildet die Grundlage für weitere Veränderungen. Hier wird zunächst vor allem das Bewusstsein für den eigenen Verbrauch geschärft. Eine Möglichkeit ist zum Beispiel, während ein oder zwei Wochen über alle Einkäufe Buch zu führen und so darauf zu achten, was man gekauft und tatsächlich verbraucht hat. So gewinnt man einen guten Überblick darüber, wo Verbesserungspotenzial besteht. Auch die vorhandenen Bestände einmal genauer zu betrachten, kann sehr sinnvoll sein. Oft stellt man fest, dass viele Lebensmittel schon seit längerem irgendwo hinten im (Kühl-)Schrank lagern oder vielleicht sogar mehrfach vorhanden sind.
4. Lebensmittelverschwendung reduzieren
Die Zahl ist erschreckend: Im Durchschnitt wirft jeder pro Jahr 80 kg Lebensmittel weg. Ein erster Schritt ist an dieser Stelle, auf Vorrat Gekauftes oder alte Bestände zu verwenden und auch neue Einkaufe mit diesen zu kombinieren. Insbesondere natürlich geht es um solche Lebensmittel oder auch Reste, die vielleicht in Kürze ablaufen oder gerade erst abgelaufen, aber noch genießbar sind. (Immer daran denken: „Mindestens haltbar bis“, nicht: „sofort tödlich ab“).
Im nächsten Schritt hilft es, seine Einkäufe gezielter durchzuführen: Sich vorher genau zu überlegen, was man beispielsweise während einer Woche benötigt und alles besser aufeinander abzustimmen, beugt Spontan- oder „Vorsichtshalber mal mitnehmen“-Käufen, die im Nachhinein doch nicht konsumiert werden, vor. Auch Sonderangebote, die man nicht wirklich benötigt, sollte man liegen lassen. Ein weiterer ganz simpler Trick: Obst und Gemüse kaufen, das kleine Fehler und Flecken hat oder einfach nicht so schön aussieht. Viele Käufer lassen diese eigentlich guten Lebensmittel liegen und am Ende landen sie im Müll.
5. Lebensmittelauswahl
Sobald die alten Bestände reduziert werden und wurden, kann man nun das eine oder andere Neue ausprobieren. Hier ist vielleicht schon etwas mehr Eigeninitiative gefordert: Auf ein paar Produkte verzichten, Alternativen finden und Informationen zu den Möglichkeiten sammeln, bringt einen gewissen Aufwand mit sich. In jedem Falle gibt es bei den Lebensmitteln zahlreiche Möglichkeiten, auf mehr Nachhaltigkeit zu achten: Bio-Produkte anstelle der „konventionellen“; regionale und saisonale Ware; weniger Produkte kaufen, die Palmöl enthalten; statt des in Plastik verpackten Dreierpacks Paprika einzelne kaufen und im Stoffbeutel transportieren; weniger Fleisch konsumieren. Viele Bauern bieten außerdem sogenannte Bio-Kisten mit regionalem und saisonalen Obst und Gemüse an, die wöchentlich geliefert werden. Hier gilt es, auszuprobieren und herauszufinden, was einem selbst am meisten zusagt.
Manchmal sind etwas Zeitaufwand und die Bereitschaft gefragt, sich aus Gewohnheiten hinaus zu bewegen und Neues auszuprobieren. Doch am Ende lohnt es sich – und schließlich trägt jeder ein Stück weit Verantwortung dafür, die Umwelt gut zu behandeln und zu schützen.
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