Zuhause – ist es ein Ort oder ein Gefühl? Für mich ist es beides und vielleicht noch etwas mehr als das. Zuhause ist ein Gefühl, das Menschen untereinander für sich schaffen. Es könnte nicht bedeutsamer sein als jetzt, für die vielen Menschen, die aus ihrer gewohnten Heimat fliehen mussten und auf der Suche nach einem neuen Zuhause sind.

Auf der Suche nach einem neuen Zuhause
Die Flüchtlingskrise ist noch immer topaktuell. Das bedeutet, dass noch immer tausende Menschen ihre Heimat in der Hoffnung verlassen, Frieden und Glück woanders zu finden. Dabei werden viele Familien voneinander getrennt. Menschen, die ihr bisheriges Leben in ihrer Heimat verbracht haben, müssen diese nun verlassen, weil es zu gefährlich geworden ist, dort weiterhin zu leben. Viele haben alles verloren – ihren Job, ihre Bildungsmöglichkeit, Freunde, Familienmitglieder, ihr Zuhause. Sie nehmen unvorstellbare Risiken auf sich, um ihr Herkunftsland, das ihnen einst ein Gefühl von Geborgenheit und Heimat gab, auf der Suche nach Sicherheit zu verlassen. Wenigen gelingt diese Flucht unversehrt, viele sterben sogar auf ihrem Weg nach Europa. Andere, die es geschafft haben, werden zurückgewiesen.
Wir gegen sie
Mittlerweile haben viele Flüchtlinge Deutschland erreicht und hoffen darauf, von uns an- und aufgenommen zu werden. Sie hoffen auf eine neue Chance, ein friedliches Leben führen zu können, nachdem sie ihr ehemaliges Zuhause verlassen mussten. Viele von uns in Deutschland können sich gar nicht vorstellen, was die hier ankommenden Flüchtlinge durchgemacht haben. Wir können es uns meist nicht vorstellen, was es bedeutet, täglich in Angst zu leben. Die Generation, die noch den Zweiten Weltkrieg miterleben musste, ist wohl die einzige, die dieses Gefühl kennt.
Rechtspopulistische Parteien hetzen gegen die ankommenden Flüchtlinge. Sie nähmen uns unsere Jobs weg, seien unzivilisiert, kriminell und dumm. Es ist unbeschreiblich traurig zu sehen, dass ein bemerkenswerter Teil unserer Gesellschaft diesen Hassparolen glaubt, so ungerechtfertigt diese auch sind. Es erinnert doch gar an die nationalsozialistische Zeit in Deutschland. Hass ist definitiv keine Lösung und hat noch nie zu Frieden geführt. Doch woher kommt dieser Fremdenhass überhaupt?
Angst vor dem Unbekannten
Viele sind skeptisch, gegenüber dem, was anders ist, als sie es selbst kennen. Sie leitet die Angst vor dem Unbekannten. Zu oft benutzen rechtspopulistische Parteien genau diese Angst zu ihren Gunsten. Mit dieser Angstpolitik schaffen es ausländerfeindliche Parteien, viele Menschen – und somit Wähler – für sich zu gewinnen. Einen wirklichen Lösungsansatz für die Krise haben sie jedoch nicht. Es wird schlicht behauptet, dass mit der Abschiebung von Flüchtlingen und Schließung der Grenzen, alle Probleme gelöst seien. Da dies eine wohl sehr einfache und bequeme Lösung zu sein scheint, glauben viele Menschen das auch. Sich mit der Problematik tatsächlich auseinander zu setzen und vielleicht sogar einmal mit Flüchtlingen persönlich in Kontakt zu kommen, wäre durchaus aufwendiger. Es könnte allerdings helfen, die Angst vor dem Unbekannten zu mindern.
Die einzige Lösung ist, aufeinander zuzugehen. Wir können Menschen, die ihr Zuhause verlassen mussten, helfen hier bei und mit uns ein neues zu finden. Wir können uns entscheiden unsere Türen zu verschließen oder zu öffnen. Doch vor allem die Vergangenheit lehrt uns, dass Toleranz, Verständnis und Offenheit der Weg zu einem friedlichen Miteinander sind. Vielleicht hilft es sich zu fragen: Was würden wir uns in ihrer Situation wünschen?
Philip und Marieke haben genau mit dieser Idee ein Projekt geschaffen, bei dem sie ankommende Flüchtlinge und Touristen in Griechenland einluden, sich auf einer Bank gegenseitig Fragen zu stellen und miteinander zu reden. Was daraus entstanden ist, könnt ihr euch hier in ihrem 20-minütigen Film anschauen.
Mehr zum Projekt erfahrt ihr auf: www.theislandofalltogether.com
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