Stressreaktionen befähigen dich eigentlich dazu, besondere Situationen zu bewältigen. Doch häufig stehen wir unter Dauerstress, können gar nicht mehr abschalten und haben deshalb Probleme, uns auf das Wesentliche zu konzentrieren. Wie du diesem Kreislauf entkommst und wieder zu einem entspannteren du findest, erfährst du hier.
1. Stress erkennen
Wenn gerade viel zu tun ist, hechte ich schnell von einer Aufgabe zur nächsten. Dabei komme ich oft an einen Punkt, an dem ich gedanklich häufig schon vorarbeite oder das gerade Geschehene immer wieder durchgehe und kritisch begutachte. Durch diese dauerhafte Beschäftigung mit Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft bin ich voll ausgelastet und spüre nicht mehr, dass ich den Bezug zu mir selbst verliere. Ich werde stetig kritischer mit mir und mache mir gleichzeitig Sorgen, was kommt und ob dieses oder jenes am Ende wirklich klappt.
Diese Grübelei braucht dann auch meine Freizeit auf und nimmt mir jede Möglichkeit, eine echte Pause zu machen und die Situation etwas distanzierter betrachten. Dass ich mich in einer dauerhaften Anspannung befinde, fällt mir daher meist erst auf, wenn sich körperliche oder seelische Reaktionen zeigen. Diese können bei jedem etwas anders auffallen. „Klassiker“ sind dabei Bauchschmerzen, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Nervosität oder Gereiztheit. Fallen dir diese Symptome auf, solltest du dringend etwas unternehmen. Die folgenden Tipps sollen dir dabei helfen.
2. Achtsamkeit einüben
Achtsamkeit bedeutet, auch mental im Hier und Jetzt zu leben. Wenn du diese Methode beherrschst, dann fallen die Aspekte der Grübelei über die Vergangenheit und Zukunft weg. Dein Gehirn muss sich also nicht permanent mit vielem beschäftigen, worauf du letztendlich sowieso nur sehr wenig Einfluss hast. Um eine achtsame Haltung einzunehmen, musst du mental zur Ruhe kommen.
Dazu eignen sich besonders Meditation, Yoga oder der „Body Scan“, bei dem du deinen Körper wahrnimmst und dich auf die einzelnen Körperteile von den Zehen bis zum Kopf fokussierst und sie so spüren lernst. Diese Methoden benötigen relativ viel Zeit auf einmal, aber du kannst auch einmal die Woche einen längeren Achtsamkeitsblock, wie Meditation, einschieben und dir zusätzlich „Zeitinseln“ in den Alltag einbauen.
Beim Frühstück kannst du, statt schonmal deine Emails durchzugehen, dich ganz auf dein Brötchen fokussieren. Wie du es kaust, wie es schmeckt, wie du nach und nach spürst, wie dein Magen sich füllt und das Hungergefühl verfliegt. Auch beim Weg zur Schule/Uni/Arbeit kannst du, statt schon mental die kommenden Aufgaben durchzugehen, ganz bewusst atmen, die Luft spüren und wahrnehmen, wie dein Brustkorb sich hebt und senkt. Auf diese Weise entkommst du deinem Alltagsstress und lernst gleichzeitig, dich wieder wahrzunehmen. Diese Methode vereinfacht es, Stress frühzeitig zu erkennen.
3. Stressfallen umgehen
Neben der Reduzierung von Stress durch Ruheinseln und einer verbesserten Achtsamkeit solltest du auch an der Vermeidung deiner persönlichen Stressfaktoren arbeiten. Natürlich lässt sich nicht alles ändern. Aber du kannst durch eine stärkere (schriftliche) Strukturierung deiner To-Dos in „wichtig“, „weniger wichtig“ und „ziemlich unwichtig“, deine täglichen Aufgaben reduzieren und schaffst Zeit, um dich mehr auf deine Prioritäten konzentrieren zu können.
4. Nimm dir Zeit
Du wirst Stress nicht abschaffen können. Es wird immer Phasen geben, in denen du mit Überforderung kämpfst. Durch eine gute Struktur und die Fähigkeit, zumindest kurz „wieder runterzukommen “, kannst du nach Lösungen suchen. Mache dir dabei immer wieder bewusst, dass nicht jetzt alles besser werden muss, sondern dass Veränderung Zeit braucht und dass es in Ordnung ist, sich diese zu nehmen.
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