Tag für Tag schreiben wir Nachrichten: In Chats auf Facebook, WhatsApp oder auf unserem Handy. Einige benutzen den Kurznachrichtendienst Twitter, um Freunde und Follower über die Geschehnisse des Alltags zu informieren. Und wenn es für mehrere Wochen in den Urlaub geht, möchten Vater und Mutter benachrichtigt werden, ob alles nach Plan läuft. Das Wort „Nachricht“ sowie abgeänderte Verbformen bestimmen unsere Zeit und auch für Journalisten ist die Nachricht etwas Alltägliches.
In Praktika oder journalistischen und sprachwissenschaftlichen Studiengängen ist die Nachricht meistens die erste Darstellungsform, die den angehenden Berichterstattern beigebracht wird. Doch was gilt es beim Verfassen einer Nachricht zu beachten? Grundsätzlich übertrifft sie in ihrer Länge selten 500 bis 700 Zeichen. Wächst eine Nachricht mit zunehmender Zeit durch neue Informationen, Fakten und Zitate, so wird aus einer kurzen ersten Meldung Schritt für Schritt ein ausführlicher Bericht.
Zurück zu den Merkmalen einer Nachricht. Diese zeichnet sich neben ihrer Kürze auch dadurch aus, dass sie zu den sachlichen, objektiven Darstellungsformen im Journalismus zählt. Eine eigene Meinung oder persönliche Einschätzungen haben in einer Nachricht nichts zu suchen. Vielmehr geht es darum, dem Leser alle wichtigen Informationen knapp zu vermitteln. Hilfreich für angehende Journalisten ist dabei eine Eselsbrücke: die W-Fragen. Darunter werden alle Fragewörter zusammengefasst, die mit dem Buchstaben „W“ beginnen. Wer hat was, wann, wo, wie und warum getan. Wer diese Fragen innerhalb weniger Zeilen beantwortet hat, ist auf einem guten Weg eine solide Nachricht zu verfassen.
Wichtig ist es auch für erfahrene Journalisten, die bereits frei oder fest in Redaktionen arbeiten, die Bedeutung der Nachricht nicht zu unterschätzen. Sie ist das grundlegende Element in allen Medien, ob Print, TV, Radio oder Online. Außerdem garantieren auch 100 geschriebene Meldungen nicht, dass die 101. Nachricht perfekt wird. Leichtsinnigkeit ist insbesondere bei einer Darstellungsform, die eine derartige Präzision benötigt, absolut deplatziert. Diese große Bedeutung der Nachricht wird auch von der Wissenschaft betont. Sowohl Andreas Elter und Stefan Raue in ihrem Werk „Politik. Basiswissen für die Medienpraxis“, als auch Susanne Fengler und Bettina Vestring in ihrer Publikation „Politikjournalismus“ widmen der Nachricht als elementare Einheit des Journalismus ein gesamtes Kapitel.
Zusammenfassend lässt sich folglich sagen, dass die Nachricht trotz ihrer Kürze eine besondere Rolle im Journalismus einnimmt. Sie zeichnet sich durch ihre knappe Form und die Beantwortung der wichtigsten Fragen in wenigen Zeilen aus. Unterschätzt werden, darf sie nicht.
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