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Aktuelle Seite: Startseite / Politik & Gesellschaft / Wie gehe ich mit Terrorangst um?

Wie gehe ich mit Terrorangst um?

28. Dezember 2016 von Andrea Schöne Kommentar verfassen

Terror, Trauer und auch Angst umschatteten die letzten Tage vor Weihnachten. Am 19. Dezember wurden zwölf Menschen bei einem Terroranschlag auf einen Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz in Berlin ermordet. Um die 50 Menschen wurden verletzt. Was löst ein Terroranschlag dieser Art in Deutschland aus und wie geht man mit der Terrorangst am besten um? Gedanken von Andrea Schöne.

© Pixabay
© Pixabay

Terror in Paris. In Istanbul. In Brüssel. Terroranschlag in Orlando. Würzburg. Amoklauf in München. Terroranschlag in Ansbach. Terror in Berlin. Das vergangene Jahr 2016 war ohne Zweifel vom Terror geprägt.

Wie mich der Terror persönlich betraf

Ich bin mit der Terrorgefahr schon öfter selbst in Berührung gekommen. Eine Freundin war bei den Pariser Anschlägen vor Ort, zwei Freunde von Bekannten von mir sind ermordet worden und ich habe vorher noch bei der Suche geholfen. Das Gefühl zu wissen, dass sie tot sind und nie wieder kommen, war lähmend. Ich wusste nicht wie ich mit dieser Situation umgehen sollte. Die vielen Toten haben für mich durch die zwei Menschen, denen ich vergeblich versucht hatte zu helfen, ein Gesicht bekommen.

Als das Leben in Brüssel eine Woche lang still stand, war eine Freundin von mir für ein Praktikum vor Ort und ich hatte Angst um ihr Leben.

In der Osterwoche war ich in Rom und wurde schon am Bahnhof Roma Termini von Soldaten mit Maschinengewehren begrüßt. Ein eiskalter Schauer lief mir dabei über den Rücken. Wie groß würde die Terrorgefahr um Ostern in Rom wohl sein? Drei Tage später gab es einen Terroranschlag auf dem Flughafen in Brüssel.

Ich versuchte den Gedanken zu verdrängen, ob Freunde und Bekannte von mir persönlich betroffen sein könnten. Dafür musste ich dem Anblick von Soldaten, die ihr Maschinengewehr auf mich richten, am gleichen Tag im Kolosseum ertragen. Viele meiner Freunde waren um meine Sicherheit sehr besorgt, denn ein Terroranschlag an Ostern in Rom ist nicht unwahrscheinlich.

Auch auf dem Weltjugendtag in Krakau begegnete ich ernst mehreren Hundertschaften von Soldaten. Krakau war zu dieser Zeit vermutlich die höchste Sicherheitszone in ganz Polen.

Das letzte Mal sah ich Soldaten mit Maschinengewehren auf dem Flughafen in München. Ich flog nach Israel, erlebte zum ersten Mal die hohen Sicherheitsvorkehrungen und wie alltäglich für die Israelis Soldaten und Maschinengewehre sind. Einen Tag vor meinem Abflug brannte Haifa, man vermutete hinter den Bränden einen Terroranschlag.

Und nun gab es einen Terroranschlag in Berlin…

„Wir müssen weitermachen, sonst haben die Terroristen gewonnen.“

Diesen Satz hörte ich seit den Anschlägen in Paris am 13. November 2015 immer wieder. Die letzten Tage habe ich ihn vor allem in Kommentaren bei Facebook gefunden. Die Menschen wollten sich nicht einschüchtern lassen und nun „erst recht“ auf Weihnachtsmärkte gehen. Mir persönlich war die Lust auf Weihnachtsmarkt vergangen, nachdem so viele Menschen gewaltsam gestorben sind. Auch wenn es ein Unfall gewesen wäre, hätte dies nichts an meiner Meinung geändert. Wenige kommentieren, dass sie Angst hätten auf einen Weihnachtsmarkt zu gehen. Diese Kommentare wurden vor allem abgeschmettert; Verständnis für die Angst oder Akzeptanz gab es meist keine.

Da musste ich an eine Freundin denken, die wegen persönlichen Erfahrungen in solchen Zeiten große Plätze meidet. Ich kann sie gut verstehen. Nach den Anschlägen in Paris ging es mir selbst schlecht. Ich hatte Bedenken, mich auf großen Plätzen aufzuhalten; konnte kaum schlafen, weil mir die Bilder nicht aus dem Kopf gingen. Trotzdem habe ich weiterhin meinen Alltag gelebt. Von vielen meiner Freunde bekam ich leider für meine Ängste kein Verständnis. Wir müssen weitermachen, sonst haben die Terroristen gewonnen. Meistens kam er mir vor, als wäre das nur eine Schutzbehauptung.

Immer mehr führte das Thema Terrorangst sogar zu Konflikten. Das traf mich sehr. Das Ziel der Terroristen ist es, in unser Leben einzugreifen, es zu beeinflussen. Hatte es das nicht bereits, indem wir darüber streiten, wie man mit der Terrorangst umgehen soll?

„Ein bisschen Frieden…“

… das wünsch ich mir. Sang schon Nicole 1982 und gewann damit zum ersten Mal den Eurovision Song Contest für Deutschland. Ihre Worte sprachen den Menschen zu dieser Zeit aus der Seele.

Ein bisschen Frieden können wir alle im Kleinen schaffen. Ein erster Schritt für neuen Zusammenhalt wäre wieder miteinander zu reden. Aufeinander zuzugehen und Verständnis zu zeigen, dass jeder mit der Terrorangst verschieden umgeht.

Ein bisschen Frieden, ein bisschen Sonne
Für diese Erde, auf der wir wohnen.
Ein bisschen Frieden, ein bisschen Freude,
Ein bisschen Wärme, das wünsch‘ ich mir.
Ein bisschen Frieden, ein bisschen Träumen
Und dass die Menschen nicht so oft weinen.
Ein bisschen Frieden, ein bisschen Liebe,
Dass ich die Hoffnung nie mehr verlier.

(Ein bisschen Frieden, Nicole)


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Andrea Schöne

Andrea Schöne

Kommt aus Ingolstadt, wohnt jetzt aber für ihr Masterstudium in "Global Cultures" in Bologna. Sie arbeitet als freie Journalistin unter anderem für bento, ze.tt, jetzt.de und Perspective Daily. Als Referentin hat sie schon Workshops über Inklusion und Behinderung für Leidmedien, die KU Eichstätt-Ingolstadt und das Inklusionsnetzwerk Reutlingen gegeben.
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Kategorie: Politik & Gesellschaft Stichworte: Angst, Anschlag, Sicherheit, Terror 2016, Terrorismus, Trauer

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Kommt aus Ingolstadt, wohnt jetzt aber für ihr Masterstudium in "Global Cultures" in Bologna. Sie arbeitet als freie Journalistin unter anderem für bento, ze.tt, jetzt.de und Perspective Daily. Als Referentin hat sie schon Workshops über Inklusion und Behinderung für Leidmedien, die KU Eichstätt-Ingolstadt und das Inklusionsnetzwerk Reutlingen gegeben.

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