Zu Hause indisch kochen ist gar nicht so schwer, beweist die Fernsehmoderatorin. Sie steht nicht nur gerne vor der Fernsehkamera, sondern auch vor dem Herd. Der Tisch ist gedeckt, roter Tüllstoff erstreckt sich auf dem 10-Personen-Holztisch und Kerzenlicht flackert in Teelichtern im orientalischen Stil. Bunt ist die Deko, so farbenfroh wie die Illustrationen im Kochbuch der 42-Jährigen. Im Buch posiert Webb mit indischem Gewand, heute tritt sie die Kochsession im Dienste ihrer Neuveröffentlichung mit lilafarbenem T-Shirt mit glitzerndem schwarzen Kragen und lockigen Haaren an. Bevor es losgeht, nimmt sie sich eine Haarklammer und steckt ihre Haare elegant zurück. Jetzt kann gekocht werden.
„Bis zu zehn Gerichte an einem Wochenende“
Die Moderatorin räumt zu Beginn mit einem Vorurteil auf, während sie an der Küchenzeile lehnt: „Indische Küche ist nicht immer scharf.“ Für sie kann es jedoch nicht scharf genug sein. „Ich hatte schon als Kleinkind eine Chilischote anstatt eines Schnullers“, scherzt Webb. Indisch kochen heißt für die gebürtige Londonerin: Gewürze in Öl richtig anbraten. Das gelinge vor allem dann, wenn man die Gewürze vorab in einer Tasse mit Wasser anrühre und dann erst in Öl kippe. Schon als Kind hat Webb die wabernden indischen Kochdüfte zu Hause eingeatmet und indische Mahlzeiten genossen. Ihre Mutter Mia lernte vor 40 Jahren die indische Küche lieben, durch ihren britisch-indischen Mann, der mit 19 Jahren nach England kam. Seit jeher nimmt die indische Kochkunst einen großen Teil in Karen Webbs Leben ein, die sie auch an ihre beiden Kinder, zwei und vier Jahre alt, weitergibt. Nun war es an der Zeit die traditionsreiche Küche und all die verbundenen Erinnerungen zu bündeln.
Die indischen Lieblingsgerichte hat sie von der Familie ihres Vaters zusammengetragen. Per E-Mail und Facebook sind die Rezepte nur so hereingeflattert. Gemeinsam machten sich Mutter und Tochter ans Kochen und Ausprobieren der Vorschläge. Nur die besten Rezepte schafften es schlussendlich ins Kochbuch. Das Kochen gemeinsam mit ihrer Mutter aus Oberbayern war nicht nur ein Genussstreifzug, sondern ebenso eine Reise in die Vergangenheit. Mia erzählte viel von früher. Die Moderatorin der Boulevardsendung „Leute heute“ erinnert sich an die Autofahrten in den 70ern nach England. Der Kofferraum des Mercedes war jedes Mal auf der Rückfahrt bis oben hin voll mit Gewürzen. Bis zu zehn Gerichte an einem Wochenende zauberten Mia und Karen in der heimischen Küche, dann waren die Favoriten gefunden.
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